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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Mund verzog sich spöttisch. »Allerdings. Und die interessanteste von allen ist die, dass die Spinne zweifellos quicklebendig ist und von allen für mausetot gehalten werden will. Was uns zu der Schlussfolgerung führt, dass dieser Mann derzeit eine Position als geachtetes Mitglied der guten Gesellschaft innehaben könnte und weiterhin dieses neue Leben leben will. Er hat heute eindeutig eine ganze Menge zu verlieren, falls die Wahrheit über seine Vergangenheit ans Licht kommen sollte. Und das macht ihn gefährlicher denn je.«
    Augusta dachte gründlich darüber nach. »Ja, ich verstehe, was du meinst. «
    »Je länger ich über die Vorfälle der heutigen Nacht nachdenke, meine Liebe, desto mehr glaube ich, dass du einer Katastrophe haarscharf entgangen bist. Und schuld daran bin ich allein.«
    Augustas Sorge wuchs. Sie lernte allmählich, dass Harry immer dann, wenn er in diesem Tonfall mit ihr sprach, kurz darauf begann, ihr Befehle zu erteilen. »Um Himmels willen, mach dir bloß keine Vorwürfe. Zu einem solchen Zwischenfall wird es ganz bestimmt nicht wieder kommen. Wenn ich das nächste Mal eine seltsame Nachricht erhalte, werde ich sofort damit zu dir kommen, das schwöre ich dir.«
    Er musterte sie verdrossen. »Wir werden Schritte unternehmen, um das abzusichern, Augusta. Ihr beide, Meredith und du, werdet nicht ohne meine persönliche Begleitung oder mit mindestens zwei Angestellten aus dem Haus gehen. Ich werde die Männer selbst auswählen, die ich zu eurem Schutz an eurer Seite haben möchte, und ich werde Craddock informieren, dass ihr nichts ohne diese beiden Männer unternehmt.«
    »Also gut.« Augusta stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Es war nicht ganz so schlimm, wie es hätte ausfallen können, sagte sie sich. Er hätte so weit gehen können, ihr zu verbieten, das Haus ohne ihn zu verlassen. Da er derzeit kaum je verfügbar war, hätte das für sie und Meredith eine regelrechte Gefangenschaft bedeutet. Sie gratulierte sich dazu, knapp entkommen zu sein.
    »Habe ich mich klar ausgedrückt, Frau?«
    Augusta neigte ergeben den Kopf, wie es sich für eine pflichtgetreue Ehefrau gehörte. »Sehr klar.«
    »Und außerdem«, fügte Harry bedächtig hinzu, »wirst du abends nicht ausgehen, weder mit noch ohne Lakaien, es sei denn, in meiner Begleitung.«
    Das ging zu weit. Augusta begann prompt, sich zu wehren. »Harry, du gehst zu weit. Ich versichere dir, dass Meredith und ich ständig eine ganze Brigade von Lakaien mitnehmen werden, wenn du es wünschst, aber du kannst uns nicht jeden Abend ins Haus sperren.«
    »Es tut mir leid, Augusta«, sagte er keineswegs unfreundlich. »Aber ich kann mich nicht auf meine Nachforschungen konzentrieren, wenn ich nicht sicher sein kann, dass du zu Hause und außer Gefahr bist.«
    »Dann kannst du es übernehmen, deiner Tochter klarzumachen, dass sie morgen Abend nicht in Astley's Amphitheater gehen darf«, drohte ihm Augusta.
    »Du hattest vor, mit ihr ins Astley's zu gehen?« Harry zog die Stirn in Falten. »Ich bin keineswegs sicher, dass das eine besonders angemessene Entscheidung gewesen wäre. Astley's ist für seine albernen Spektakel und Melodramen bekannt. Frauen, die auf Pferden herumspringen und dergleichen Dinge. Nicht gerade besonders erbaulich oder lehrreich für ein kleines Kind, meinst du nicht auch?«
    »Ich meine«, sagte Augusta unerschrocken, »dass Meredith enormen Spaß daran haben wird. Und ich ebenfalls. «
    »Nun, wenn das so ist, glaube ich, ich kann meine Termine so umstellen, dass sie es mir erlauben, euch beide morgen Abend ins Astley's zu begleiten«, sagte Harry freundlich.
    Diese unerwartete Kapitulation brachte Augusta völlig aus dem Gleichgewicht. »Wirklich?«
    »Sieh mich bloß nicht derart verblüfft an, meine Liebe. Da ich aus unserem nächtlichen Duell als Sieger hervorgegangen bin, kann ich es mir leisten, dem Verlierer gegenüber großzügig zu sein.«
    »Sieger? Wer hat dich zum Sieger ernannt?« Augusta schnappte sich das Kopfkissen und begann, gnadenlos damit auf ihn einzuschlagen.
    Harrys Gelächter war heiser, und männliche Leidenschaft schwang üppig darin mit.
    Die Vorstellung im Astley's war nicht annähernd so stumpfsinnig, wie Harry befürchtet hatte. Was seine Aufmerksamkeit ernstlich in Anspruch nahm, waren jedoch nicht die Damen, die auf Pferden herumsprangen, die Musik oder das geistlose Melodram mit dem Feuerwerk und den singenden Helden. Harrys Blick war gebannt auf den Anblick seiner Frau

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