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Rendezvous mit Risiko (German Edition)

Rendezvous mit Risiko (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Risiko (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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zugestoßen sein. In all den Jahren, seit sie bei der Firma ist, hat Virginia nicht einen einzigen Termin versäumt.“
    Dillon erhob sich langsam. Diese Zurschaustellung brüderlicher Bekümmertheit war in gewisser Weise sehr beruhigend, weil sie bedeutete, dass Virginias Geschwister sie nicht hassten. Aber sie weckte auch Zweifel an seinen eigenen Schlussfolgerungen in ihm. Wenn Cliff derjenige war, der Virginias Bremsleitung beschädigt hatte, warum war er dann jetzt so besorgt um sie?
    Die Geschichte wurde immer komplizierter. „Was glauben Sie denn, was passiert sein könnte?“
    „Woher soll ich das wissen? Vielleicht hat Virginia es vermasselt. Oder der, mit dem sie die Verschwörung plante, hat sich gegen sie gewendet. Sie war mit jemandem zusammen – und ich habe von Anfang an gewusst, dass es nicht gut gehen würde! Sie müsste doch inzwischen wissen, dass kein Mann, der so tut, als würde er sich für sie interessieren, ehrlich sein kann. Sie sollte es besser wissen, als so jemandem zu vertrauen.“
    „Sie sollten ihr ein bisschen mehr Vernunft zutrauen“, entgegnete Dillon. „Sie würde sich nicht leichtsinnig in Gefahr begeben.“
    „Ha!“ Cliff bedachte ihn mit einem ungläubigen Blick. „Sie ist viel zu eigensinnig, um vorsichtig zu sein. Sie stürmt durchs Leben, als ob es ihr allein gehörte und alle sich ihren Wünschen beugen müssten.“
    Dillon dachte daran, wie sie sich unter ihm gewunden hatte, wie sie gebettelt, gefleht und auf dem Höhepunkt der Ekstase aufgeschrien hatte. Da war sie nicht tyrannisch gewesen; sie hatte nur zu gern getan, was er verlangte.
    „Verdammt! Wo hat sie sich da bloß hineingeritten?“
    Cliffs Ausbruch unterbrach Dillons aufreizende Erinnerungen. Schluss mit den Spielchen, dachte er. Er musste zu Virginia zurück, und je schneller, desto besser. Sobald die Unterschlagungsaffäre aufgeklärt war, konnte sie mit ihrem Bruder verfahren, wie sie wollte. Das war dann nicht mehr sein Problem.
    In seinem autoritärsten Ton, dem einzigen, von dem er wusste, dass er ihm Cliffs Aufmerksamkeit sichern würde, erklärte er: „Sagen Sie Mr Wilson, dass Virginia krank ist, und machen Sie einen neuen Termin mit ihm aus. Ich fahre zu ihr nach Hause, schaue mich dort um und rede mit den Nachbarn, um herauszufinden, wer sie zuletzt gesehen hat.“
    Cliff lehnte sich an seinen Schreibtisch, als brauchte er die Stütze. „Sie glauben nicht, dass ihr etwas zugestoßen ist?“
    Er war sehr blass, und zum ersten Mal begann Dillons Hass auf ihn ein wenig nachzulassen. „Ich weiß es nicht. Aber um sicherzugehen, werde ich mich bei ihr umsehen.“ Er wandte sich zur Tür. „Ich melde mich später wieder. Machen Sie sich keine Sorgen. Und reden Sie um Himmels willen nicht darüber.“
    Er wollte gerade gehen, als es klopfte und Laura mit Mr Wilson hereinkam. Cliff begrüßte Mr Wilson stellte Dillon vor und sagte: „Es tut mir furchtbar leid, aber Virginia ist krank. Sie hat die Grippe. Ich hatte gehofft, wir könnten den Termin verschieben.“
    Dillon war erleichtert, als er sah, dass Cliff die Sache im Griff hatte. Als er jedoch die Tür hinter sich zuzog, bemerkte er, dass Laura mit verblüffter Miene an ihrem Schreibtisch stand und ihn stirnrunzelnd betrachtete. Sorgte auch sie sich um Virginia? Dillon nickte ihr zu, aber als er an ihr vorbeigehen wollte, ergriff sie seinen Arm. „Ist ihr wirklich nichts passiert?“
    Laura war eine nette Frau; es war eine Schande, dass sie sich mit jemandem wie Cliff abgab. Dillon drückte ihre Hand. „Es geht ihr gut. Sie hat sich nur erkältet.“
    „Sind Sie sicher?“
    Dillon nickte. „Ja. Machen Sie sich keine Sorgen.“
    Sie schien nicht überzeugt, zwang sich aber zu einem Lächeln. „Gut. Ich war … beunruhigt. Würden Sie sie von mir grüßen und ihr gute Besserung wünschen?“
    Dillon zog eine Braue hoch. „Sie werden sie bestimmt noch vor mir sehen, Miss Neil“, entgegnete er ein wenig schroff, bevor er ging, und dachte ärgerlich, dass Lauras Sorge wohl doch eher Neugier war. Offenbar stellte schon die ganze Firma Spekulationen über seine Beziehung zu Virginia an. Aber wenn er ging, würde auch der Klatsch aufhören.
    Der Gedanke versetzte ihm einen Stich. Virginia war eine Frau, mit der er mühelos eine Beziehung haben könnte. Sie war willensstark, intelligent und ungemein humorvoll. Und sie war die sinnlichste Frau, die er je geliebt hatte, obwohl es in jener Nacht mit ihr nicht zur vollkommenen Vereinigung

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