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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Brief bekommen, in dem stand, es sei sehr wenig über ihn in Erfahrung zu bringen«, sagte Harry.
    »Der Mann hat eine alles andere als außergewöhnliche Vergangenheit, soviel steht fest. Anscheinend ist er der letzte seines Familienzweigs. Zumindest gibt es keine nahen Verwandten, die Sally oder ich aufspüren konnten. Seine Güter in Norfolk scheinen einträglich zu sein, obwohl Lovejoy sich nicht allzu sehr darum zu kümmern scheint. Außerdem ein paar Investitionen im Bergbau. Ausgezeichnete Leistungen als Soldat, ein guter Kartenspieler, bei den Damen beliebt, keine engen Freunde, und das war auch schon so ziemlich alles.«
    Harry schwenkte den Bordeaux in seinem Glas und dachte über das nach, was er gerade gehört hatte. »Nichts weiter als einer von vielen früheren Soldaten, die sich langweilen und ihr Amüsement bei einer der unschuldigen Damen der oberen Zehntausend suchen, ist es das?«
    »Ich fürchte, ja. Glaubst du, er hat versucht, dich zu einer Herausforderung zum Duell zu provozieren? Manche Männer mögen diese Sportart.« Peter schnitt eine angewiderte Grimasse.
    Harry schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Es ist durchaus möglich. Aber ich hatte das Gefühl, es war eher sein Ziel, mich davon abzubringen, Augusta zu heiraten, und es ist ihm weniger darum gegangen, mich zu einer Herausforderung zu einem Duell zu provozieren. Es war, als wollte er sie in meinen Augen herabsetzen.«
    Peter zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich wollte er sie selbst haben.«
    »Sally hat mir gesagt, Lovejoy hätte erst angefangen, sich auffallend für Augusta zu interessieren, nachdem unsere Verlobung bekannt wurde.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass manche Männer die Herausforderung genießen, die Frau eines anderen Mannes zu verführen«, rief ihm Peter ins Gedächtnis zurück.
    Harry grübelte daran herum und wäre diesem Rätsel gern nachgegangen. Aber es gab andere, dringlichere Fragen zu lösen. »Also, gut. Ich danke dir, Sheldrake. Und jetzt habe ich eine weit interessantere Aufgabe für dich. Ich glaube wirklich, ich habe einen Anhaltspunkt gefunden, der uns zu der Spinne führen könnte.«
    »Das darf nicht wahr sein. « Das Glas in Peters Hand knallte auf den Schreibtisch, als er es unsanft abstellte. Seine blauen Augen hatten sich auf Harry geheftet. »Was hast du über diesen Mistkerl herausgefunden?«
    »Er könnte ein Mitglied des früheren Saber Clubs gewesen sein. Erinnerst du dich noch daran?«
    »Es gibt ihn nicht mehr. Er ist vor ein paar Jahren abgebrannt, stimmt's? Und es hat ihn auch nicht lange gegeben.«
    »Richtig. Was wir brauchen«, sagte Harry, während er eine Schreibtischschublade aufzog und das blutbefleckte Gedicht herausholte, »ist eine Liste der Mitglieder.«
    »Ah, Graystone«, murmelte Peter, als er Harry das kleine Blatt aus der Hand nahm. »Du versetzt mich immer wieder in Erstaunen. Darf ich fragen, wie du dazu gekommen bist?«
    »Nein«, sagte Harry. »Das darfst du nicht. Es genügt, wenn ich dir sage, wir hätten es schon vor zwei Jahren in der Hand gehabt, wenn Crawley nicht derjenige gewesen wäre, der ausgeschickt wurde, um nach einem bestimmten verdächtigen Vorfall die Nachforschungen anzustellen.«
    Peter fluchte. »Crawley? Dieser stümperhafte Idiot?«
    »Leider ja.«
    »Gut, was passiert ist, ist passiert. Erzähl mir, was das zu bedeuten hat.«
    Harry beugte sich vor und setzte zu seinem Bericht an.
    Betsy schloss gerade den Verschluss an Augustas Rubinkette, als heftig an die Schlafzimmertür geklopft wurde. Sie ging an die Tür, um sie zu öffnen, und schaute finster, als sie das junge Dienstmädchen sah, das aufgeregt im Gang stand.
    »Was ist denn, Melly?« fragte Betsy herrisch. »Ihre Ladyschaft muss sich dringend fertig machen, um unten die Gäste zu begrüßen.«
    »Es tut mir leid, dass ich störe, aber es geht um Miss Fleming. Es ist einfach furchtbar. Ihre Ladyschaft hat mir gesagt, dass ich ihr helfen muss, sich für den Abend fertig zu machen, aber Miss Fleming will keine Hilfe. Sie hat einen schrecklichen Koller, das muss ich schon sagen.«
    Augusta stand von der Frisierkommode auf, und die Röcke ihres goldenen Kleides bauschten sich um ihre goldenen Satinschuhe. »Was auf Erden ist passiert, Melly?«
    Das junge Hausmädchen sah sie an. »Miss Fleming ist nicht bereit, das neue Kleid zu tragen, dass Sie bestellt haben, Ma'am. Sie sagt, es hat die falsche Farbe.«
    »Ich werde selbst mit ihr reden. Betsy, komm mit. Melly, sieh nach, ob andere

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