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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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genug war, um all diese Zutaten aufzutreiben und zu kaufen. Also ging ich von zu Hause weg und begab mich geradewegs zum Haus der wohlhabendsten Person, von deren Existenz ich wusste, Kaiser Maximilian.«
    Drina zog anerkennend eine Braue hoch. »Also gleich nach ganz oben, wie?«
    Er nickte bestätigend. »Ich stellte mich in der Küche vor, da ich davon überzeugt war, dass sie dort froh sein würden, mich in ihren Reihen zu haben. Dummerweise war der Chefkoch von mir so gar nicht beeindruckt. Er hatte keine Verwendung für mich, aber nachdem ich ein wenig Überzeugungsarbeit geleistet hatte, konnte ich ihn doch noch dazu bewegen, mir eine Anstellung anzubieten.«
    »Welche Art von Überzeugungsarbeit meinst du?«, konterte sie amüsiert. »Die sterbliche oder die unsterbliche?«
    »Die unsterbliche«, räumte er kleinlaut ein. »Aber nur gerade in dem Maß, wie es nötig war, dass er mir die unterste Position gab. Ich wollte beweisen, was ich kann, und mich bis zum Chefkoch hocharbeiten.«
    »Aha. Und hast du das auch gemacht?«
    »Ja. Allerdings dauerte es seine Zeit, und als ich dann nach ihm der ranghöchste Koch geworden war, musste ich nach ein paar Jahren auch schon wieder gehen.«
    »Dass wir nicht altern, ist manchmal wirklich unpraktisch«, sagte sie mitfühlend.
    »Stimmt, aber es war schon in Ordnung so. Er gab mir die mittelalterliche Version eines Arbeitszeugnisses und wünschte mir viel Glück. Die nächsten gut fünfzig Jahre verbrachte ich als Koch in den Palästen der verschiedensten Länder, dabei sammelte ich immer mehr Erfahrung und perfektionierte mein Können. Irgendwann hatte ich dann aber genug davon, für andere Leute zu kochen, und wollte mein eigenes Unternehmen gründen. So sehr ich das Kochen auch liebte, brachte es mir dennoch nicht genug Geld für einen solchen Schritt ein. Also musste ich den Kochlöffel für eine Weile an den Nagel hängen. Ich versuchte mich in den unterschiedlichsten Berufen, aber am erfolgreichsten war ich, als ich mich einer Söldnertruppe anschloss. Zu meinem großen Erstaunen entpuppte ich mich auf dem Schlachtfeld als Naturtalent.«
    »Wieso war das so überraschend?«, fragte Drina. »Unsterbliche sind für den Kampf wie geschaffen. Wir sind stärker und schneller, und man kriegt uns nicht so leicht tot.«
    »Das schon, aber man muss auch Geschick besitzen, sonst wird man schnell einen Kopf kürzer gemacht, und ich hatte nun mal die meiste Zeit meines Lebens in der einen oder anderen Küche zugebracht. Schon als Jugendlicher habe ich mich immer vor dem Kampftraining gedrückt und bin lieber der Köchin nachgelaufen«, erklärte er ernst. »Trotzdem entpuppte ich mich als kämpferisch sehr begabt. Und ich erwies mich als Genie in der Planung von erfolgreichen Angriffs- und Verteidigungsstrategien, bei denen ich feststellen musste, dass sie sich gar nicht so sehr von der Planung eines großen Festmahls unterschieden.«
    »Wie bitte?«, gab sie ungläubig zurück.
    »Oh ja, das ist mein voller Ernst«, beteuerte er. »Es ist alles nur eine Frage der Details.« Drina brach in schallendes Gelächter aus, während er sie belustigt ansah. »Vor allem bei Belagerungen erwiesen sich meine Küchenkenntnisse als besonders nützlich. Ich wusste genau, welche Bestände vorhanden waren und wie lange was ausreichen würde.« Mit einem Schulterzucken fügte er hinzu: »Ich war damit erfolgreich genug, um so viel Geld zu verdienen, dass ich damit meinen eigenen Pub eröffnen konnte. Damit verdiente ich so viel, dass bald ein zweiter folgte und so weiter und so fort. Dann wechselte ich zu Restaurants und schließlich zu Hotels.«
    »Wie kommt man denn von Restaurants zu Hotels?«, wunderte sie sich.
    »Na ja, eines meiner Lokale befand sich im Erdgeschoss eines Pariser Hotels. Mein Restaurant entwickelte sich zu einem großen Erfolg und hatte schnell einen exzellenten Ruf, wohingegen das Hotel unter einem wachsenden Gästeschwund litt. Ich überlegte bereits, mit dem Restaurant umzuziehen, bevor das Hotel völlig pleite war, andererseits verspürte ich bereits eine gewisse Langeweile. Nach ein paar hundert Jahren hatte ich das Interesse an Speisen jedweder Art verloren, und das nahm mir den Spaß am Kochen. Als mir das bewusst wurde, stellte ich die besten Köche ein, die ich finden konnte, damit sie sich um die Zubereitung der Speisen kümmerten. Für mich bedeutete das allerdings, dass ich mich selbst auf einen Schreibtischjob reduziert hatte. Ich brauchte irgendeine

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