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Rendezvous mit Rama

Rendezvous mit Rama

Titel: Rendezvous mit Rama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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Ausrüstung zurück. - Wir werden sie nicht mehr benötigen.«
    Jetzt, so hoffte er, würde sich seine Vorausplanung auf diesem Sektor bewähren. Er hatte London für diesen Plünderungsausflug ausgewählt, weil keine andere Stadt dem Treppensystem Beta so nahe lag. Der Fuß der Treppe war nur vier Kilometer weit entfernt.
    Sie machten sich mit gleichmäßigen langen Schritten auf den Weg. Diese Fortbewegungsart hatte sich bei einem halben g als die bequemste bewährt. Norton schlug ein Tempo ein, das sie seiner Schätzung nach ohne Erschöpfung an den Rand der Ebene führen würde, und zwar ohne allzu große Zeitverschwendung. Norton war sich nur zu deutlich der acht Kilometer bewusst, die sie noch hinaufsteigen mussten, sobald sie den Fuß der Beta-Treppe erreicht hatten. Doch würde er sich sehr viel sicherer fühlen, sobald sie wirklich mit dem Aufstieg begonnen hätten.
    Eine erste Erschütterung trat ein, als sie beinahe am Fuß der Treppe waren. Es war nur eine leichte Störung. Norton wandte sich instinktiv um und erwartete bei den Berghörnern am Südpol ein weiteres Feuerwerk zu sehen. Aber Rama wiederholte sich anscheinend nie in genau der gleichen Weise. Wenn von diesen nadeldünnen Gipfeln elektrische Entladungen ausgingen, dann waren sie zu schwach, als dass man sie hätte sehen können.
    »Brücke«, rief er, »habt ihr das gesehen?«
    »Ja, Skipper. - War ein ganz kleiner Schock. Vielleicht eine weitere Positionsänderung. Wir beobachten den Gradgyro. - Bisher noch kein Ergebnis. Moment mal! Positives Ergebnis! Wir können es gerade noch messen: weniger als ein Mikroradial pro Sekunde, aber beständig.«
    Also begann Rama sich umzuorientieren. Allerdings mit nahezu unmerklicher Langsamkeit. Diese vorhergehenden Erschütterungen konnten sehr wohl falscher Alarm gewesen sein - aber dies hier und jetzt, dies war echt.
    »Frequenz erhöht sich - fünf Mikrorad. Heh, habt ihr diesen Stoß mitgekriegt?«
    »Na sicher haben wir. Versetzen Sie alle Systeme an Bord in Operationsbereitschaft. Es kann sein, dass wir abrupt abziehen müssen.«
    »Rechnen Sie denn jetzt bereits mit einer Änderung der Flugbahn? Wir sind noch ziemlich weit vom Perihelium entfernt.«
    »Ich glaube nicht, dass Rama sich an unsere Schulbücher halten wird. Sind fast bei Beta angekommen. Machen dort fünf Minuten Pause.«
    Fünf Minuten waren natürlich bei weitem nicht ausreichend. Trotzdem dehnten sie sich, als wären sie ein Jahrhundert. Es konnte jetzt nämlich wirklich keinen Zweifel mehr geben: Das Licht wurde schwächer, und zwar sehr rasch.
    Obwohl sie alle ihre Stablampen bei sich hatten, war die Vorstellung von Finsternis in dieser Innenwelt unerträglich. Sie alle hatten sich psychologisch vollkommen an den endlosen Rama-Tag gewöhnt, und es fiel ihnen direkt schwer, sich an die Umstände bei ihren ersten Erkundungen in dieser Welt zu erinnern. Sie verspürten alle den unwiderstehlichen Drang zu fliehen, zu entkommen - sich in dieses Sonnenlicht zu retten, das da auf der anderen Seite der zylindrischen Wände, einen Kilometer weit von ihnen entfernt, leuchtete.
    »Nabenkontrolle!«, rief Norton. »Funktioniert der Suchscheinwerfer? Wir werden ihn vielleicht bald ganz rasch brauchen.«
    »Sicher, Skipper, hier kommt er.«
    Ein Lichtfunke, der sie mit Sicherheit erfüllte, erschien acht Kilometer über den Köpfen der Männer. Aber das Licht wirkte erstaunlich schwächlich. Doch es hatte ihnen zuvor nützliche Dienste geleistet, und es würde sie auch jetzt leiten, falls dies nötig sein sollte.
    Das würde der längste und nervenzerrüttendste Aufstieg werden, den seine Besatzung je unternommen hatte, dachte Norton grimmig. Was auch geschehen mochte, man durfte nichts übereilen. Wenn sie sich zu sehr erschöpften, dann würden sie einfach irgendwo an diesem steilen Abhang zusammenbrechen und warten müssen, bis ihre Muskeln, die den Dienst versagten, wieder einsatzbereit sein würden. Inzwischen waren sie wohl ohnehin eine der meisttrainierten Mannschaften, die je eine Mission im Weltraum ausgeführt hatten. Aber schließlich waren den Möglichkeiten von Fleisch und Blut Grenzen gesetzt.
    Nach einstündigem unablässigem Vorwärts stolpern hatten sie die vierte Abteilung des Treppensystems erreicht. Sie waren jetzt etwa drei Kilometer über der Nordebene. Von jetzt an würde es sehr viel leichter gehen: Die Schwerkraft war bis auf nahezu ein Drittel der Erdschwerkraft gesunken. Und wenn auch ab und zu kleinere Beben sich

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