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Replay - Das zweite Spiel

Titel: Replay - Das zweite Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Grimwood
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ihr ins Reine zu kommen.«
    »Das ändert nichts an meinen Gefühlen für dich.«
    »Ich weiß. Es hat nichts mit uns zu tun, aber es ist eine Tatsache, und im Moment hat es Vorrang für dich. So wie ich diese Zeit mit meinen Kindern, meiner Familie brauche - ich brauche sie so dringend.«
    »Du bist mir nicht mehr böse wegen …«
    »Wegen dem, was letztes Mal passiert ist? Mit Hedges? Nein. Nicht böse auf dich - wir beide haben das in Gang gebracht und haben getan, was wir für das Beste hielten. Es gab so viele Gelegenheiten, besonders in den letzten paar Monaten, wo ich mich dir zuwenden, mich dafür entschuldigen wollte, dass ich dir die Schuld gegeben hatte … Ich war dickköpfig. Ich kam mit meinen Schuldgefühlen nicht zurecht. Ich musste sie jemand anderem zuschieben, um meine eigene geistige Gesundheit zu bewahren, und das hätte Hedges sein sollen, nicht du. Es tut mir Leid.«
    »Ich verstehe dich. Auch damals verstand ich dich schon, obwohl es mir schwer fiel.«
    Die Sehnsucht und das tiefe Bedauern in ihren Augen spiegelten seine eigenen Empfindungen wider. »Es wird noch schwerer werden«, sagte sie und bedeckte seine Hand mit ihren weichen Händen. »Es wird eine Menge Verständnis nötig sein, auf beiden Seiten.«
    Die Galerie lag in der Chambers Street. Im TriBeCa, dem Triangle Below Canal Street, das Soho als Manhattans wichtigstes Künstlerviertel abgelöst hatte. Seit Mitte der 80er Jahre hatte der gleiche Prozess, der zum Exodus aus Soho geführt hatte, im TriBeCa von neuem begonnen - schicke Bars und Restaurants schossen in den Nebenstraßen von Hudson und Varick wie Pilze aus dem Boden, die Preise in den Läden und Galerien spiegelten inzwischen die Kaufkraft ihrer Uptown-Stammkunden wider, und Wohnraum war sehr gefragt. Bald würden die jungen Maler, Bildhauer und Performance-Künstler, die den desolaten Stadtteil hatten erblühen lassen, in eine neue Boheme verjagt werden, in eine zutiefst unerfreuliche und deshalb bezahlbare Gegend dieser übervölkerten Insel.
    Jeff erspähte die unauffällige Messingplatte, die auf die Galerie Hawthorne hinwies, und führte Linda durch den Eingang des renovierten Gebäudes, das einmal eine Mietskaserne neben einem gewerblichen Lagerhaus gewesen war. Sie gelangten in eine elegant-spartanische Empfangszone, mit weißen Wänden und weißer Decke und einem niedrigen schwarzen Sofa vor einem geschwungenen schwarzen Schreibtisch. Die einzige Dekoration stellte ein überraschend graziles herabhängendes Stück Schmiedeeisen dar, mit seinen spitz zulaufenden schlanken Wirbeln wie ein Destillat und eine Erweiterung jenes verschlungenen Eisenfiligrans, das für die Tore und Balkone New Orleans’ typisch war.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte die gertenschlanke junge Frau hinter dem Schreibtisch.
    »Wir sind wegen der Eröffnung hier«, sagte Jeff und reichte ihr die geprägte Einladung.
    »Gewiss.« Sie sah auf einer Liste nach, fand ihre Namen und strich sie durch. »Gehen Sie am besten gleich hinein.«
    Jeff und Linda schritten am Schreibtisch vorbei, hinein in den Hauptraum der Galerie. Auch hier waren die Wände in einem nüchternen Weiß gehalten, dienten jedoch der Präsentation dessen, was als Bilderorgie erschienen wäre, hätte man auf ihre Platzierung nicht so viel gestalterische Mühe verwandt. Der riesige Raum war an einigen Stellen in intime Nischen unterteilt worden, die zum Studium der darin untergebrachten Ausstellungsstücke dienten, während die größeren Arbeiten in offenen Bereichen präsentiert wurden, wo ihre ganze Pracht zur Geltung kam.
    Die Galerie wurde von einer Sieben-Meter-Leinwand mit einer Unterwasserszenerie beherrscht, die der Vorstellung der Künstlerin entsprungen war: Eine friedliche Bergspitze weit unterhalb der Meereswogen, die unverwechselbare Symmetrie ungetrübt, der Schnee in den hohen Lagen unbeeinträchtigt vom umgebenden Wasser. Eine Delphinschule schwamm zwischen den Gletscherspalten der tief gelegenen Hänge, und beim näheren Hinsehen bemerkte Jeff, dass zwei der Delphine eindeutig menschliche Augen hatten.
    »Das ist … überwältigend«, sagte Linda. »Und schau mal, guck dir das da drüben mal an.«
    Jeff wandte sich in die Richtung, in die sie zeigte. Das kleinere Gemälde dort war nicht weniger verblüffend als das mit dem überfluteten Berg: Es stellte die Aussicht aus einem Segelflugzeug dar, aber wie durch ein Fischaugeobjektiv aufgenommen, um das 180-Grad-Gesichtsfeld einzufangen. Im Vordergrund waren

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