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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Geisteswissenschaftler, ein ernsthafter Gelehrter, der wenig mit Frivolitäten anfangen kann. Ich dagegen verspüre, wie ich dir bereits oft gesagt habe, einen Hang zu moderneren Vorstellungen, und ich bin gänzlich anders veranlagt. Wir müssen der Tatsache ins Gesicht sehen, dass ich einen frivolen Zeitvertreib gelegentlich sehr zu schätzen weiß.«
    »Darin sehe ich kein Problem, solange es dich nur gelegentlich zu frivolen Formen des Zeitvertreibs hinzieht.« Ja, zwei Minuten, bis sie feucht wurde, dachte Harry und bemühte sich, absolut objektiv zu bleiben. Und dann allerhöchstens noch weitere fünf Minuten, um das entzückende leise Stöhnen der Erregung auf ihre Lippen zu zaubern.
    »Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass wir in vielerlei Hinsicht gegensätzlich sind.«
    »Mann und Frau. Naturgegebene Gegensätze.« Nach etwa sieben bis zehn Minuten, wenn sie beginnen würde, sich köstlich in seinen Armen zu winden und sich seinen Berührungen entgegenzurecken, beschloss Harry, könnte er sie mit ein paar Variationen des zugrundeliegenden Themas vertraut machen.
    »Aber jetzt sind wir fürs Leben aneinandergekettet. Wir haben uns rechtlich und moralisch aneinander gebunden.«
    Harry murmelte geistesabwesend eine Reaktion auf ihre Worte, während er die Möglichkeiten in Betracht zog, die ihm offenstanden. Vielleicht würde er Augusta umdrehen, damit sie auf dem Bauch lag, und sie auf die Knie ziehen. Dann würde er es sich zwischen ihren Schenkeln bequem machen und ihren engen, schmalen Gang, der ihn so fest umklammerte, aus dieser Richtung erkunden. Mindestens zwanzig bis dreißig Minuten, ehe er das versuchte, sagte er sich. Er wollte sie nicht ungebührlich erschrecken. Schließlich waren die erotischen Künste für sie noch sehr neu.
    »Mir ist durchaus bewusst, dass du den Termin unserer Hochzeit vorgezogen hast, weil du es nach dem Vorfall in Lady Arbuthnotts Kutsche als deine Pflicht empfunden hast, mich zu heiraten. Dennoch wäre es mir lieb, wenn du weißt...«
    Aber andererseits konnte er sich auch auf den Rücken legen und sie auf seine Schenkel ziehen, dachte sich Harry. In der Stellung würde er einen ausgezeichneten Ausblick auf ihr ausdrucksstarkes Gesicht haben, wenn sie den Höhepunkt erreichte.
    Augusta holte tief Atem und fuhr fort. »Mir wäre lieb, wenn du weißt, dass die Northumberland-Ballingers, obwohl sie in dem Ruf stehen, leichtsinnig und verwegen zu sein, ein Pflichtbewusstsein auszeichnet, das sich an dem jeder adeligen Familie im ganzen Land messen kann. Ich wage zu behaupten, dass es selbst deinem Pflichtbewusstsein ebenbürtig ist. Daher möchte ich dir versichern, dass ich, obgleich du das Gefühl hast, mich nicht lieben zu können, und obwohl es dich nicht besonders interessiert, ob ich dich liebe...«
    Als ihre letzten Worte in seine erotischen Phantasien vordrangen, schaute Harry finster. »Was sagst du da, Augusta?«
    »Ich wollte gerade sagen, dass ich mir über meine Pflichten als Ehefrau im klaren bin und sie erfüllen werde, wie auch du vorhast, deine Pflichten als Ehemann zu erfüllen. Ich bin eine Northumberland-Ballinger, und ich werde mich nicht vor meiner Verantwortung drücken. Auch, wenn wir nicht aus Liebe geheiratet haben, kannst du dich trotzdem darauf verlassen, dass ich meine Pflichten als deine Frau erfülle. Mein Ehrgefühl und mein Pflichtbewusstsein sind so ausgeprägt wie deines, und du sollst wissen, dass du dich darauf verlassen kannst.«
    »Willst du damit etwa sagen, du hättest nur deshalb die Absicht, mir eine gute Ehefrau zu sein, weil du dich dazu verpflichtet fühlst?« fragte er, und eine Woge von Zorn brodelte in ihm.
    »Genau das habe ich gesagt.« Sie lächelte zaghaft. »Ich möchte dir versichern, dass eine Northumberland-Ballinger standhaft ist, wenn es darum geht, sich an ein Gelübde zu halten.«
    »Gütiger Gott. Wie, zum Teufel, kommst du zu einem solchen Zeitpunkt auf den Gedanken, mir einen Vortrag über Verantwortung und Pflichtbewusstsein zu halten? Komm wieder ins Bett, Augusta. Ich habe etwas viel Interessanteres mit dir zu besprechen.«
    »Wirklich, Harry?« Sie rührte sich nicht vom Fleck. Ihr Gesichtsausdruck war ungewöhnlich ernst.
    »Ganz entschieden.« Harry schlug die Decken zurück. Im nächsten Moment trafen seine nackten Füße auf den Teppich. Mit drei langen Schritten war er bei ihr und hob sie auf seine Arme.
    Augusta öffnete den Mund, um eine Bemerkung von sich zu geben — vielleicht auch, um Einwände

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