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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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in die Hände.
    »Die müssen Sie sich unter die Arme reiben.«
    Chloe legte den Kopf schief.
    »Ihr Deodorant. Das Team hatte Mühe, Rezepte für Deodorants des Regency zu finden, und höchstwahrscheinlich benutzte man keins, weshalb wir uns mit Zitronen begnügen müssen, wenn es welche gibt.«
    Achselzuckend befolgte Chloe die Anweisung. Ihre Gedanken wanderten zu einem Lemon Martini, während sie mit den Armen schlackerte, um die Achseln zu trocknen.
    »Jetzt zu Ihrem Kleid. Das hier ist Ihr bestes Tageskleid. Auch wenn es für die Fahrt in einer Kutsche etwas unpraktisch ist, ist es wichtig, das beste Kleid zu tragen. Sie werden nämlich zu einem Haus fahren, das vornehmer und größer ist als das, aus dem Sie kommen.«
    Fiona schob das Kleid über Chloes Kopf, knöpfte es auf dem Rücken zu, und Chloe verwandelte sich in eine Version ihrer selbst: in eine Chloe des neunzehnten Jahrhunderts, ganz in Weiß. Sie drehte sich vor dem Spiegel. Abigail hätte ihr Anblick gefallen. Die hohe Taille ließ ihren Oberkörper länger erscheinen, die Miederstange hielt ihren Rücken gerade, der Ausschnitt zeigte ihren nach oben beförderten Vorbau, und sie war mehr denn je davon überzeugt, hierher zu gehören, ins Jahr 1812, wenngleich das Kleid so durchsichtig war, dass ihre blauen Strumpfbänder darunter zu sehen waren.
    Nachdem Fiona ihr die Schuhe übergestreift hatte, bei denen man nicht zwischen linkem und rechtem Exemplar unterscheiden konnte und die Ballerinas ähnelten, schwebte Chloe hinüber zu der Frisierkommode, an der Fiona ihr langweiliges braunes Haar aufdrehte und zu einer verführerischen Frisur des Regency hochsteckte, in der ihre wenigen grauen Haare auf wundersame Weise verschwanden. Braune Ringellocken umrahmten ihr Gesicht.
    Fiona legte ihr eine Halskette mit Amethysten um und verschloss sie im Nacken, während Chloe einen Schmollmund im Spiegel machte. Sie wusste, dass nur Prostituierte Lippenstift trugen, aber ohne Lippenstift jemanden für sich zu gewinnen, würde eine Herausforderung darstellen.
    Fiona rieb zerdrückte Erdbeeren auf Chloes Wangen, doch das schien nichts zu bewirken, ebenso wenig wie die Zitronen unter ihren Achseln, außer dem Gefühl einer gespannten, klebrigen Haut. Die einzigen Verehrer, die das anziehen könnte, wären vielleicht die Fliegen.
    »Bei besonderen Anlässen werde ich Ihre Augen mit Kerzenruß schminken«, ließ Fiona sie wissen.
    »Na, darauf freue ich mich jetzt schon«, erwiderte Chloe trocken.
    »Doch vorerst genügt zerdrückte Holunderbeere für Ihre Augenbrauen.«
    Die Holunderbeeren schienen jedoch lediglich die dunklen Ringe unter ihren Augen zu betonen. »Ich weiß nicht, ob ich einer Welt ohne Lippen- und Abdeckstift entgegentreten kann.«
    Vielleicht wäre eine Dating-Show des achtzehnten Jahrhunderts für sie vorteilhafter gewesen mit einem weiß geschminkten Gesicht wie dem von Marie Antoinette, in dem die Augenränder abgedeckt und die beginnenden Krähenfüße aufgefüllt waren. Nun gut, diese weiße Schminke hatte sich als bleihaltig und giftig, ja sogar tödlich für die Frauen dieser Zeit erwiesen. Dennoch. Überhaupt keine Schminke war dann doch ein bisschen zu enthüllend.
    Chloe tappte hinüber zu ihrer Retro-Handtasche, die Kameramänner im Schlepptau, und stieß bei der Suche nach ihrem Abdeckstift auf die Packung Kondome, die Emma ihr am Flughafen zugesteckt hatte.
    »Vielleicht brauchst du die bei all diesen Engländern in ihren engen Strumpfhosen«, war Emmas Kommentar dazu gewesen.
    »Sie werden keine Strumpfhosen tragen, Emma. Das war im siebzehnten Jahrhundert.«
    »Mist.«
    »Egal, ich fahre nicht wegen irgendwelcher Männer dorthin. Außerdem war Sex im England des Regency ein echtes Tabu. Hast du noch nie etwas von Lydia Bennet gehört?«
    Emma schwenkte die Kondome vor ihrer Nase hin und her. »Sie schmecken nach Erdbeermargarita«, hatte sie geflötet und Chloe die Kondome überreicht.
    Chloe hatte sie weggeschoben. »Was denkst du bloß von mir? Dass ich eine schnelle Nummer hinter der Chaiselongue schiebe?«
    »Das hoffe ich doch für dich!«
    Chloe warf ihren Kopf zurück. Widerstand war zwecklos. Emma hatte schließlich die Kondome in Chloes Tasche gesteckt.
    »Das ist deine erste Reise ohne Abigail, und ich finde, die solltest du nach Key West und nicht ins konservative England … Nimm sie einfach mit für den Fall, okay?«
    »Na gut. Nur damit das klar ist, ich hege nicht den Wunsch, jemals nach Key West zu fahren.«
    Sie

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