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Republic Commando 01 - Feindkontakt

Republic Commando 01 - Feindkontakt

Titel: Republic Commando 01 - Feindkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Gesichtsplatte über die Kante lugen.
    »Runter!«, schrie er und drückte auf den Detonator in seiner Hand.
    Ein Brocken Qiilura flog mit geschätzten achttausend Metern in der Sekunde in die Luft. Darman hörte es und bedauerte, es nicht sehen zu können, aber sein Kopf wurde von seinen gekreuzten Armen geschützt, während er ihn auf den Boden presste. Es war reiner Instinkt. Er hätte Etain sagen sollen, dass sie sich die Ohren zuhalten solle, aber das hätte ihr auch nicht viel genutzt. Er hätte sie viel eher losrennen lassen sollen. Er hätte überhaupt eine Menge Dinge tun sollen. Zum Beispiel Jinart ignorieren und sich stattdessen an die Mission halten.
    Aber das hatte er nicht. Jetzt musste er damit fertig werden.
    Der Lärm der Explosion war zuviel für die Audiofunktion seines Helms und für einen Moment hörte er nur stilles Knistern. Dann kehrte der Ton zurück und er spürte Erdklumpen auf seinen Rücken prasseln wie schwerer Regen. Als er sich auf die Knie erhob und sich umdrehte, sah er auf eine brandneue Landschaft. Bäume ragten aus einer schroffen Klippe, mit bizarren Formen aus zusammen gepresstem Matsch. Manche besaßen noch ihre Äste, andere waren abgeknickt und zersplittert. Ein einzelnes, metallenes Bein stach aus dem Geröll. Erdreich löste sich von der Oberfläche der Klippe wie feuchtes Permacret und ein Baum rutschte langsam den Hang hinunter.
    Darman sah sich nach Etain um. Sie saß ein paar Meter weiter auf
    ihren Fersen und hielt sich eine Hand ans Ohr. Als er näher kam, konnte er Blut an ihrer Wange hinunterrinnen sehen. »Okay?«, fragte er.
    Etain starrte ihn an. »Ich kann Sie nicht hören«, sagte sie. Sie betastete mit schmerzverzerrtem Gesicht ihr Ohr.
    »Ihr Trommelfell ist geplatzt. Ist nicht schlimm.« Zu dumm: Sie konnte nichts hören und unter dem Helm konnte sie auch nicht seine Lippen sehen. Es war ein reiner Reflex, sie zu beruhigen. Er wollte gerade sein Bactaspray hervorholen, als sie an ihm vorbeisah und hektisch mit dem Finger zeigte. Er drehte sich um. Ein Droide spähte über den Rand des Kraters. Er schien sie nicht zu sehen.
    Darman wusste nicht, wie viele noch dort sein mochten. Er überlegte, ob er einen Sucher losschicken sollte und fragte sich im gleichen Augenblick, was er wohl tun würde, wenn der ihm hundert anrückende Büchsen zeigen würde. Er war sich nicht sicher, wohin sie noch flüchten konnten. Er schätzte, er könnte sie noch ungefähr eine Stunde aufhalten, dann würden sie nur noch mit seiner Vibroklinge und Etains Lichtschwert dastehen. Dann hörte er einen Ruf. »Droiden, Lagebericht!«
    Darman presste sich neben Etain auf den Boden. Auch wenn sie es nicht konnte; er hörte die Stimmen. Sie blickte hinauf zur Klippe, dann kniff sie die Augen zu. Zuerst dachte er, sie täte es aus purer Angst und er hätte ihr deshalb keinen Vorwurf gemacht. Er hatte einen halben Hügel weggesprengt und die Droiden trotzdem nicht aufgehalten. Er begann eine nagende Leere in seiner Magengrube zu spüren.
    Dann konzentrierte er sich auf die Stimmen und versuchte ihre Anzahl zu schätzen. Zwei Menschen, zwei Männer. » … versteckte Sprengladungen…«
    »… irgendetwas zu sehen?«
    »… sonst ist da unten nichts.« Darman hielt den Atem an. »Nein, sie sind fort. Sie müssen Gleiter haben.«
    »Droiden, zum Rückmarsch formieren…«
    Das metallene Gesicht zog sich zurück und der klirrende Gang verhallte zusammen mit dem Rauschen eines Gleiterantriebs in der Luft. Dann trat Stille ein, nur vom gelegentlichen Knirschen eines zersplitterten Baumes unterbrochen, der auf seiner Reise den zerborstenen Abhang hinunter, langsam auseinander gezogen wurde.
    Darman blickte auf Etain. Ihre Augen waren noch immer geschlossen und sie atmete schwer.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass ich das schaffe«, sagte sie.
    »Was schaffen?« Sie starrte ihn an. Er nahm seinen Helm ab, sodass sie seinen Mund sehen konnte. »Was – schaffen?« Darman formte jede Silbe überdeutlich. Ihr Blick hing an seinen Lippen.
    »Sie zu beeinflussen. Alle beide.«
    »War das so eine Art Jedi-Gedankentrick?«
    Sie sah verwirrt aus. Offenbar fiel es ihr schwer Lippen zu lesen. »Ist so eine Art Jedi-Gedankentrick«, sagte sie.
    Darman unterdrückte den Drang zu lachen. Es war überhaupt nicht lustig. Sie hatte etwas erreicht, das ihm beinahe schon magisch vorkam. Und zu diesem Zeitpunkt der Krise war es die beste militärische Option; besser als mit allen zur Verfügung stehenden Waffen

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