Rendezvous mit Risiko (German Edition)
Vorsichtig streckte er sich neben ihr aus, deckte sich mit der zweiten Decke zu und zog den Rest über Virginia, sodass sie nun unter zwei Decken lag. Es würde noch kälter werden in der Hütte, wenn das Feuer niederbrannte. Virginia rührte sich bei all dem nicht.
Als er einen Arm um ihre Taille schlang und sie an sich zog, gab sie einen leisen Ton von sich, um gleich darauf wieder stocksteif zu liegen. Dillons Körper prickelte. „Versuch, dich zu entspannen, Liebling. Ich beiße keine Frau, wenn sie nicht darum bittet.“
Ihr Ellbogen traf ihn ganz unerwartet heftig. Er stöhnte, grinste, und zog sie dann noch fester an sich. „Das ist schon besser. Ich dachte, du versuchtest dich totzustellen.“
„Ich versuchte, so zu tun, als gäbe es dich nicht.“
Er lachte. „Du weißt, dass das nicht funktionieren wird. Nicht mit uns beiden so gemütlich hier in diesem Bett.“ Ihr Po an seiner Hüfte bewirkte Wunder; die Erregung, die er mit dem kalten Wasser vorhin noch so wirkungsvoll bekämpft hatte, war augenblicklich wieder da.
„Es könnte funktionieren, wenn du den Mund hältst und mich endlich schlafen lässt.“
Wieder zog er sie an sich, drückte seine Nase in ihr weiches Haar und atmete seinen süßen Duft ein. „Gute Nacht, Virginia.“
Mehrere Minuten verstrichen, und sie rührte sich nicht. Dillon glaubte schon, sie sei eingeschlafen, als sie plötzlich wisperte: „Dillon?“
„Hm?“
Wieder schwieg sie einen Moment, bevor sie fragte: „Was würdest du tun, wenn Wade doch schuldig wäre?“
Er küsste ihr Ohr, weil er einfach gar nicht anders konnte, und wurde belohnt von einem wohligen Erschauern. „Zuerst würde ich ihn verprügeln, denke ich.“
Virginia wandte sich halb zu ihm um und sah ihn forschend an. „Deinen eigenen Bruder?“
Im Feuerschein schimmerten ihre Wimpern beinahe golden. Lächelnd strich Dillon ihr eine lose Strähne hinters Ohr. „Vor allem meinen eigenen Bruder. Ich könnte ihn nicht ins Gefängnis gehen lassen, aber ich würde ihm zumindest klarmachen, dass er falsch gehandelt hat und dass so etwas nie wieder vorkommen darf.“
Virginia dachte über seine Worte nach und drehte sich dann wieder um. „Wie schön, dass du so besorgt um ihn bist. Nicht viele Familien sind so.“
„Und du, Virginia?“, fragte er. „Was würdest du tun, wenn Cliff oder Kelsey etwas Ungesetzliches getan hätten?“
„Ich weiß es nicht. Für mich sind die Dinge nicht so klar wie für dich.“
„Du liebst deine Geschwister?“
„Ja. Aber wir verstehen uns in den meisten Dingen nicht. Wir haben keine so gute Beziehung, wie du sie offenbar zu Wade und deinem Vater hast.“
Er strich ihr über die Schulter und den Arm. „Du könntest sie aber haben, wenn du dir Mühe gäbest.“ Er wollte aufhören, sie zu berühren, aber er musste einfach ihre zarte weiße Haut streicheln.
„Dazu ist es jetzt vielleicht zu spät. Wenn du dein Ziel erreichst und Kelsey Wade heiratet, wird nichts je wieder so, wie früher sein. Unsere Familie wird zerrissener sein als je zuvor.“
„Das kann man nicht wissen. Probleme können eine Familie zerstören, sie aber auch zusammenschweißen. Wenn du bereit wärst, Wade eine Chance zu geben und mir zu vertrauen, würdest du vielleicht merken, dass alles besser wird, als.“
„Ha!“ Wieder drehte sie sich zu ihm um, und ihre Wangen glühten vor Empörung. „Du hast mich nicht nur entführt, sondern weigerst dich auch noch, mir zu verraten, wer deiner Ansicht nach diese ganze Sache ausgebrütet hat. Wie soll ich dir vertrauen?“
„Lass mir ein bisschen Zeit.“ Er strich über ihren Bauch und hörte sie nach Luft schnappen. Ihre Haut schien unter seinen Fingern zu glühen, und sie spannte die Muskeln an. „Gib mir eine Chance, die Sache zu überprüfen, dann werde ich dir sagen, was ich weiß.“
„Wann?“
„Morgen, wenn ich wiederkomme.“
„Ich könnte fliehen, wenn du fort bist.“
„Aber das wirst du nicht.“ Dillon war sich ihrer intimen Situation nur allzu sehr bewusst, während Virginia ihr Unbehagen für den Augenblick vergessen zu haben schien. Das allein bewies schon eine gewisse Maß an Vertrauen. „Du hast keine Angst vor mir, und daher besteht kein Grund für dich, zu fliehen.“
„Du hast doch keine Ahnung, was ich fühle!“
„Oh doch. Du weißt, dass du von mir nichts zu befürchten hast. Du glaubst mir, dass ich morgen herausfinden werde, was ich kann, um dann gemeinsam mit dir zu entscheiden, wie wir uns
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