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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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einer Landkarte brütete, auf der Cäsars Feldzüge eingezeichnet waren.
    »Ja, meine Liebe?« fragte er, ohne von seiner Arbeit aufzublicken.
    »Ich spiele mit dem Gedanken, hier in Graystone eine Party zu geben, Harry. Ich wollte mir deine Erlaubnis einholen, Pläne dafür zu schmieden.«
    Widerstrebend löste er den Blick von Ägypten. »Eine Party? Ein Haus voller Leute? Hier in Graystone?«
    »Wir werden nur enge Freunde einladen, Harry. Zum Beispiel meinen Onkel und meine Cousine. Vielleicht ein paar Freundinnen von Pompeia's und Mr. Sheldrake natürlich. Auch die, die du gern einladen möchtest. Es ist ein Jammer, dass Sally die Reise nicht unternehmen kann. Ich hätte sie liebend gern hier.«
    »Ich weiß nicht so recht, Augusta. Ich habe mir nie die Mühe gemacht, hier Feste zu veranstalten.«
    Augusta lächelte. »Du brauchst dir auch jetzt keine Mühe zu machen. Ich werde mich um alles kümmern. Meine Mutter hat mir, was diese Dinge angeht, viel beigebracht. Ein solches Fest bietet uns auch eine perfekte Gelegenheit, unsere Nachbarn einzuladen. Es ist höchste Zeit, dass wir das tun.«
    Harry musterte sie verdrossen. »Bist du ganz sicher, dass das nötig ist?«
    »Verlass dich auf mich. Das ist mein Spezialgebiet. Wir haben alle unsere besonderen Begabungen, oder nicht?« Sie warf einen vielsagenden Blick auf die alte Landkarte auf seinem Schreibtisch.
    »Aber nur diese eine Party. Das sollte genügen. Ich will nicht, dass es zur Gewohnheit wird, häufig Gäste einzuladen, Augusta. Solche Feste sind eine frivole Zeitvergeudung.«
    »Ja, sicher. Sogar sehr frivol.«
    Zwar hatte Augusta instinktiv den Eindruck gewonnen, dass Harry ein tiefgründiger und mysteriöser Mann war, und sie wusste von seinem enigmatischen und häufig herrischen Auftreten, doch nichts hatte sie auf den Graystone vorbereitet, der sie eine Woche später in die Bibliothek im Erdgeschoss zitierte.
    Augusta war verblüfft, als ein Hausmädchen an ihre Schlafzimmertür klopfte und ihr mitteilte, Harry wünschte, sie augenblicklich unten zu sprechen.»
    Hat er wirklich augenblicklich gesagt?« Augusta sah das Mädchen erstaunt an.»
    Ja, Ma'am.« Das Mädchen wirkte sichtlich verängstigt. »Er hat gesagt, ich soll Ihnen sagen, dass es sehr dringend ist.«
    »Gütiger Himmel, ich hoffe nur, dass Meredith nichts zugestoßen ist.« Augusta legte die Schreibfeder hin und schob den Brief, den sie gerade an Sally schrieb, zur Seite.
    »Oh, nein, Ma'am. Es ist nichts dergleichen. Miss Meredith war bis vor ein paar Minuten bei seiner Lordschaft, und jetzt sitzt sie wieder an ihren Studien. Das weiß ich ganz genau, weil ich gerade eine Kanne Tee ins Schulzimmer gebracht habe.«
    »Ich verstehe. Also gut, Nan. Geben Sie seiner Lordschaft Bescheid, dass ich augenblicklich nach unten kommen werde.«
    »Ja, Ma'am.« Nan machte eilig einen Knicks und hastete durch den Korridor.
    Da sie neugierig darauf war, welche Gründe sich hinter dieser unerwartet eiligen Aufforderung verbargen, ließ sich Augusta nur einen Moment Zeit, um im Spiegel ihr Erscheinungsbild zu überprüfen. Sie trug ein eierschalfarbenes Musselinkleid, das mit einem zarten grünen Muster bedruckt war. Der tiefe Ausschnitt war mit grünen Bändern eingefasst, und auch die Säume der Volants zierten grüne Bänder.
    Da ihr die Nervosität des Mädchens deutlich gezeigt hatte, dass Graystone anscheinend nicht bester Laune war, zog Augusta ein dünner grünes Schultertuch aus einer Kommodenschublade und drapierte er über ihrem Ausschnitt. Harry hatte bei mehr als einer Gelegenheit ausdrücklich klargestellt, dass er ihren Geschmack in puncto Kleidung eine Spur zu schamlos fand. Es wäre unsinnig gewesen, ihn heute morgen mit dem Anblick eines tiefausgeschnittenen Mieders noch mehr zu reizen, wenn er sich ohnehin schon genug über andere Dinge ärgerte.
    Augusta seufzte, als sie zur Tür hinauseilte. Die Stimmungsschwankungen und die unberechenbaren Launen eines Ehemannes gehörten zu den vielen Dingen, die eine Frau nach ihrer Heirat plötzlich in Betracht ziehen musste.
    Der Gerechtigkeit halber musste sie jedoch zugeben, dass Harry zweifellos seit ihrer Hochzeit gezwungen gewesen war, seine Haltung in mancher Hinsicht zu ändern. Er hatte tatsächlich nachgegeben und erlaubt, dass Meredith Aquarellmalerei erlernte und Romane las, rief sich Augusta ins Gedächtnis zurück.
    Ein paar Minuten später rauschte Augusta mit einem fröhlichen und begütigenden Lächeln im Gesicht in die

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