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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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könnte sich als interessant erweisen.« Ein Grinsen breitete sich auf Peters Gesicht aus. »Aber du hast ja bestimmt nicht die Absicht, heute Nacht etwas dergleichen zu probieren. Dein Terminkalender ist für den heutigen Abend schon gedrängt voll.«
    »Damit hast du allerdings recht. An einem anderen Abend, an dem ich Zeit habe. Heute Nacht haben wir andere wichtige Dinge zu erledigen.«
    Augusta lief in der Bibliothek auf und ab, als Harry und Peter eintrafen. Sie hatte sich dem Abenteuer angemessen gekleidet. Sie trug einen schwarzen Samtumhang über ihrem schwarzen Kleid, ein Paar passende schwarze Handschuhe und schwarze, halbhohe Samtstiefel. Sie hatte die Stiefel gewählt, weil sie glaubte, sie würden dem Marsch durch den Garten und die Gasse besser standhalten als ihre Pumps oder ihre sonstigen Schuhe.
    Schon vor Stunden hatte sie das Personal ins Bett geschickt, und seitdem war sie ganz zappelig vor Aufregung. Die Bedeutsamkeit dieser Einladung, sich heute Nacht Harry und seinen Freunden anzuschließen, überwältigte sie nahezu. Ihr war endlich Zugang zu seinem engsten Kreis gewährt worden.
    Augusta wurde sich darüber klar, dass sie endlich mit Harry diese wunderbar enge Freundschaft eingehen würde, die ihn mit Sally und Peter verband. Gemeinsam würden sie ein Rätsel lösen, und Harry würde sehen, dass Augusta ihren Beitrag dazu leisten konnte. Er würde lernen, ihre Klugheit zu respektieren, gelobte sie sich. Er würde beginnen, sie als einen seiner wahren Freunde anzusehen, eine Frau, der er vertrauen und die er in seine geheimsten Seiten einweihen konnte.
    Das leise Geräusch, mit dem die Tür im Gang geöffnet und geschlossen wurde, ließ Augusta verharren. Murmelnde Männerstimmen und das Geräusch von Füßen in Stiefeln auf den Fliesen waren zu vernehmen. Sie machte eilig kehrt und rannte zur Tür der Bibliothek. Als sie sie aufriss, fand sie einen mürrisch wirkenden Harry und einen grinsenden Peter Sheldrake vor.
    Peter verbeugte sich galant. »Guten Abend, Madam. Gestatten Sie mir, Ihnen zu sagen, wie perfekt Sie sich für das Ereignis des heutigen Abends gekleidet haben? Der schwarze Samtumhang und die Stiefel sind außerordentlich kleidsam. Findest du nicht, Graystone?«
    Harry schaute finster. »Sie sieht aus wie ein verdammter Straßenräuber. Lasst uns gehen.« Mit seinem Ebenholzstock bedeutete er beiden, in den Flur zu treten. »Ich will diese Geschichte so schnell wie möglich hinter mich bringen.«
    »Steigen wir nicht durch das Fenster der Bibliothek in den Garten?« fragte Augusta.
    »Nein, ganz bestimmt nicht. Wir verlassen das Haus wie ganz normale, halbwegs zivilisierte Menschen durch die Küche.«
    Augusta sah Peter naserümpfend an, als sie Harry aus der Bibliothek folgten. »Ist er immer so, wenn es um Nachforschungen geht?«
    »Immer«, versicherte ihr Peter. »Ein gewaltiger Spielverderber, unser Graystone. Kein Sinn für Abenteuer.«
    Harry warf seinem Gefährten über die Schulter einen drohenden Blick zu. »Seid still, ihr beiden. Ich will das Personal nicht wecken.«
    »Ja, Sir«, murmelte Peter.
    »Ja, Sir«, flüsterte Augusta.
    Das Dreiergespann gelangte ungehindert und ohne Zwischenfälle in den Garten, und dort stellten sie fest, dass sie keine Lampe brauchten, die ihnen den Weg leuchtete. Der Mondschein war hell genug, um die Pflastersteine des Weges zu erkennen, und die oberen Fenster von Lady Arbuthnotts Haus dienten ihnen als Leuchtturm.
    Als sie ihrem Ziel näher kamen, bemerkte Augusta, dass in der unteren Etage des großen Hauses kein Licht brannte. »Dann erwartet Sally uns wohl an der Küchentür?«
    »Ja«, sagte Peter leise. »Sie wird uns in ihre Bibliothek führen, und dort reden wir dann.«
    Als sie Lady Arbuthnotts Gartentor erreichten, blieb Harry stehen. »Es steht offen.«
    »Zweifellos hat sie am früheren Abend einen Dienstboten rausgeschickt, damit er es für uns öffnet«, sagte Peter und stieß das schwere Tor weiter auf. »Ich glaube nicht, dass sie noch die Kraft hat, selbst so weit zu laufen, die Arme.«
    »Mich wundert, dass sie Pompeia's immer noch betreiben kann«, flüsterte Augusta.
    »Das ist das einzige, was sie am Leben erhält. Das und natürlich ihr Vergnügen daran, an einer letzten Untersuchung Graystones beteiligt zu sein«, vertraute Peter ihr an.
    »Ruhe«, befahl Harry.
    Augusta zog die Falten ihres Umhangs enger um sich und folgte Harry in stummem Gehorsam. Peter bildete das Rücklicht der kurzen Kolonne.
    Da sie

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