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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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vorbehalten, die sich von bekannten Künstlern haben malen lassen. Sie ist kein Ort, um Kinderzeichnungen aufzuhängen. «
    »Ich bin ganz im Gegenteil der Meinung, dass es genau das ist, was diese Galerie gebrauchen kann. Wir werden diesen düsteren Ort mit Merediths Bild ein wenig aufhellen.«
    Meredith strahlte. »Bekommt es auch einen Rahmen, Augusta?«
    »Aber gewiss doch. Jedes schöne Bild verdient einen Rahmen. Ich werde mich darum kümmern, dass uns sofort jemand einen Rahmen bastelt.«
    Clarissa räusperte sich missbilligend und schaute finster auf ihre junge Schülerin herunter. »Schluss jetzt mit diesen Vergnügungen. Es ist an der Zeit, dass du dich deinen Studien wieder zuwendest, junge Dame. Lauf gleich los. Ich komme in ein paar Minuten nach.«

    »Ja, Tante Clarissa.« Ihre Augen strahlten noch vor Freude, als Meredith einen Knicks machte und aus der Ahnengalerie eilte.

    Clarissa wandte sich mit strengem Gesichtsausdruck an Augusta. »Madam, ich muss mit Ihnen über die Natur der Aktivitäten reden, mit denen sie Meredith vertraut machen. Mir ist klar, dass seine Lordschaft Ihnen gestattet, bei der Erziehung seines Kindes ein Wort mitzureden, aber ich habe unwillkürlich das Gefühl, Sie treiben das Mädchen in eine Richtung, die an Ernsthaftigkeit viel zu wünschen übriglässt. Seine Lordschaft hat immer unerbittlich darauf bestanden, Meredith solle so erzogen werden, dass sie nicht zu einem albernen, seichten und oberflächlichen Frauenzimmer heranwächst, das nichts anderes als müßige Konversation und gesellschaftliche Umgangsformen beherrscht.«
    »Ich verstehe, Miss Fleming.«
    »Meredith ist es gewohnt gewesen, ihr Lernpensum strikt einzuhalten. Sie hat ihre Sache sehr gut gemacht, und ich würde ungern sehen, dass sich daran etwas ändert.«
    »Mir ist klar, worum es Ihnen geht, Miss Fleming.« Augusta bedachte die Frau mit einem versöhnlichen Lächeln. Es war ein hartes Los, in einem Haushalt die verarmte Verwandte zu sein. Clarissa hatte offensichtlich ihr Bestes getan, um sich eine Nische zu schaffen, und Augusta konnte mit ihr mitfühlen. Es war nicht einfach, bei anderen in deren Haus zu leben, wie sie selbst nur zu gut wusste »Meredith ist unter Ihren fähigen Anleitungen prächtig gediehen, und ich bin keineswegs darauf aus, etwas daran zu ändern.«
    »Danke, Madam.«
    »Ich habe trotzdem das Gefühl, dass das Kind auch ein paar weniger ernsthafte Aktivitäten betreiben sollte. Sogar meine Tante Prudence hat es für wichtig gehalten, dass junge Menschen die Fähigkeit entwickeln, sich an den verschiedensten erbaulichen Beschäftigungen zu erfreuen, die sie zu ihrem Zeitvertreib erlernen. Und meine Cousine Claudia tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter. Sie schreibt ein Buch, das sich um nützliches Wissen für junge Damen dreht, und sie widmet ein ganzes Kapitel der großen Bedeutung, die sie Skizzen und Aquarellen beimisst.«
    Clarissa blinzelte wie eine Eule. »Ihre Cousine schreibt ein Buch für den Schulunterricht?«
    »Ja, sicher.« Augusta wurde plötzlich klar, wo sie den Blick schon gesehen hatte, der jetzt in Clarissas Augen stand. Es war der Blick einer ganzen Reihe von Mitgliedern von Pompeia's, insbesondere derjenigen, die lange Stunden an den Schreibtischen im Club zubrachten. In Claudias engelsgleichen blauen Augen hatte sie schon häufig diesen Ausdruck gesehen. »Ah, ich verstehe, Miss Fleming. Vielleicht haben Sie selbst mit dem Gedanken gespielt, ein Buch zur Erbauung junger Menschen zu schreiben?«
    Da diese Frage sie in erstaunlichem Maß in Aufregung versetzte, nahm Clarissas Gesicht einen unkleidsamen Rotton an. »Ich habe mir Gedanken zu diesem Thema gemacht. Nicht etwa, dass je etwas daraus werden würde. Natürlich kenne ich meine Grenzen.«
    »Sagen Sie das nicht, Miss Fleming. Wir lernen unsere Grenzen erst kennen, wenn wir uns selbst auf die Probe stellen. Haben Sie schon etwas zu dem Thema niedergeschrieben?«
    »Ein paar Notizen«, murmelte Clarissa, der die eigene Vermessenheit sichtlich peinlich war. »Ich hatte schon daran gedacht, sie Graystone zu zeigen, aber ich fürchte, er fände sie ziemlich dürftig. Seine intellektuellen Fähigkeiten übertreffen die meinen bei weitem.«
    Augusta winkte diesen Einwand ab. »Ich will seine Intelligenz nicht bestreiten, aber ich bin keineswegs sicher, ob er der Richtige wäre, um Ihre Bemühungen zu beurteilen. Graystone schreibt für einen sehr kleinen Leserkreis von Akademikern. Sie würden für Kinder

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