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Rendezvous mit Übermorgen

Rendezvous mit Übermorgen

Titel: Rendezvous mit Übermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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kehrten ihre zwei Freunde zurück. Jeder hielt mit den Greifklauen eine kleine Melone fest. Sie landeten neben der Öffnung auf der Plaza. Nicole ging auf sie zu, doch die Vögel ließen die Melonen nicht aus dem Griff. Was dann folgte (so vermutete Nicole jedenfalls), war eine ausführliche Lektion. Die Vögel schnatterten und keckerten, teils einzeln, teils im Duett und blickten dabei immer wieder Nicole an und pochten gegen die Melonen. Eine Viertelstunde später waren sie anscheinend überzeugt, dass Nicole ihre Botschaft begriffen habe, erhoben sich in die Luft, umkreisten einmal die Plaza und verschwanden in ihrem Schacht.
    Ich glaube, die wollten mir zu verstehen geben, dass Melonen momentan knapp sind , mutmaßte Nicole, während sie langsam zur Östlichen Plaza zurückging. Die Melonen waren schwer. Sie trug sie in den beiden Rucksäcken, die sie am Morgen in der Weißen Kammer ausgeleert hatte. Oder vielleicht bedeuteten sie mir auch, dass ich sie in Zukunft nicht mehr belästigen soll Jedenfalls bin ich ab jetzt nicht mehr persona grata für sie.
    Sie hatte erwartet, dass Richard jubeln werde, wenn sie zu ihm in den Weißen Raum zurückkehrte. Das tat er auch, aber nicht ihretwegen oder wegen der Manna-Melonen. Er grinste von einem Ohr zum anderen und hielt eine Hand hinter dem Rücken versteckt. »Warten Sie nur, bis ich Ihnen das zeige!«,
    sagte er, während er Nicole die Rucksäcke abschnallen ließ. Er hielt ihr die Hand hin und öffnete sie. Er hielt ihr einen armseligen kleinen schwarzen Ball von etwa zehn Zentimetern Durchmesser entgegen.
    »Ich bin noch weit davon entfernt, hinter die ganze Logik zu steigen«, sagte Richard, »und weiß noch nicht, wie viel Information jeweils abgefragt werden kann. Aber ich habe ein Grundprinzip aufgebaut. Wir können über ihren Computer materielle Dinge >bestellen< - und bekommen sie.«
    »Was heißt das?«, fragte Nicole, die noch immer nicht begriff, wieso Richard wegen dieser kleinen schwarzen Kugel dermaßen in Erregung geriet.
    »Das da haben sie für mich gemacht«, sagte er und hielt ihr wieder den Ball hin. »Begreifen Sie denn nicht? Die haben da irgendwo eine Fabrik und können dort Sachen für uns fertigen.«
    »Dann könnten >sie< - wer immer das ist - ja vielleicht mal anfangen und uns was zu essen produzieren«, zischte Nicole. Sie war leidlich verärgert, weil Richard ihr für die Melonen weder ein Lob ausgesprochen noch sich bedankt hatte. »Die Flugsaurier jedenfalls scheiden als Obsthändler wohl künftig für uns aus.«
    »Kein Problem!«, sagte Richard. »Mit der Zeit, sobald wir erst mal den ganzen Bereich des Abfrage-Prozesses begriffen haben, könnten wir uns sogar ... Bratwurst und Pommes bestellen oder Steak mit Tomaten ... einfach alles, wenn wir nur unsere Wünsche in unzweideutiger wissenschaftlicher Terminologie äußern.«
    Nicole starrte ihn an. Mit seinem wilden Haarschopf, dem unrasierten Gesicht, den Säcken unter den Augen und dem wilden Grinsen sah er im Augenblick eher aus, als sei er gerade aus einer psychiatrischen Anstalt entsprungen. »Wäre es Ihnen möglich, Richard«, bat sie, »etwas Tempo wegzunehmen? Wenn Sie schon den Heiligen Gral gefunden haben, könnten Sie dann vielleicht eine Sekunde erübrigen und mir die Sache erklären?«
    »Schauen Sie auf den Schirm«, sagte er. Er benutzte das Tastenpult und zeichnete einen Kreis, löschte ihn und machte ein Quadrat. In weniger als einer Minute hatte er das dreidimensionale Bild eines Würfels gezeichnet. Als die Graphik fertig war, brachte er die acht Aktionstasten in eine vorgegebene Konfiguration und drückte die Taste mit dem kleinen Rechtecksymbol. Auf dem schwarzen ramanischen Bildschirm erschien eine Reihe fremdartiger Symbole. »Keine Sorge«, sagte Richard, »wir brauchen die Einzelheiten gar nicht zu begreifen. Sie fragen uns nur nach den genauen Dimensionsbestimmungen des Würfels.«
    Dann nahm Richard eine Reihe Eingaben über die alphanumerische Tastatur vor. »So, wenn ich das jetzt richtig gemacht habe«, sagte er und wandte sich wieder Nicole zu, »dann kriegen wir in etwa zehn Minuten einen Würfel aus demselben Material wie dieser Ball da geliefert.«
    Während sie warteten, aßen sie von einer der frischen Melonen. Ein schönes Steak mit Tomaten - das wäre wirklich köstlich, dachte Nicole, als sich plötzlich die Wand an der Stirnseite einen halben Meter vom Boden in die Höhe bewegte und in der Öffnung dahinter ein schwarzer Würfel

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