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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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schauten sie beide zur Treppe, da sie hörten, wie eine Tür aufging und Frauenstimmen durcheinanderredeten.
    Harper musste unwillkürlich lächeln, da er sich aus einem unerfindlichen Grund darauf freute, die Frauen wiederzusehen. In ihrer Gegenwart kam ihm der Tag irgendwie heller und freundlicher vor.
    »Du siehst umwerfend aus«, meinte Stephanie seufzend, die auf dem Bett lag und ihr Kopfkissen an sich drückte.
    Drina betrachtete sich im Spiegel und fand, dass sie eher aussah wie eine Prostituierte, die man auf die Männerwelt losgelassen hatte.
    »Tust du nicht«, widersprachen Stephanie und Mirabeau gleichzeitig, woraufhin Drina die Ältere von beiden mit einem finsteren Blick bedachte.
    »Es ist schon schlimm genug, dass Stephanie mich liest. Aber musst du jetzt auch noch damit anfangen?«, murrte sie.
    Grinsend zuckte Mirabeau mit den Schultern. »Im Moment bist du so was wie ein offenes Buch. Da fällt es einfach schwer, nicht doch mal einen Blick zu wagen.«
    Mit düsterer Miene drehte sich Drina zum Spiegel um und seufzte leise, als sie ihr Ebenbild betrachtete. Ihre Gedanken kreisten dabei um die Unterhaltung, die sie und Stephanie in den letzten Minuten mit der anderen Unsterblichen geführt hatten. Nachdem sie ihr alles erklärt hatten, war Mirabeau zu der Ansicht gelangt, dass sie genau das Richtige taten, und hatte ihnen ihre Unterstützung angeboten.
    Drina hatte dies mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, nachdem es ihr zunehmend schwerer fiel, mit dem schlechten Gewissen klarzukommen, das wegen der Spielchen auf ihr lastete, die sie mit Harper trieben. Nachdem ihr Mirabeau nun versichert hatte, dass sie zu einem klugen Schachzug gegriffen hatte, fühlte sie sich ein bisschen besser.
    Als sie jetzt jedoch in den Spiegel schaute, da erkannte sie die Frau, die sie dort sah, kaum wieder, und sie fragte sich unwillkürlich, was zum Teufel sie hier eigentlich machte.
    »So zieht man sich heute an«, versicherte ihr Stephanie, die auf dem Bett saß und sie mit ernster Miene betrachtete.
    »Sie hat recht«, stimmte Mirabeau ihr zu. »So was trägt man heute in Bars und Clubs.«
    »Ach, dann ziehen sich heute alle Frauen wie Prostituierte an? Und wie nennt sich der Stil? Nutten-Look?«, gab Drina höhnisch zurück, während sie am viel zu tief sitzenden Ausschnitt ihres knappen schwarzen Kleids herumzog, zu dem sie sich doch noch hatte überreden lassen.
    Mirabeau lachte über die spitze Bemerkung, und Stephanie sagte: »Hör auf, am Ausschnitt herumzuziehen. So tief ist der doch gar nicht. Du bist bloß gewöhnt, dich konservativer anzuziehen.«
    Dem konnte Drina nichts entgegensetzen. Sie hatte sich wegen ihrer – aus ihrer Sicht viel zu üppigen – Oberweite noch nie sehr wohl gefühlt, weshalb sie meist einen runden Ausschnitt oder sogar einen Rollkragen bevorzugte.
    Seufzend drehte sie sich vom Spiegel weg und erstarrte mitten in der Bewegung, als sie auf ihre High Heels schaute. »In denen werde ich wohl kaum tanzen können.«
    »Dann ziehst du sie eben aus, bevor du auf die Tanzfläche gehst«, schlug Mirabeau vor. »Das habe ich bei anderen Frauen auch schon beobachtet.«
    »Ist das der Helikopter?«, fragte Stephanie, die vom Bett aufsprang und zum Fenster eilte, da sie so wie die anderen aus weiter Ferne ein leises Dröhnen wahrgenommen hatte. Sie zog den Vorhang zur Seite, sah zum Himmel und machte dann einen kleinen Luftsprung. »Ja, das ist er.«
    »Es wird Zeit«, meinte Mirabeau gut gelaunt und ging zur Tür.
    »Ich hoffe nur, ich muss in diesen Dingern nicht allzu weit laufen«, murmelte Drina und folgte ihr aus dem Schlafzimmer.
    Lachend ließ Stephanie die Vorhänge los und lief hinter ihnen her. »Wenigstens musst du dir keine Gedanken machen, du könntest dir Blasen laufen. Die Nanos werden dafür sorgen, dass die bereits in dem Moment verschwinden, in dem sie sich bilden wollen.«
    Drina entgegnete nichts, da sie viel zu sehr damit beschäftigt war, sich auf die geschwungene Treppe zu konzentrieren, damit sie es bis ins Erdgeschoss schaffte, ohne sich auf dem Weg dorthin das Genick zu brechen. Sie hätte weder diese Schuhe noch das Kleid kaufen sollen, aber wer konnte auch ahnen, dass Stephanie ihre Umwelt so gut zu manipulieren verstand, dass sie Harper dazu bringen würde, heute Abend mit Drina auszugehen?
    »Du darfst halt nie die große Stephanie unterschätzen«, sagte Mirabeau über die Schulter zu ihr.
    »Hör auf damit«, fuhr Drina sie an. Lieber Himmel, es gefiel ihr so

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