Rendezvous
aber beharrlich gegen ihre weiche Weiblichkeit presste.
Einen Moment lang loderte Panik in ihr auf. Sie sollte ihn zurückhalten, dachte sie verschwommen. Er würde es am nächsten Morgen bestimmt bereuen und vielleicht wieder ihr die Schuld daran geben, wie er es beim letzten Mal getan hatte. »Harry, ich glaube nicht, dass wir das tun sollten. Du wirst mich hinterher für wollüstig halten.«
»Nein, mein Liebling. Ich werde dich nur ganz süß und reizend finden. Und so zart.«
»Du wirst behaupten, ich hätte dich ermutigt.« Sie schnappte nach Luft, als er sich fester an sie presste. »Du wirst wieder behaupten, ich hätte dir gewisse Versprechen gemacht.«
»Die Versprechen sind bereits gemacht worden, und sie werden eingehalten. Du gehörst mir, Augusta. Wir sind miteinander verlobt. Du hast nichts zu befürchten, wenn du dich dem Mann hingibst, der später einmal dein Ehemann sein wird.«
»Bist du ganz sicher?«
»Absolut sicher. Schling die Arme um mich, Liebling«, murmelte Harry mit den Lippen auf ihrem Mund. »Halt mich fest. Nimm mich ganz in dir auf. Zeig mir, dass du mich wahrhaft willst.«
»0 Harry, ich will dich wirklich. Und wenn du sicher bist, dass du mich willst, wenn du nicht glauben wirst, dass es mir in betrüblichem Maße an Tugend mangelt...«
»Ich will dich, Augusta. Ich will dich, weiß Gott, so sehr, dass ich nicht glaube, den kommenden Morgen zu erleben, wenn ich dich nicht heute Nacht noch nehme. Nichts ist mir jemals derart richtig erschienen.«
»0 Harry.« Er wollte sie, dachte Augusta, und sie war von dieser Erkenntnis benommen. Er lechzte verzweifelt nach ihr. Und sie sehnte sich danach, sich ihm hinzugeben, verzehrte sich danach zu wissen, was für ein Gefühl es war, ganz und gar von ihm besessen zu werden.
Augustas Arme schlangen sich fester um seinen Nacken, und sie bog sich ihm zögernd entgegen.
Das war alles an Ansporn, was Harry brauchte.
»Mein Gott, ja, Augusta. Ja. « Sein Mund heftete sich auf ihren, als er sich heftig in sie stieß.
Augusta, die sich von ihren lodernden sinnlichen Wahrnehmungen hatte mitreißen lassen, fühlte sich, als sei sie plötzlich in eiskaltes Wasser geworfen worden. Der Schock dieser intimen Invasion erschütterte sie. Das war nicht das, was sie erwartet hatte.
Sie keuchte und stieß vor Erstaunen und Entsetzen einen Schrei aus. Ihr Protest beschränkte sich jedoch auf ein gedämpftes Quietschen, da Harry den Mund weiterhin brutal auf ihre Lippen presste. Er schluckte ihre kleinen Schreie und beschwichtigte sie mit seinem Kuss. Keiner von beiden rührte sich.
Nach einem Moment hob Harry vorsichtig den Kopf. Der schwache Lichtschein in der Kutsche zeigte den Schweiß auf seiner Stirn und seine zusammengebissenen Zähne.
»Harry?«
»Ganz ruhig, Liebling, ganz ruhig. Gleich wird alles wieder gut sein. Verzeih mir, meine Süße, dass ich die Dinge so eilig vorantreibe.« Er presste ihr heiße, drängende Küsse auf die Wangen und den Hals. Seine Hände spannten sich fest um sie. »Ich bin vor Verlangen nach dir trunken, und wie jeder Betrunkene habe ich mich unbeholfen bewegt, und dabei hätte ich sanfter und geschickter vorgehen müssen.«
Augusta sagte nichts darauf. Sie war zu sehr damit beschäftigt, sich an das seltsame Gefühl zu gewöhnen, Harry tief in sich zu haben.
Einen endlosen Moment lang lag Harry weiterhin absolut reglos auf ihr. Augusta konnte die enorme Spannung in ihm spüren, als er sich zurückhielt.
»Augusta?«
»Ja, Harry?«
»Ist alles in Ordnung mit dir, Liebes?« erkundigte er sich durch zusammengebissene Zähne. Es klang, als müsste er jeden Funken Selbstbeherrschung aufbieten, den er besaß.
»Ja. Ich glaube schon.« Augusta zog die Stirn in Falten, als ihr Körper sich langsam an das Gefühl gewöhnte, über alle Maße gestreckt und gedehnt zu werden, über die Grenzen des Unmöglichen hinaus. Nie hatte sie vergleichbar gefühlt.
In dem Moment machte die Kutsche einen gewaltigen Ruck, als ein Rad in einem Loch in der Straße steckenblieb. Durch diese unerwartete Bewegung gelangte Harry unfreiwillig noch tiefer in Augusta hinein. Er stöhnte. Augusta schnappte nach Luft.
Harry murmelte tonlos etwas vor sich hin und schmiegte seine Stirn an Augustas Stirn. »Es wird gleich besser. Ich gebe dir mein Wort darauf, Augusta. Du bist so süß, so empfänglich. Sieh mich an, meine Süße.« Er wiegte ihr Gesicht zwischen seinen Handflächen. »Verdammt noch mal, Augusta, mach die Augen auf und sieh
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