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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ihn ins Nichts hineinwirbelte. Sein heiserer, triumphierender Schrei hallte noch durch das Schlafzimmer, als er auf Augustas weichem, feuchtem Körper zusammenbrach.
    Lange Zeit später rührte sich Harry in dem zerwühlten Bettzeug und streckte die Arme nach Augusta aus. Als seine tastende Hand auf nichts weiter als Bettzeug traf, schlug er widerwillig die Augen auf.
    »Augusta? Wo, zum Teufel, steckst du denn jetzt schon wieder?«
    »Ich bin hier drüben.«
    Er wandte den Kopf und sah sie am offenen Fenster stehen. Ihm fiel auf, dass sie ihr Nachthemd wieder angezogen hatte. Der hauchdünne weiße Musselinstoff flatterte um ihre schlanke Gestalt, und die Bänder wehten in der lauen Nachtluft. Wieder einmal wirkte sie ätherisch und wie ein Geist. Nahezu unberührbar. Harry hatte plötzlich eine schreckliche Vorahnung, sie könnte jeden Moment durch das Fenster schweben und sich ihm für immer entziehen.
    Er richtete sich zu einer sitzenden Haltung auf und warf die Decken von sich, als ihn ein unerklärliches Gefühl von Dringlichkeit ereilte. Er musste sie einfangen und festhalten. Er hatte bereits die Arme nach Augusta ausgestreckt, als ihm klar wurde, wie albern er sich benahm.
    Augusta war keine Geistererscheinung. Er hatte sie gerade auf die intimste Art und Weise berührt. Er zwang sich, sich gelassen in die Kissen zurückzulehnen, statt mit großen Sätzen durch das Zimmer zu springen. Sie war absolut real vorhanden und gehörte ganz und gar ihm. Sie hatte sich ihm vollständig hingegeben.
    Sie gehörte ihm. Dieser Moment, in dem sie in seinen Armen gezuckt und gebebt hatte, war weit über das rein Körperliche hinausgegangen. Sie hatte sich ihm selbst zum Geschenk gemacht, ihm einen Teil von sich gegeben, damit er ihn bewahrte und behütete.
    Er würde sie festhalten, gelobte sich Harry. Er würde sie beschützen, obwohl sie diesen Schutz nicht immer anstrebte. Und er würde sie so oft wie möglich lieben und das körperliche Band zwischen ihnen kräftigen und zementieren.
    Ihm brauchte niemand zu sagen, dass der sexuelle Akt für Augusta in dem Maß tief und bindend war wie Treueschwüre in alter Zeit. »Komm wieder ins Bett, Augusta.«
    »Gleich. Ich habe über unsere Ehe nachgedacht.« Sie schaute in die Dunkelheit hinaus und hatte dabei die Arme unter den Brüsten verschränkt.
    »Was gibt es da zu überlegen?« Harry musterte sie wachsam. »In meinen Augen scheint alles sehr klar zu sein.«
    »Ja, ich kann mir vorstellen, dass du es dir einfach machst. Du bist ein Mann.«
    »Ah. Jetzt kommt also wieder einmal eines dieser Gespräche, stimmt's?«
    »Es freut mich, dass es dich derart amüsiert«, flüsterte sie.
    »Ich finde es weniger amüsant, sondern sehe darin viel mehr reine Zeitverschwendung. Ich habe schon öfter erlebt, dass du dich mit solchen Dingen herumschlägst, falls du dich nicht mehr daran erinnern kannst. Deine Beweisführung gerät dann reichlich schnell durcheinander, meine Liebe.«
    Sie wandte den Kopf zu ihm um und sah ihn finster an. »Also, wirklich, Harry, manchmal kannst du extrem aufgeblasen und arrogant sein. Ist dir das eigentlich klar?«
    Er lachte in sich hinein. »Ich verlasse mich darauf, dass du mir sagst, wenn ich zu unausstehlich werde.«
    »Im Moment bist du unausstehlich.« Sie drehte sich ganz um und sah ihn an. Die weißen Bänder ihres Nachthemds flatterten. »Ich habe dir etwas zu sagen, und ich wüsste es zu schätzen, wenn du mir deine ungeteilte Aufmerksamkeit widmest.«
    »Wie Sie wünschen, Madam. Du kannst mit deinem Vortrag fortfahren.« Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und studierte einen Ausdruck ernsthafter Versunkenheit ein. Das war nicht leicht. Verdammt noch mal, aber sie sah verlockend aus, wie sie in ihrem Nachthemd dastand. Er spürte, dass sie ihn schon wieder erregte.
    Der Mondschein hinter ihr zeigte den Umriss ihrer Hüften durch den dünnen Musselinstoff. Harry hätte gewettet, dass er sie in nicht mehr als einer Minute wieder im Bett haben konnte, mit weit gespreizten Schenkeln. Er war ziemlich sicher, dass er binnen zwei Minuten den warmen Honig zwischen ihren Beinen fließen lassen könnte. Sie sprach erstaunlich stark auf ihn an.
    »Harry, bist du wirklich bei der Sache?«
    »Ganz und gar, meine Süße.«
    »Also gut, wenn das so ist, dann teile ich dir jetzt meine Überlegungen zum Status unserer Beziehung mit. Wir stammen aus zwei verschiedenen Welten, du und ich. Du bist ein Mann von der altmodischen Sorte, ein

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