Rendezvous mit Risiko (German Edition)
Haar, und eine heiße Woge des Verlangens durchströmte sie, auch wenn sie sich sagte, dass dieser kleine Kuss absolut nichts zu bedeuten hatte. Oder fand Dillon sie doch ein klein wenig attraktiv?
„Ich hätte dich zu einem aktiven Partner gemacht, Virginia. Ich hätte deine Fähigkeiten zum Nutzen meiner Firma eingesetzt. Jedem, der dich kennt, sind deine Führungsqualitäten klar. Cliffs größter Fehler ist, dass er dir nehmen will, was du am besten kannst, anstatt diese Fähigkeiten für sich und die Firma auszunutzen. Wenn er dir den Respekt erwiese, der dir zusteht, könnte er einen Teil dieser Führungsqualitäten für sich selbst verbuchen.“
Das Lob verblüffte sie. Vorsichtig hob sie den Kopf, um Dillon anzusehen. „Du versuchst nur, mich mit Schmeicheleien herumzukriegen.“
„Nein, Süße. Das ist überhaupt nicht nötig.“
Ihre Augen wurden schmal, aber bevor sie etwas sagen konnte, schob er beide Hände unter ihr langes Haar und küsste ihre Schläfe. „Du weißt, dass es stimmt, was ich sage, Virginia. Cliff würde nur an Ansehen gewinnen mit dir an seiner Seite. Es ist dumm von ihm, dich immer wieder in den Hintergrund zu drängen.“
„Das habe ich ihm auch gesagt.“
Dillon grinste, und sie war entzückt über die Grübchen, die sich dabei neben seinen Mundwinkeln zeigten. „Ich weiß. Immer wieder und mit sehr viel Nachdruck. Aber die Art, wie du es sagst, weckt seinen Trotz. Du müsstest etwas über Kompromisse lernen.“
Jetzt musste auch Virginia grinsen. „Belehrungen von einem Kidnapper! Wo soll das noch enden?“
Dillon umfasste zärtlich ihr Gesicht. „Sag mir, welche Beweise du gegen Wade hast, Virginia.“
Sie seufzte. „Na schön.“ Sie musste sich ihre Worte gründlich überlegen, um ihre eigene Beteiligung an der Entdeckung zu verbergen. „Wie du bereits weißt, wurde Wade Sanders fristlos entlassen. Ich wollte ihn nur auf unbegrenzte Zeit beurlauben, aber das lehnte Cliff entschieden ab. Er erzählte Wade irgendetwas von Buchungsfehlern und entließ ihn.“ Sie holte Luft. „Die Ermittlungen wurden in aller Stille vorgenommen, damit niemand etwas merkte. Auf diese Weise, dachten wir, würden die Unterschlagungen weitergehen, falls Wade unschuldig war, und wir hätten dem wahren Schuldigen eine Falle stellen können. Aber seit Wades Entlassung ist kein Geld mehr unterschlagen worden.“
Sie schaute Dillon an und hätte ihn jetzt gern getröstet, weil sie fest davon überzeugt war, dass Wade die Unterschlagungen tatsächlich begangen hatte. Und weil sie wusste, dass es ein furchtbarer Schlag für Dillon sein würde.
„Seit Wades Entlassung ist kein Geld mehr unterschlagen worden“, wiederholte sie. „Wir haben die Ermittlungen geheim gehalten. Insgesamt wussten nur fünf Leute etwas davon: Cliff, Wade und ich sowie die beiden Finanzexperten, die mein Bruder engagierte, um zu beweisen, dass es sich um Unterschlagungen und nicht um Buchungsfehler handelte.“
Langsam strich Dillon mit den Fingerspitzen über ihren nackten Arm, während er ins Feuer starrte. Er wirkte bedrückt und nachdenklich, aber trotz allem war deutlich an seiner Miene zu erkennen, dass er an die Unschuld seines Bruders glaubte.
„Verstehst du es denn nicht, Dillon? Niemand bis auf Wade wusste etwas von der Sache. Der Betrüger hätte weitergemacht, da er glauben musste, dass die Unterschlagungen noch nicht entdeckt waren. Aber das geschah nicht. Die Tatsache, dass sie aufhörten, als Wade ging, ist sozusagen der Beweis für seine Schuld.“ Aber Virginia wollte solidere Beweise und hatte deshalb ihre eigenen Ermittlungen begonnen.
Endlich schaute Dillon sie wieder an. Er legte seine Hand an ihre Wange, sein Daumen streifte ihre Schläfe. Langsam zog er sie näher zu sich und senkte den Kopf, um sie zu küssen.
Virginia wusste nicht, was sie davon halten sollte. Das Blut rauschte in ihren Ohren, und sie merkte, dass sie seinen Kuss mehr begehrte als ihre Freiheit oder alles andere. Stolz, Willenskraft und Vernunft begannen zu verblassen. Nichts existierte mehr für sie als Dillons Duft, die harten Konturen seines Körpers und die verblüffenden Reaktionen ihres eigenen. Als sein Mund ihre Lippen berührte, ohne Leidenschaft, aber mit Zärtlichkeit und Zuneigung, wollte sie sich noch fester an ihn schmiegen und wünschte, er möge sie nicht allein und schutzlos hier zurücklassen.
Der Gedanke entsetzte sie, aber bevor sie reagieren konnte, hob Dillon den Kopf und stellte sie auf die
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