Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)
erschreckt.«
»Es war mein Fehler«, beteuerte er und klopfte den Schnee von seiner Kleidung. Dann straffte er die Schulter und deutete mit einer Kopfbewegung zu dem SUV. »Was sollte das geben?«
»Ähm …« Schuldbewusst bekam Drina einen roten Kopf und drehte sich zum Wagen um. »Ich brauche Stiefel und eine wärmere Jacke, und Stephanie benötigt auch das ein oder andere. Deshalb wollten wir einkaufen fahren.«
»So, so.« Seine Mundwinkel zuckten. »Und dafür wollten Sie den SUV kurzschließen?«
Drina schnalzte gereizt mit der Zunge, da sie ertappt worden war. Verärgert erwiderte sie: »Anders hat den Schlüssel, und ich wollte ihn nicht wecken, nur damit er ihn mir gibt.«
»Aha.« Harper sah zwischen ihrer verlegenen und zugleich trotzigen Miene und dem Wagen hin und her, schließlich fragte er: »Haben Sie einen Führerschein, mit dem Sie bei uns fahren dürfen? Besitzen Sie überhaupt einen spanischen Führerschein?«
»Pah!« Sie machte eine wegwerfende Geste. »So was brauchen wir nicht. Falls wir mal von einem Polizisten angehalten werden, kontrollieren wir ihn einfach.«
»Ja, sicher.« Harper nickte, weil er damit gerechnet hatte. In einem bedauernden Tonfall erklärte er dann: »Hier in Port Henry können Sie das nicht machen. Woanders ja, sogar in London, aber nicht hier.«
»Was?« Sie sah ihn verdutzt an.
»Lucian hat Teddy versprochen, dass wir uns alle an die Gesetze halten, solange wir in Port Henry sind, und dass wir weder den Sheriff noch einen seiner Deputys kontrollieren werden.«
Drina sah ihn forschend an, dann sagte sie: »Womit er ihm nicht versprochen hat, dass er selbst sich auch daran halten wird.«
»Richtig«, bestätigte Harper grinsend. »Aber das war Teddy nicht aufgefallen, als Lucian ihm dieses Versprechen gab.«
»Hmm«, machte sie gereizt, dann sah sie Stephanie an. »Keine Angst, wir fahren trotzdem. Dann nehmen wir eben ein Taxi.«
Stephanie setzte eine zweifelnde Miene auf. »Glaubst du, hier gibt es überhaupt ein Taxi? Ich meine, das ist doch ein abgelegenes Kaff.«
Drina drehte sich zu Harper um. »Gibt es hier Taxis?«
»Ich glaube nicht. Und falls doch, habe ich noch nie davon gehört«, musste Harper einräumen. Als er bemerkte, wie Drina enttäuscht die Schultern sinken ließ, hörte er sich auf einmal sagen: »Ich kann Sie in meinem Wagen mitnehmen.«
Dieses Angebot schien sie mindestens genauso zu überraschen wie ihn selbst. Er hatte keine Ahnung, woher die Idee für diesen Vorschlag gekommen war. Es war ihm einfach so rausgerutscht, ohne dass er groß darüber nachgedacht hatte.
»Schlafen Sie tagsüber nicht?«, fragte sie verwundert. »Apropos … wieso sind Sie jetzt überhaupt auf?«
Er reagierte lediglich mit einem Kopfschütteln. »Ich ziehe nur rasch ein Hemd über und hole meine Brieftasche und den Wagenschlüssel, dann können wir gleich losfahren«, erwiderte er und ging zurück zum Haus.
»Mein Gelächter hat ihn aufgeweckt, aber er wollte es nicht sagen, damit wir kein schlechtes Gewissen bekommen«, ließ Stephanie sie daraufhin wissen.
Drina warf ihr einen Blick zu und stellte fest, dass Stephanie auf Harper konzentriert war, der über die Veranda zurück zur Hintertür ging. Schnell fasste sie in die hohe Schneeschicht auf dem Wagendach und formte einen Schneeball, während sie fragte: »Welches Gelächter meinst du? Etwa das, als ich mich auf dem Glatteis kaum auf den Beinen halten konnte? Oder das Gelächter, als du mich mit dem Schneeball getroffen hast und ich auf meinem Hintern gelandet bin?«
Stephanie grinste sie schadenfroh an. »War doch lustig«, erwiderte sie und kniff auf einmal die Augen zusammen, wobei sie sich duckte, um sehen zu können, was Drina mit ihren Händen machte.
In diesem Moment wurde Drina klar, dass sie versuchte, ihre Gedanken zu lesen, woraufhin sie den Schneeball blitzschnell in ihre Richtung schleuderte. Stephanie war jedoch schneller und wich aus, sodass der Schneeball lediglich die Seitenscheibe traf.
»Zu langsam«, zog Stephanie sie auf.
Drina zuckte mit den Schultern. »Nicht so schlimm. Ich krieg dich, wenn du es am wenigsten erwartest.«
Stephanie nahm die Drohung mit einem Kichern hin und stieg aus dem SUV, um sich zu ihr zu stellen. »Er hat eine tolle Brust, wie?«
Die hatte er ohne jeden Zweifel, stimmte Drina ihr innerlich zu. Es war für sie schwer genug gewesen, sich nicht auf ihn zu stürzen und seine Brust bis hinunter zum Bauch mit Küssen zu übersäen. Aber sie hatte
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