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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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»Als sich die einzelnen Zweige der Familie in verschiedenen Ländern der Erde ausbreiteten, veränderte sich damit auch der Name, um sich an die jeweilige Landessprache anzupassen. In Spanien ist es Argenis, in Frankreich Argeneau, in England Argent und so weiter.«
    »Und von welchem ursprünglichen Namen leiten sich die anderen alle ab?«, wollte Stephanie wissen.
    »Ich glaube, der lautete Argentum, was der lateinische Begriff für Silber ist«, führte er weiter aus. »Das wiederum ist darauf zurückzuführen, dass ihre Augen silbrigblau waren.«
    »Die haben Leute nach ihrer Augenfarbe benannt?«, fragte die junge Frau ungläubig.
    Harper musste über ihren erstaunten Gesichtsausdruck lachen. »Damals gab es noch keine richtigen Nachnamen. Die Leute hatten einen Vornamen, und dann folgte eine Bezeichnung dessen, was sie waren. Zum Beispiel John der Friseur, Jack der Schlachter oder Harold der Tapfere und so weiter.«
    »Dann war Lucian der Silberne?«
    »Ja, so in der Art«, bestätigte Harper.
    »Hmm.« Stephanie drehte sich zu Drina um. »Und du jagst in Spanien Abtrünnige?«
    Sie nickte zur Bestätigung.
    »Ist das anders als hier Abtrünnige zu jagen?«
    »Keine Ahnung«, musste Drina eingestehen. »Bislang kommt es mir nicht so vor.«
    »In Europa gelten andere Gesetze«, warf Harper vorsichtig ein.
    »Zum Beispiel?«, hakte Stephanie sofort nach und sah wieder zu ihm hin.
    »Da ist es nicht verboten, Sterbliche zu beißen«, antwortete Drina, als sie Harpers Zögern bemerkte, das genau in diesem Unterschied begründet war. Zwischen dem Nordamerikanischen und dem Europäischen Rat entbrannten darüber immer wieder heftige Diskussionen.
    »Drüben darf man Leute beißen?« Stephanie zog die Stirn in Falten. »Dann wäre Leonius in Europa kein Abtrünniger?«
    »Ich sagte, man darf sie beißen, aber man darf sie nicht töten oder wandeln. Glaub mir, Leonius würde man überall als Abtrünnigen betrachten.« Seufzend fügte sie hinzu: »Solange man sich diskret verhält und einem Sterblichen nicht zu großen Schaden zufügt, darf man in Europa als Unsterblicher einen Sterblichen beißen. Allerdings«, schränkte sie mit Nachdruck ein, »ist es lediglich nicht verboten. Gern gesehen ist es trotzdem nicht, und die Mehrheit der Unsterblichen ernährt sich von Blutbeuteln.«
    »Hast du schon mal Sterbliche gebissen?«, wollte Stephanie wissen.
    »Natürlich habe ich das«, sagte sie steif. »Als ich geboren wurde, gab es noch keine Blutkonserven.«
    »Und seit es Blutkonserven gibt?«
    Widerwillig gestand Drina ihr: »Gelegentlich, und dann auch nur Erwachsene, die damit einverstanden waren.«
    Stephanie riss die Augen weit auf und krächzte: »Sie meint, sie hat das beim Sex gemacht!«
    Drina stutzte. Das hatte sie keineswegs gemeint. Vielmehr ging es um das ein oder andere Galadinner bei hochrangigen Ratsmitgliedern, bei denen hin und wieder Sterbliche anwesend gewesen waren, die sich zur Verfügung gestellt hatten, um sich von den Gästen beißen zu lassen. Mittlerweile war es ihr unangenehm, daran teilgenommen zu haben, aber wenn man gezwungen war hinzugehen, dann wurde auch von einem erwartet, das Angebot zu nutzen. Und Stephanie sollte das eigentlich auch wissen. Sie konnte ihre Gedanken lesen, schließlich hatte sie das zuvor auch getan, weshalb sie ganz genau wusste, dass Drina seit einer Ewigkeit keinen Sex mehr gehabt hatte. Verwundert sah sie die Kleine an, da sie sich fragte, was diese mit ihrer Äußerung bezweckte.
    »Ich weiß nicht, wieso jeder glaubt, dass es so eine geile Sache ist, nackt und verschwitzt zu sein und sich gegenseitig zu beißen«, verkündete Stephanie angewidert und musterte Harper, während sie weiterredete: »Ich meine, stell dir doch nur mal vor, du wärst mit Drina allein. Ihr seid beide nackt und scharf, und sie setzt sich auf deinen Schoß und drückt dir ihre Brüste ins Gesicht … hättest du dann echt Bock drauf, ihr in die Brüste zu beißen?«
    »Äähm …«
    Drina drehte sich so, dass sie Harper im Rückspiegel sehen konnte. Sein Gesicht war gerötet, die Augen hatten einen glasigen Schimmer. Auf einmal riss er das Lenkrad herum und brachte den Wagen mit einer Beinahe-Vollbremsung zum Stehen.
    »Wir sind da«, keuchte er, sprang wie von der Tarantel gestochen aus dem Wagen und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Du kleiner Satansbraten«, murmelte Drina, während sie Harper hinterhersah, wie der mit staksigen Schritten den Parkplatz in Richtung Eingang

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