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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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gekommen bin, Ihrem Bruder ein paar Monate vor seinem Tod zu begegnen, Miss Ballinger.« Lovejoy lächelte sie über den Kartentisch hinweg an, während er die nächste Runde austeilte.
    »Richard? Sie haben meinen Bruder gekannt?« Augusta, die sich gerade gesagt hatte, es sei an der Zeit, das Kartenzimmer zu verlassen und sich in Lady Leebrooks elegantem Ballsaal wieder unter die Menge zu mischen, blickte betroffen auf. Augenblicklich war jeder Gedanke an Karten und Spielstrategien vergessen.
    Ihr Magen schnürte sich zusammen, als sie abwartete, was Lovejoy als nächstes sagen würde. Wie immer, wenn der Name ihres Bruders fiel, ging sie sofort in die Defensive und war bereit, jeden anzugreifen, der auf die Idee kommen sollte, Richards Ehre in Zweifel zu ziehen.
    Sie war die einzige Ballinger, die noch am Leben war und Richards Namen und sein Gedenken in Ehren halten konnte, und immer, wenn das Thema angesprochen wurde, gab sie alles, um ihn zu verteidigen.
    Sie hatte eine halbe Stunde mit Lovejoy Karten gespielt, nicht etwa, weil sie eine begeisterte Kartenspielerin war, sondern eher, weil sie gehofft hatte, Graystone könnte in den Ballsaal spazieren und sich auf die Suche nach ihr machen. Sie wusste, dass er gereizt und vielleicht sogar ein wenig schockiert reagieren würde, denn es war fragwürdig, ob es schicklich war, dass eine Dame in einer derart förmlichen Umgebung mit einem Herrn Karten spielte.
    Es war nicht direkt ungehörig. Schließlich waren im selben Raum etliche andere Kartenspiele im Gange. Von einigen der Damen, die mitspielten, wusste man, dass sie schon ebenso hohe Summen verloren hatten wie ihre Ehemänner gelegentlich in den Clubs. Aber diejenigen unter den oberen Zehntausend, die sich pedantisch strikt an die Anstandsregeln hielten, und dazu gehörte Graystone ganz bestimmt, billigten ein solches Treiben keineswegs. Und Augusta war ziemlich sicher, dass der Earl sich wirklich ärgern würde, wenn er sie ausgerechnet mit Lovejoy an einem Spieltisch vorfand.
    Es war nur eine kleine Rache dafür, dass er sie am vergangenen Abend im Garten so anmaßend und selbstherrlich behandelt hatte, als er darauf beharrt hatte, ihre Ehre erforderte es, die Verlobung unter gar keinen Umständen zu lösen, aber es war anzunehmen, dass ihr keine weiteren Möglichkeiten zur Verfügung standen, sich an ihm zu rächen. Die Argumente zu ihrer Verteidigung hatte sie sich bereits gründlich zurechtgelegt. Sie freute sich jetzt schon darauf, sie vorbringen zu dürfen.
    Wenn Graystone sie dafür zur Rechenschaft zog, dass sie mit Lovejoy Karten spielte, hatte Augusta die Absicht hervorzuheben, er habe wohl kaum Grund, sich zu beschweren, da er ihr nur verboten hätte, mit dem Baron Walzer zu tanzen. Er hatte ihr keine Einschränkungen auferlegt, was das Kartenspiel anging. Graystone war ein Mann, der sich mit seiner Logik brüstete. Sollte er diesmal schwer daran schlucken!
    Und wenn er fand, das Kartenspiel sei wirklich so anstößig, dass er es nicht dulden könnte, dann konnte er sie immer noch von ihrem indirekten Versprechen entbinden und ihr erlauben, die Verlobung zu lösen.
    Es schien jedoch, als hätte Graystone sich entschlossen, den eleganten Empfang der Leebrooks heute Abend nicht zu besuchen, und dann waren ihre gesamten Bemühungen, ihn zu provozieren, umsonst. Das Kartenspiel langweilte Augusta bereits, obwohl sie gewann. Lovejoys Gesellschaft war durchaus angenehm, doch sie konnte an nichts anderes denken als daran, dass Graystone nicht erschienen war.
    Der Gedanke, das Spiel zu beenden und in den Ballsaal zurückzukehren, verflog jedoch bei der Erwähnung von Richards Namen augenblicklich.
    »Ich habe Ihren Bruder nicht gut gekannt, verstehen Sie«, sagte Lovejoy beiläufig, während er lässig die Karten austeilte. »Aber er schien mir recht liebenswert zu sein. Ich glaube, ich bin ihm bei einem Rennen begegnet. Er hat eine beträchtliche Summe auf ein Pferd gesetzt, von dem ich sicher war, es würde verlieren, und er hat gewonnen.«
    Augusta lächelte betrübt. »Richard mochte alle erdenklichen Sportarten.« Sie nahm ihre Karten in die Hand und schaute sie an, ohne sie zu sehen. Sie konnte sich nicht auf ihr Blatt konzentrieren. Ihre Gedanken drehten sich ausschließlich um Richard. Er war unschuldig.
    »Ja, das dachte ich mir schon. Er ist Ihrem Vater nachgeschlagen, wenn ich mich nicht irre?«
    »Ja. Mutter hat immer behauptet, sie seien aus demselben Holz geschnitzt. Echte

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