Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
ganz anderes, und ich habe nicht die Absicht, das Thema zu begraben.«
    Er knöpfte seine Hose zu und rückte sein Hemd zurecht, und dann wollte er ihr dabei behilflich sein, sich wieder anzuziehen. Seine Hand blieb kurz auf ihrem Oberschenkel liegen.
    Augusta lächelte, als sie spürte, dass er zwischen widersprüchlichen Gefühlen hin und hergerissen war. »Was ist? Wolltest du noch mehr?«
    »Noch viel mehr.« Er schüttelte grimmig den Kopf, als er ihr die Hose hochzog. »Und ich halte es niemals noch vier volle Monate aus, ehe ich mir wieder nehme, was ich will, soviel steht fest.«
    »Dann werden wir das also häufig tun?«
    Er blickte auf, und das sinnliche Versprechen in seinen Augen war unmissverständlich. »Zweifellos. Aber nicht mitten in London in irgendeiner verdammten Kutsche. Hier, zieh dir das Hemd ordentlich an, Augusta.« Er begann, es für sie zuzuknöpfen. »Ich werde so schnell wie möglich eine Sondergenehmigung einholen, und in ein oder zwei Tagen sind wir verheiratet.«
    »Verheiratet. Mit einer Sondergenehmigung?« Augusta starrte ihn an. Es schien, als könne sie beim besten Willen keinen klaren Gedanken fassen. Alles überschlug sich. »Oh, nein, Harry. Was ist mit unserer Verlobungszeit?«
    »Ich fürchte, es ist uns bestimmt, reichlich kurz miteinander verlobt zu sein, weit kürzer als gewöhnlich. Genau genommen so kurz, wie es sich nur irgend machen lässt«
    »Die Sache ist aber die, dass ich keineswegs sicher bin, ob ich die Verlobungszeit verkürzen möchte.«
    »Deine Einstellung zu diesen Dingen hat keine allzu große Bedeutung mehr«, teilte er ihr behutsam mit. »Ich habe dich gerade geliebt, und ich werde zweifellos in allernächster Zukunft versucht sein, es wieder zu tun. Daher werden wir augenblicklich heiraten. Ich warte nicht vier Monate, ehe ich dich wieder nehmen kann. Das steht mit absoluter Sicherheit fest. Diese Marter würde ich nicht überleben.«
    »Aber, Harry...«
    Er hielt eine Hand hoch, um sie zum Schweigen zu bringen. »Genug. Kein Wort mehr. Die Angelegenheit ist geregelt. Diese Situation habe ich mir voll und ganz selbst zuzuschreiben, und ich werde tun, was getan werden muss«
    »Nun, was das angeht«, sagte Augusta versonnen, »so glaube ich, ich könnte nicht behaupten, dass alles nur deine Schuld war. Du hast schon bei verschiedenen Gelegenheiten erwähnt, es fehle mir in mancher Hinsicht betrüblicherweise an moralischem Empfinden, und es ist allgemein bekannt, dass ich einen Hang zu einem gewissen Leichtsinn habe. Es ist zum Teil auch meine Schuld, Harry. Tatsächlich«, fügte sie verdrossen hinzu, als sie daran dachte, wie Claudia auf diese Neuigkeiten reagiert hätte, »wären manche Menschen der Meinung, dass alles meine Schuld ist.«
    »Ich sagte doch schon, dass ich kein Wort mehr darüber hören will.« Harry wollte gerade seinen Mantel von der Sitzbank der Kutsche aufheben, doch er hielt inne und starrte die kleinen feuchten Flecken darauf an. Dann holte er tief Atem.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Harry?«
    »Ich möchte mich bei dir entschuldigen, Augusta.« Seine Stimme klang mürrisch. »Ich hatte kein Recht, dich heute Nacht auszunutzen. Ich weiß nicht, was meiner Selbstbeherrschung zugestoßen ist. Du hättest für deine erste Erfahrung in der Liebe ein anständiges Bett und das ganze Drum und Dran von Flitterwochen verdient gehabt.«
    »Reg dich darüber bloß nicht auf. Um die Wahrheit zu sagen, es war ziemlich aufregend, diese ganze Angelegenheit so zu beginnen.« Sie stieß den Vorhang vor dem Fenster zur Seite und schaute auf die Straße hinaus. »Ich frage mich, in wie vielen der anderen Kutschen, die dort draußen herumfahren, Paare genau dasselbe tun, was wir gerade eben getan haben.«
    »Schon allein der Gedanke ist schauerlich.« Harry stieß die Dachluke mit seinem Ebenholzstock auf. »Scruggs, bringen Sie uns augenblicklich zurück zu Lady Arbuthnott.«
    »Es ist aber auch an der Zeit«, murrte Scruggs vom Kutschbock. »Das hätten Sie sich eigentlich schon eher überlegen sollen, stimmt's, Sir?«
    Harry gab sich nicht die Mühe, ihm zu antworten. Er ließ die Dachluke mit einem lauten Knall zufallen. Dann saß er Augusta eine Zeitlang schweigend gegenüber. »Ich kann einfach nicht glauben, dass ich gerade mitten auf der Straße in einer Kutsche, die durch London fährt, mit meiner Verlobten geschlafen habe.«
    »Armer Harry.« Augusta musterte den seltsamen Ausdruck auf seinem kantigen Gesicht. »Ich nehme an, es wird sehr

Weitere Kostenlose Bücher