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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Club brauchten, der ihrem Bild von sich selbst entsprach. Aber innerhalb von einem Jahr nach der Gründung brannte der Club ab, und das war das Ende. Bisher ist es mir noch nicht gelungen, irgendwelche Mitglieder ausfindig zu machen, aber ich glaube, ich könnte einen der früheren Angestellten aufgespürt haben. Es kann gut sein, dass er sich an einige Namen erinnert.«
    Trotz ihrer Bedenken, was diese Nachforschungen eventuell ans Licht bringen würden, war Augusta fasziniert. »Wie aufregend. Hast du schon mit dieser Person gesprochen?«
    »Nein, noch nicht. Aber ich rechne damit, dass es bald zu einem Gespräch kommen wird. Die Vorkehrungen werden bereits getroffen.« Sallys gerissener Blick heftete sich für einen langen Moment auf Augusta. »Dieses Projekt Graystones betrifft dich persönlich, stimmt's?«
    »Mich interessiert, was dabei herauskommt, sicher. Ich weiß, dass es ihm ein wichtiges Anliegen ist«, sagte Augusta ausweichend.
    »Ich verstehe.« Sally schwieg einen Moment lang, und dann schien sie einen Entschluss zu fassen. »Augusta, meine Liebe, ist dir klar, dass das Wettbuch von Pompeia's immer auf der letzten Seite mit den neuesten Wetten aufgeschlagen ist?«
    »Ja. Was ist damit?«
    »Falls du es jemals zugeschlagen vorfinden solltest, dann möchte ich, dass du das Buch Graystone bringst. Sorge dafür, dass es aufgeschlagen wird.«
    Augusta starrte sie an. »Sally, wovon sprichst du?«
    »Ich weiß, dass das alles ziemlich mysteriös und melodramatisch klingen muss, meine Liebe, aber das ist es in Wirklichkeit gar nicht. Es ist nichts weiter als eine reine Vorsichtsmaßnahme. Versprich mir nur, dafür zu sorgen, dass im Fall von unerwarteten Ereignissen Graystone das Buch in die Hände bekommt.«
    »Ich verspreche es dir. Aber willst du mir nicht sagen, was das alles zu bedeuten hat, Sally?«
    »Noch nicht, meine Liebe. Noch nicht. Graystone weiß, dass ich es immer vorziehe, meine Informationen bestätigen zu lassen, ehe ich sie ihm übergebe. Harry kann zum Teufel persönlich werden, wenn es um Informationen geht, die nicht verifiziert worden sind. Dein Mann bringt für Irrtümer wenig Toleranz auf.« Sally lächelte und verlor sich in persönlichen Erinnerungen. »Du brauchst nur unseren alten Freund Scruggs zu fragen. Ich werde niemals vergessen, wie er sich damals mit der Frau eines französischen Offiziers in Schwierigkeiten gebracht hat und... ah, aber das ist eine alte Geschichte.«
    »Ich verstehe.« Augusta trank schweigend ihren Tee und hatte wieder einmal das vertraute Gefühl, im Freien zu stehen und in einen warmen Raum zu schauen. Sie wusste, dass für sie kein Platz in dem intimen Kreis war, der Harry, Sally und Peter freundschaftlich miteinander verband.
    Dieses Gefühl kannte sie gut. Es war das wehmütige Sehnen, das sie seit dem Tod ihres Bruders so oft verspürt hatte. Sie nahm an, inzwischen hätte sie sich daran gewöhnen sollen.
    In den wenigen Wochen ihrer Ehe hatte Augusta zeitweilig geglaubt, das Gefühl, keiner echten Familie anzugehören, hätte begonnen, ein für allemal nachzulassen. Es war ihr so erschienen, als hätte Meredith begonnen, sie zu akzeptieren, und Harrys Leidenschaft hatte Augusta das Gefühl vermittelt, begehrt zu werden, zumindest körperlich.
    Aber Augusta wusste, dass sie sich viel mehr wünschte als das, was sie hatte. Sie wollte in der Form, in der Sally und Peter es waren, ein wichtiger Bestandteil von Harrys Leben sein, eine wichtige Rolle für ihn spielen. Sie wollte ihrem Ehemann nicht nur eine Ehefrau sein, sondern auch eine intime Freundin und Vertraute.
    »Ihr drei wart in gewisser Hinsicht fast so etwas wie eine Familie, stimmt's?« fragte Augusta nach einem Moment mit ruhiger Stimme.
    Sally öffnete überrascht die Augen. »Darüber habe ich bisher nicht nachgedacht, aber vielleicht war es so. Wir waren alle drei sehr unterschiedlich, Graystone, Peter und ich, aber wir waren gezwungen, etliche sehr gefährliche Abenteuer gemeinsam durchzustehen. Wir waren aufeinander angewiesen. Und häufig ist es um unser Leben gegangen, und wir haben einander wirklich gebraucht. Schließlich verbinden solche Dinge Menschen miteinander, oder etwa nicht?«
    »Doch, das kann ich mir gut vorstellen.«
    Harry saß an seinem Schreibtisch in der Bibliothek, als er endlich den Trubel in der Eingangshalle hörte, der die Rückkehr seiner Frau und seiner Tochter ankündigte. Das war aber auch höchste Zeit , dachte er grimmig.
    Augusta war erst seit zwei Tagen

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