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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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nahm Haltung an, und ihr Blick fiel auf die vielen neuen Kleider in ihrem Kleiderschrank. »Mir war nicht klar, dass Ihr Onkel seine eigenen Meinungen von weiblicher Mode hat.«
    »Nun also, die Sache ist die«, sagte Augusta in einem zuversichtlichen Tonfall, »dass er sein ganzes Leben damit zugebracht hat, das Leben der alten Griechen und Römer zu studieren. Und ich fürchte, die meisten Frauen der Antike waren für ihre Eleganz berühmt. Denken Sie nur an Kleopatra.«
    Augusta eilte wieder nach unten in ihr Schlafzimmer und riss die Tür auf, um Harry dort vorzufinden. Er lief auf und ab, schaute finster und warf einen vielsagenden Blick auf die Uhr.
    »Wo, zum Teufel, bist du gewesen?«
    »Es tut mir sehr leid, Harry.« Augusta sah ihn voller Bewunderung an. In seiner schwarzen Abendkleidung mit dem weißen Hemd wirkte Harry elegant und kräftig. »Clarissa hat davor zurückgescheut, etwas anderes als Grau oder Braun zu tragen. Ich musste sie davon überzeugen, dass sie dich in ernstliche Verlegenheit bringt, wenn sie nicht eines ihrer neuen Kleider trägt.«
    »Mich interessiert nicht im mindesten, was Clarissa trägt.«
    »Ja, nun, darum geht es auch nicht. Wo ist Meredith? Ich habe ihr ausdrücklich gesagt, sie sollte um halb hier sein, damit wir alle gemeinsam nach unten gehen können.«
    »Ich bin immer noch der Meinung, dass Meredith viel zu jung ist, um so etwas mitzumachen«, sagte Harry.
    »Unsinn. Sie war außerordentlich hilfreich bei den Vorbereitungen, und sie hat es verdient, wenigstens ein Weilchen dabei sein zu dürfen. Meine Eltern haben mir erlaubt, lange genug nach unten zu kommen, um mich ihren Freunden vorzustellen. Mach dir keine Sorgen, Harry. Meredith wird früher im Bett sein, als du ahnst.«
    Harry sah sie zweifelnd an, entschied sich aber anscheinend, keinen Streit über diesen Punkt zu beginnen. Statt dessen gestattete er es sich, den Blick über Augustas goldenes Gewand gleiten zu lassen. »Ich hatte den Eindruck, Frau, du würdest allmählich beginnen, Kleider zu bestellen, die keinen ganz so tiefen Ausschnitt haben.«
    »Die Schneiderin hat sich ein klein wenig verrechnet«, sagte Augusta unbeschwert. »Jetzt ist keine Zeit mehr, den Schaden zu beheben.«
    »Verrechnet?« Harry kam zwei Schritte auf sie zu und steckte den Finger in ihr tief ausgeschnittenes Mieder. Er ließ den Finger langsam und verlockend über eine Brustwarze gleiten.
    Augusta holte hörbar Atem, teils vor Schock, und teils, weil sie immer heftig auf seine Berührungen reagierte. »Gütiger Himmel, Harry. Hör sofort damit auf.«
    Er zog den Finger langsam zurück, und seine grauen Augen funkelten. »Weißt du, was ich glaube, Augusta? Ich glaube, wenn sich hier jemand verrechnet hat, dann warst du das. Und das wirst du ganz bestimmt feststellen, wenn ich am späteren Abend mit einem Maßband in dein Zimmer komme.«
    Augusta blinzelte, und dann sprudelte Gelächter aus ihr heraus. »Du wirst tatsächlich Maß nehmen?«
    »Und zwar ganz genau.«
    Ein Klopfen an der Tür ersparte Augusta die Notwendigkeit einer Antwort. Sie öffnete und fand Meredith mit einer auffallend ernsten Miene im Flur vor. Augusta sah sich das reizende Kleidchen aus weißem Musselin an, das mit Spitze und Bändern eingefasst war.
    »Meine Güte, Meredith, du siehst einfach hinreißend aus.« Augusta wandte sich an Harry. »Sieht sie nicht wunderbar aus?«
    Harry lächelte. »Ein Diamant erster Güte. Ich glaube wirklich, meine beiden Damen werden heute Abend alle anderen Damen in den Schatten stellen.«
    Merediths besorgter Ausdruck wich einem Lächeln, als sie sich in der Bewunderung ihres Vaters sonnte. »Du siehst heute Abend auch sehr gut aus, Papa. Und Augusta auch.«
    »Dann lasst uns nach unten gehen und dieses Haus voller Gäste begrüßen, die anscheinend über uns hereingebrochen sind«, sagte Harry.
    Auf dem oberen Treppenabsatz nahm Harry den Arm seiner Frau und die Hand seiner Tochter. Als sie zu dritt in die Eingangshalle hinunterliefen, wallte Zufriedenheit in Augusta auf.
    »Ich sage es dir, wir wirken heute Abend fast wie eine richtige Familie, Harry«, flüsterte sie, als sie den Salon betraten, in dem sich alle für den Abend versammelten.
    Er warf ihr einen seltsamen Blick zu, den Augusta jedoch ignorierte. Ihre Pflichten als Gastgeberin nahmen sie viel zu sehr in Anspruch. Mit Meredith, die große Augen machte, an ihrer Seite, schwebte Augusta zwischen den Scharen von Gästen herum. Denjenigen, die sie noch nicht

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