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Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Titel: Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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Plätzchen auf das Tablett und wollte gerade alles nach oben tragen, als sie hörte, wie die Haustür geöffnet wurde.
    „Hallo, ich bin wieder da“, rief Arthur.
    „Was für ein Sauwetter!“
    Er zog den nassen Mantel und die Schuhe aus. Leni hatte das Tablett wieder abgestellt. Er strahlte, als er die Tassen sah.
    „Ah, du hast Tee gemacht. Mit Rum! Den können wir gut gebrauchen. Das tötet die Bazillen.“
    Arthurs Laune hob sich. Leni hatte Tee vorbereitet, das war eindeutig ein Friedensangebot. Vielleicht konnten sie den heutigen Abend zur Abwechslung einmal ohne Streit verbringen.
    Leni stellte das Tablett im Wohnzimmer ab. Ängstlich horchte sie nach oben, aber von Barbara war nichts zu hören. Wie immer griff Arthur sofort nach der Fernbedienung. Zum ersten Mal war Leni richtig dankbar, dass ständig der Fernseher lief. Arthur klickte durch die Kanäle, bis er eine Tiersendung gefunden hatte. Das würde ihn für eine Weile festhalten.
    „Ich bin gleich wieder da“, murmelte Leni.
    Sie ging in die Küche, machte eine neue Tasse mit Tee und einem Schuss Rum fertig und schlich die Treppe hinauf. Leise klopfte sie an die Badtür.
    „Barbara, bist du noch in der Wanne?“
    „Kannst ruhig reinkommen. Ich glaube, ich schlafe schon halb, so kaputt bin ich. Aber das Bad hat mir wirklich gut getan.“
    Ihre Augen glänzten fiebrig, aber sie lächelte. Leni packte sie ins Bett und holte eine Wasserflasche aus ihrem Zimmer.
    „Falls du heute Nacht Durst bekommst. Ich schlafe gegenüber. Wenn irgendwas ist, kommst du einfach zu mir rüber.“
    „Ich habe eine Stimme gehört. Dein Mann?“
    „Nein.“
    Leni wand sich, wie sollte sie die Situation erklären?
    „Ich wohne hier zur Untermiete.“
    Barbara richtete sich erschrocken auf, aber Leni drückte sie entschieden wieder zurück.
    „Das ist schon okay. Arthur ist ein Netter, der hat nichts dagegen, dass du hier für ein paar Tage wohnst.“
    Sie sah, dass Barbara bereits die Augen zufielen. Das gab ihr Zeit, Arthur die neue Situation schonend beizubringen. Sie hatte heute Vormittag einen Auflauf vorbereitet, das passte gut. Wenn er satt war, konnte man am besten mit ihm reden. Trotzdem würde es nicht einfach werden, ihm zu erklären, wieso eine fremde Frau hier schlief, die noch dazu ziemlich krank war.
    Träge hing Arthur in seinem Sessel. Das Essen war sehr gut gewesen. Im Fernsehen lief ein interessanter Spielfilm, und in der Küche hörte er Leni den Geschirrspüler einräumen. Heute Abend war es endlich wieder friedlich und nett. Er holte die Cognacflasche aus der Bar. Das Begraben des Kriegsbeils musste mit Kaffee und Cognac begossen werden.
    Leni kam mit zwei Kaffeetassen herein und sah die Cognacschwenker. Vielleicht kriegte er ja heute gar nichts mehr mit von Barbara, dachte sie hoffnungsvoll. Nach den Aufregungen des Tages war sie jetzt auch rechtschaffen müde und nicht in Stimmung, sich zu streiten.
    Im Fernsehen nahte das Happy End. Arthur schnarchte in seinem Sessel leise vor sich hin. Leni stellte den Fernseher aus und schlich die Treppe hinauf. Das hatte ja super geklappt. Morgen war ein neuer Tag, da würde ihr schon etwas einfallen, wie sie Arthur den Logierbesuch verkaufen konnte.
    Arthur wurde von einem ziehenden Schmerz im Rücken wach. Kalt war ihm auch. Im Dunkeln wuchtete er sich aus seinem Sessel hoch. Wieder mal vor dem Fernseher eingeschlafen, warum konnte er sich das nicht abgewöhnen? Auf der Couch war es zumindest ein bisschen bequemer. Er faltete seine Schlafdecke auseinander und schob zwei Kissen zurecht. Plötzlich hörte er das Klappen der Kühlschranktür. Er lächelte versonnen. Da hatte er sich schon Gedanken gemacht, dass Leni zu wenig aß. Wenn sie sich allerdings nachts bediente, lag der Fall anders. Leise stand er auf, schlich zur Küchentür und drückte auf den Lichtschalter. Aber das war nicht Leni, die sich erschrocken zu ihm umdrehte. In seiner Küche stand eine wildfremde Person. Arthur brauchte einen Moment, um sich zu fangen, aber dann handelte er blitzschnell. Beherzt griff er sich einen Stockschirm von der Garderobe.
    „Was zum Teufel machen Sie hier?“, brüllte er los. In solchen Situationen durfte man keine Angst zeigen.
    Der Frau schienen die Beine wegzusacken. Sie klammerte sich an den Küchentisch. Sie war ungefähr in seinem Alter, klein und dicklich. Kein ernsthafter Gegner. Erst jetzt sah er, dass sie einen Morgenmantel anhatte. Barfuß war sie auch. So sah keine Einbrecherin aus.
    „Wer sind

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