Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rendezvous mit Übermorgen

Rendezvous mit Übermorgen

Titel: Rendezvous mit Übermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
Vom Netzwerk:
Waffenschacht befindlichen einzugeben. Danach sollten Sie in der noch übrigen Kapsel innerhalb von äußerstenfalls acht Stunden das Schiff verlassen. Kümmern Sie sich nicht um die beiden elektronischen Geräte, die an den Bomben im Rama-Mantel in Betrieb sind. Das Militärhauptquartier von COG befahl ihre Anbringung, um ein paar neue streng geheime Dechiffriertechniken zu erproben. Sie werden feststellen, dass die Geräte leicht mittels einer Zange oder Drahtschere außer Betrieb zu setzen sind.
    In die Kapsel ist ein zusätzliches Triebwerksystem für den Notfall integriert worden, und die Software ist so programmiert, dass Sie sicher zu einem Punkt steuern, wo Sie sich mit einem ISA-Schlepper treffen. Sie brauchen weiter nichts zu tun, als Ihre exakte Startzeit einzugeben. Allerdings muss ich Sie dringend darauf hinweisen, dass die neuen Navigationsalgorithmen der Kapsel nur funktional sind, wenn Sie die Newton vor 1-6 Tagen verlassen. Danach, sagt man mir, werden die Leitparameter zunehmend schwächer, und es wird fast unmöglich werden, Sie zu retten.«
    Heilmann machte eine kurze Pause. Dann klang seine Stimme immer drängender: »Vergeuden Sie nicht noch mehr Zeit, Michael! Aktivieren Sie die Waffen und begeben Sie sich sofort in die Kapsel. Wir haben bereits Proviant und alles Nötige, was Sie sonst brauchen, drin verstaut ... Und viel Glück auf dem Heimflug! Bis dann, daheim auf der Erde!«

58 Keine andere Wahl
    »Ich bin sicher, Heilmann und Yamanaka waren extrem vorsichtig«, erklärte Wakefield. »Wahrscheinlich sind sie so früh abgehauen, damit sie zusätzlichen Proviant mitnehmen konnten. In den Leichtgewichtkapseln kann jedes Extrakilo kritisch werden.«
    »Wie kritisch?«, fragte Nicole.
    »Nun - es kann den ganzen Unterschied bedeuten zwischen einem sicheren Orbit um die Erde ... oder wir schießen so schnell an ihr vorbei, dass man uns nicht retten kann.«
    »Bedeutet das, dass nur einer von uns die Kapsel benutzen kann?«, fragte O'Toole düster.
    Richard zögerte, ehe er antwortete. »Ich fürchte, das könnte sein; es hängt von der Startzeit ab. Wir müssen schnell Berechnungen anstellen, um das genau zu bestimmen. Persönlich sehe ich allerdings keinen Grund, wieso wir nicht das ganze Raumschiff zu fliegen versuchen sollten. Schließlich bin ich als ausgebildeter Ersatzpilot... wir würden zwar nur eine begrenzte Kontrolle haben, weil das Schiff so groß ist, aber wenn wir alles über Bord gehen lassen, was wir nicht unbedingt brauchen, könnten wir es schaffen. Aber auch da müssen wir erst mal rechnen.«
    Nicole wurde von den beiden Männern beauftragt, die Vorräte der Rettungskapsel zu überprüfen, zu entscheiden, ob sie ausreichend waren, und danach das Brutto- und Nettovolumen zu berechnen, mit dem drei Reisende überleben konnten. Überdies bat Richard, der noch immer eher für seinen Plan war, das Militärschiff zur Erde zurückzufliegen, sie solle die Cargolisten durchgehen und abschätzen, wie viel Masse über Bord gehen könnte.
    OToole und Richard schwitzten an den Computern in der Kommandozentrale. Nicole arbeitete allein im riesigen Frachtraum. Zuerst untersuchte sie die letzte noch vorhandene Rettungskapsel ganz genau. Zwar wurden diese Kapseln normalerweise von Einzelpersonen bei Aktivitäten außenbords benutzt, doch konnten sie ihrer Konstruktion nach auch als »Rettungsboote« verwendet werden. Hinter dem widerstandsstarken durchsichtigen Frontschild hatten zwei Personen Platz, während auf den Borden hinter ihnen Vorräte für eine Woche gerade noch in der Enge der kleinen Kabine Platz hatten. Aber drei f, überlegte Nicole. Unmöglich. Einer müsste sich in die Speichernische drücken, und dann wäre nicht mehr genug Platzfür die Versorgung. Sie überlegte sich, was es bedeuten würde, sieben oder acht Tage lang in dem winzigen Vorratskabinett verbringen zu müssen. Das wäre bestimmt noch schlimmer als die Grube in New York.
    Sie ging die Vorräte durch, die Heilmann und Yamanaka, ziemlich hastig, wie es schien, in die Kapsel geworfen hatten. Der Proviant war in Menge und Abwechslungsvielfalt mehr oder weniger für eine einwöchige Reise richtig zusammengestellt; das Medi-Kit dagegen bedauerlich unzulänglich. Nicole machte sich einige Notizen, stellte eine, wie sie glaubte, angemessene Versorgungsliste für ein Zweierteam auf und schätzte Masse und Verpackung ein. Dann wollte sie durch den Laderaum zurückgehen.
    Ihr Blick wurde von den geschossförmigen

Weitere Kostenlose Bücher