Rendezvous mit Risiko (German Edition)
glänzend über seinen Schenkeln. Er erschauerte, als er sich vorstellte, wie es wäre, wenn sie beide nackt wären. Vorsichtig schob er eine Hand unter dieses sündhaft schöne Haar und strich es ihr sanft aus dem Gesicht.
Ihre dichten braunen Wimpern warfen zarte halbmondförmige Schatten auf ihre blassen Wangen, ihre weichen Lippen waren leicht geöffnet. Alle Arroganz war aus ihrem Gesicht gewichen. Sie sah überhaupt nicht mehr wie ein Drachen aus. Sie war einfach nur eine ungemein verführerische Frau. Doch Dillon wusste es besser und wagte daher kaum, sich vorzustellen, wie sie beim Erwachen reagieren würde. Aber das würde noch eine Weile dauern. Sie schlief erst eine Stunde. Er hatte ihr nicht viel von dem Schlafmittel gegeben, aber genug, damit sie während der Fahrt schlief und nicht erkannte, wohin er sie brachte.
Die Sonne ging bereits am grauen Winterhimmel auf und sie hatten fast ihr Ziel erreicht, als Dillon spürte, wie Virginias Finger sich bewegten. Sie stöhnte leise, und er erstarrte. Er wollte, dass sie noch ein bisschen länger schlief. Er hatte noch etwas zu erledigen – eine weitere Vorsichtsmaßnahme – sobald sie in der Hütte waren, und es wäre besser für sie beide, wenn Virginia dabei schlief.
Denn dass sie niemals freiwillig ihre Kleider aufgeben würde, wusste er. Und er hatte nicht vor, ihr eine andere Wahl zu lassen.
6. KAPITEL
V irginia schlug die Augen auf und erschrak, als sie die groben Holzwände der Hütte und die kahlen Bodendielen sah. Sie lag in einem schmalen Bett unter warmen Daunendecken, aber die Luft an ihrem Gesicht war kühl. Es gab anscheinend keine Heizung, aber im Kamin brannte ein anheimelndes Feuer, dessen Flammen den ansonsten dunklen Raum erhellten.
Die Erinnerung kehrte bruchteilhaft zurück und mit ihr der Schmerz in ihrem Herzen. Sie schloss die Augen und biss sich auf die Lippen, als die Qual fast unerträglich wurde.
Dieser miese, hinterhältige Schuft! Er hatte sie entführt! Er hatte sie zum Narren gehalten und so getan, als ob er sie begehrte, obgleich in Wahrheit alles nur ein Spiel gewesen war. Sie öffnete die Augen und zwang sich, die Tränen zu verdrängen. Virginia Johnson weinte nicht.
Dillon war nicht im Raum. Durch eine offenstehende Tür sah sie ein kleines Bad und direkt daneben eine Kochecke mit einer schmalen Anrichte, einem Herd, einem Kühlschrank und einer Spüle. Das einzige Fenster lag über der Spüle. Vor dem Kamin befanden sich zwei Sessel, und in der Mitte des Raums standen ein verkratzter alter Holztisch und zwei Stühle.
Außer dem Zischen und Prasseln des Feuers war kein Geräusch zu hören. Virginia schluckte und fragte sich, ob dies ihre Gelegenheit zur Flucht sein mochte.
Zum Teufel mit der Kälte, dem Schnee und der Entfernung, die sie vielleicht zurückzulegen hatte! Sie würde sich nicht mit der Rolle eines Opfers abfinden. Und wenn sie den ganzen Weg nach Hause laufen musste!
Aber als sie sich vorsichtig aufrichtete und die Decke verrutschte, sah sie etwas, was ihr bisher entgangen war.
Dillon hatte ihr ihre Kleider abgenommen.
Betroffen starrte sie auf ihre kaum verhüllten Brüste. Sie trug noch ihren Body, aber abgesehen davon war sie so nackt wie am Tag ihrer Geburt. Ihre Brustspitzen, die sich der Kälte wegen aufrichteten, waren deutlich durch den dünnen Stoff zu sehen. Nicht einmal die Strümpfe hatte er ihr gelassen!
Zuerst empfand sie nur Bestürzung, weil er sie ausgezogen hatte. Er hatte ihren Körper gesehen und dabei ganz ohne Zweifel ihre Schönheitsfehler registriert – ihre viel zu runden Hüften und die zu üppigen Brüste. Sie fragte sich, ob er wohl gelacht hatte über ihre Versuche, ihn zu verführen, während er sie ausgezogen hatte. Ihr wurde übel vor Verlegenheit; ihre Wangen brannten, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Es war mehr, als eine Frau hinnehmen konnte, mehr, als sie ertragen konnte.
Doch dann, zum Glück, erfasste sie solch heftige Empörung, dass sie einen Wutschrei ausstieß, der durch die ganze Hütte schallte.
Die Tür sprang auf, und Dillon kam herein. Wachsam schaute er sich zuerst um, als rechnete er mit einem Angriff, bevor sein Blick zu Virginia glitt und auf ihren Brüsten haften blieb. Zu spät griff sie nach der Decke und zog sie unters Kinn.
„Was ist los?“, erkundigte er sich spöttisch. „Oder kreischst du immer wie eine nasse Katze, wenn du aufwachst?“
Sein ungewohnter Sarkasmus kränkte sie, und sie brauchte einen Moment, um sich zu
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