Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)
schwarzes Kleid anzuprobieren und ihr vorzuführen.
Das Kleid war nichts Besonderes … bis Drina es trug. Es kam ihm so vor, als hätte Stephanie ihr die falsche Größe herausgesucht. Drinas Brüste schienen jeden Moment aus dem Dekolletee herauszukullern, und der Schlitz an der Vorderseite reichte so weit nach oben, dass Harper fürchtete, sie könnte halbnackt sein, wenn sie auch nur einen Schritt nach vorn machte oder wenn sie versuchen sollte, sich hinzusetzen.
»Perfekt«, verkündete Stephanie und riss ihn aus der Starre, in die er verfallen war.
Dann sah er ungläubig zwischen den beiden hin und her. »Das ist doch sicher die falsche Größe, oder?«
»Nein, es ist genau meine Größe«, sagte Drina, die sich im Spiegel betrachtete.
»Aber das …«, begann er und hielt gleich wieder inne. Er bekam den Mund nicht zu, als Drina sich von ihm abwandte und er sah, dass sie von hinten genauso prachtvoll wirkte wie von vorn. Ihm entging nicht, wie sich der Stoff einer zweiten Haut gleich an ihre Kurven schmiegte … und wie kurz dieses Kleid war. Er war davon überzeugt, wenn sie sich bückte, würde der Saum bis über ihre Hüften hochrutschen.
Er hatte den Gedanken kaum zu Ende geführt, da sagte Stephanie: »Du solltest dich mal bücken, Drina. Wir wollen schließlich Gewissheit haben, dass das damit auch möglich ist.«
Mit einem Achselzucken kam Drina dieser Aufforderung nach und beugte sich nach vorn. Zwar rutschte das Kleid dabei nicht so hoch, wie er es befürchtet hatte, aber immer noch hoch genug, um einen Blick auf ihr weißes Spitzenhöschen zu erhaschen.
»Das geht schon«, fand Stephanie. »Man sieht nur ein bisschen von deinem Slip.«
»Dann werde ich mich halt nicht bücken«, meinte sie obenhin.
Harper kniff die Augen zu und schaffte es so eben, ein leises Wimmern zu unterdrücken. Diesen Ausflug würde er sicher nicht so schnell vergessen, und erst recht würde er so was nicht wiederholen, entschied er. Frauen waren schlichtweg verrückt.
»Ich glaube, wenn wir nach Winterschuhen für dich gucken, solltest du dir auf jeden Fall ein Paar FM-Schuhe kaufen«, erklärte Stephanie, und Drina nickte zustimmend, während sie in die Umkleidekabine zurückging.
»FM-Schuhe?«, fragte Harper ratlos.
»So bezeichnet meine Schwester ihre High Heels«, antwortete Stephanie.
»Aha. Ist das eine Marke oder …«
»Nein, das ist irgendeine Abkürzung, aber meine Schwester will mir nicht verraten, was sie bedeutet.« Sie verzog missmutig den Mund und zuckte mit den Schultern. »Vielleicht kann Drina es uns ja sagen. Sie scheint das ja sofort verstanden zu haben. Oh, guck mal! Findest du nicht auch, dass ihr die fantastisch stehen würden?«
Harper starrte auf die Packung mit den schenkelhohen Strümpfen, die Stephanie ihm nun hinhielt, und schüttelte ratlos den Kopf. Das war ja, als sei sie darauf aus, eine Nutten-Barbie einzukleiden. Sie schien fest entschlossen, Drina in die knappsten und schärfsten Teile zu stecken, die man sich vorstellen konnte. Allerdings unternahm Drina auch keinen erkennbaren Versuch, sie davon abzuhalten. Und er musste auch zugeben, dass lediglich das schwarze Kleid etwas knapp bemessen war. Alles andere konnte man nur als ganz normal bezeichnen, so zum Beispiel die bequemen Jeans, die T-Shirts und so weiter. Nur die Unterwäsche war definitiv nicht jugendfrei.
»Frauen wollen sich halt hübsch anziehen«, ließ Stephanie ihn lächelnd wissen. »Meine Schwester Dani sagt immer, das ist so wie bei einem Geheimnis. Die Männer haben keine Ahnung, was wir drunter tragen. Auf den ersten Blick mögen wir wie der burschikose Typ oder wie eine biedere Bibliothekarin wirken, aber darunter können wir so sexy sein, wie wir wollen.« Sie wandte sich wieder den Strümpfen zu. »Du hättest mal sehen sollen, was für ein süßes pinkfarbenes Höschen sie letzte Nacht getragen hat, natürlich mit passendem BH dazu. Ich war total neidisch, als ich das gesehen habe. Ich kann es gar nicht erwarten, selbst auch so was zu tragen. Es passte jedenfalls unheimlich gut zu ihrem dunklen Teint.«
Unwillkürlich begann Harper sich auszumalen, wie Drina gestern Abend ausgesehen haben musste. Oh verdammt, dachte er mit einem stummen Seufzer, als Drina in dem Moment aus der Umkleidekabine kam.
»Ich glaube, das nehme ich. Man weiß nie, wann man so ein Kleid mal braucht«, erklärte sie und legte das kurze schwarze Cocktailkleid in den Einkaufswagen. »Was brauche ich noch? Jacke, Stiefel,
Weitere Kostenlose Bücher