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Renegade

Renegade

Titel: Renegade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. A. Souders
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Instinkte
mich zur Arresteinheit führen werden. Hoffentlich laufe ich dabei keiner
Vollstreckerin über den Weg.
    Schließlich erreiche
ich die Selbstschussanlage am Eingang der Arresteinheit. Ich passiere sie und
verstecke den Rucksack in einer Nische, atme tief durch und ziehe mein Kleid
aus, sodass die Dessous zum Vorschein kommen, in die Mutter mich so eingeschnürt
hat, dass sie besonders verführerisch wirken. Dann schlendere ich in Richtung
Zellenraum. Je weniger die Wachen ihr Gehirn benutzen, umso besser. Als sie
mein knappes, schwarzes Outfit sehen, wechseln sie einen schnellen Blick.
    Â»Miss Evelyn«, begrüßt
mich einer der beiden und versucht, mich nicht anzusehen. Wenigstens das muss
ich ihm zugutehalten. »Wir hatten gar nicht mit dir gerechnet.«
    Â»Mutter hat mich
gebeten, Gavin zur Verpaarung abzuholen.« Wieder tauschen sie einen Blick, und
sofort fürchte ich, Mutter könnte ihnen bereits gesagt haben, dass er
hingerichtet werden soll. Fragend hebe ich eine Augenbraue. »Gibt es ein
Problem?«
    Â»Nein, Miss«,
versichert mir der Dünnere, der immer noch überall hinsieht, nur nicht zu mir.
»Ich werde sofort die Zelle öffnen.«
    Gavin wartet bereits
auf mich. Ich kann nur hoffen, dass Mutter sich irrt und er die Gelegenheit
nicht doch nutzt, um zu fliehen. Zu meiner Erleichterung tut er nichts
dergleichen. Er mustert mich nur mit unergründlicher Miene. »Nettes Outfit.«
    Ich muss lächeln.
»Ja, großartig. Es ist Zeit für unsere Verpaarung. Würdest du mir bitte
folgen?«
    Sobald er hinter mir
durch die Zellentür tritt, stellen sich die Wachen auf, um uns zu begleiten.
Ich werfe ihnen einen scharfen Blick zu. »Ich habe alles im Griff, meine
Herren. Ich denke nicht, dass Mr. Hunter vorhat, sich aus dem Staub zu machen.
Oder?« Damit wende ich mich direkt an Gavin.
    Â»O nein, ich kann es
doch kaum noch erwarten«, antwortet dieser. Anscheinend hat er inzwischen bemerkt,
dass irgendetwas nicht stimmt, denn er wirft mir einen süffisanten Blick zu,
bevor er sich mit einem trägen Grinsen zu den Wachen umdreht. Die mustern ihn
mit finsteren Mienen.
    Â»Mutter erwartet,
dass ihr hierbleibt, bis anderslautende Befehle erfolgen«, fahre ich schnell
fort. »Mr. Hunter wird im Laufe der Nacht wohl zu euch zurückkehren, sobald wir
… fertig sind.«
    Ergeben zucken die
Wachen mit den Schultern. »Das ist immerhin besser, als Bürgertransporte aus
Drei zu beaufsichtigen«, murmelt der Dickere.
    Warum bekomme ich
bloß bei jeder Erwähnung von Drei dieses seltsame Gefühl im Bauch?
    Â»Weiß man denn
schon, wann sie dieses Leck reparieren werden, Miss Evelyn?«, fragt er dann.
    Also gibt es
tatsächlich ein Leck. Wie interessant. Ich frage mich, warum mir das niemand gesagt
hat.
    Â»In Kürze«, antworte
ich knapp und mache mir gedanklich eine Notiz, mich später eingehender mit dem
Thema zu beschäftigen. Dann verlasse ich gelassen den Raum, ohne mich noch
einmal nach Gavin umzusehen. Erst an der Selbstschussanlage bleibe ich stehen.
»Vertraust du mir?«, frage ich ihn, während ich schnell mein Kleid wieder
überstreife.
    Â»Natürlich.«
    Â»Leg die Hand da
drauf.« Ich zeige ihm das Sensorfeld der Anlage, das dicht über dem Boden und
direkt unter einer der Waffen angebracht ist. Es wird seine DNA scannen. Sollte die Anlage daraufhin losgehen, hat
Macie ihren Auftrag nicht erfüllt – und wir können den Rest meines Plans
sowieso vergessen. Gavin folgt meiner Bitte, und die Selbstschussanlage
reagiert nicht. Nicht einmal die Druckluftscharniere zischen. Ich lächele
erleichtert. Wunderbar. Entschlossen schiebe ich mir den Rucksack auf die
Schulter und erkläre Gavin: »Folge mir und tu genau das, was ich auch tue.
Okay?«
    Er stellt sich neben
mir auf, und wir gehen los. »Warum nur habe ich so ein untrügliches Gefühl,
dass irgendetwas schiefgegangen ist und wir dieses Verpaarungsding nicht
durchziehen werden?«
    Â»Mutter ist zu der
Erkenntnis gelangt, dass du mich nur manipulierst, und will dich deswegen auf
jeden Fall töten. Und ich werde dafür sorgen, dass das nicht geschieht.« Gavin
schweigt nachdenklich; außer dem Klappern meiner Absätze ist nichts zu hören.
    Â»Aber du denkst das
nicht, oder?«
    Â»Dass du mich nur
manipulierst?« Ich werfe ihm einen schnellen Blick zu. Er nickt, doch sein
Gesicht

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