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Republic Commando 03 - True Colors

Republic Commando 03 - True Colors

Titel: Republic Commando 03 - True Colors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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erkennen, da der Mann flach auf dem Rücken lag und die Droiden die Sicht versperrten, aber er konnte den Boden des Raumes sehen und der war voller Blut. Ein kleiner Reinigungsdroide wuselte unbemerkt herum und moppte es auf.
    Darman blieb wie angewurzelt stehen. Ein Mopp. Das Blut wurde mit einem gewöhnlichen Haushaltsgerät aufgewischt. Es war ein Sinnbild für die Alltäglichkeit des Ganzen, dafür, wie banal es war und wie es zum täglichen Dienst gehörte, dass Männer verbluteten, während Putz-droiden das Schiff tipp topp in Schuss hielten. Wo war HNE jetzt mit ihren Holokameras? Diese Szene würde nie in den Holonews-Berichten auftauchen. Darmans vage Verachtung und Furcht fanden plötzlich ein Ventil in einer Wut, wie er sie noch nie verspürt hatte.
    „Station acht, Tank Eins-Eins-Drei", sagte der Medi-Droide neben ihm spitz. „Es warten Patienten auf mich."
    Wenigstens war Fi gleich als einer der Ersten in den Bac-ta-Tank gekommen. Der Droide ließ Darman in einem Wald blau leuchtender, durchsichtiger Schläuche zurück, in dem überall Männer in Tanks schwebten, und zum ersten Mal, seit er Fi kannte, hatte Darman das panische Gefühl, ihn nicht wiedererkennen zu können. Die Flüssigkeit wirkte wie eine verzerrende Linse, und die Männer darin waren allesamt sediert. Anhand von Gesichtsausdrücken oder Narben waren sie nicht zu erkennen. Aber er hatte die Tanknummer.
    Fi hatte nur innere Verletzungen. Darman wünschte, er könne dasselbe über ein paar der Trooper sagen, an denen er vorbeigegangen war. Bacta konnte Einiges heilen, aber Gliedmaßen nachwachsen zu lassen gehörte nicht dazu.
    In Tank 113 hing Fi an chirurgischen Gurten mit einer umgeschnallten Atemmaske auf dem Gesicht, aus der in regelmäßigen Abständen Blasen an die Oberfläche der Bactalösung stiegen; künstliche Beatmung also. Er wirkte friedlich. Doch Darman gefiel das nicht, denn er hatte bereits zu viele tote Männer mit demselben Ausdruck geistesabwesenden Gleichmuts gesehen.
    „Hey, Fi", sagte er leise und hielt seine Hand flach gegen den Transparistahl. Es hieß, Komapatienten könnten oftmals hören, was um sie herum geschah, also behandelte Darman ihn, als wäre er bei Bewusstsein. „Das wird schon wieder, ner'vod. Und du legst dabei besser einen Zahn zu, denn Corr soll deinen Platz übernehmen, und du willst doch nicht, dass er all die Mädels abbekommt, oder?"
    Darman betrachtete Fi eine Weile und tippte mit den Fingern sanft gegen die Scheibe. Sie alle hatten ihr Leben in Tanks begonnen, die diesen sehr ähnlich waren. Er wollte dafür sorgen, dass Fi nicht auch in einem solchen starb. Jetzt, da er abseits des Ganzen stand, konnte er erkennen, was für ein liebloser, isolierter und steriler Ersatz das für ein Leben war.
    Jemand näherte sich sehr behutsam von hinten. Er hätte Niners Gang überall erkannt.
    „Die Medi-Droiden werden langsam ungehalten, weil wir immerzu hier reinstiefeln", flüsterte Niner und legte seinen Arm auf Darmans Schulter. „Fi ist stabil. Sie sagen, sie hätten die Schwellung im Hirn gestoppt und würden jetzt Flüssigkeit abpumpen, damit sie ihn in ein paar Tagen zum Scannen aus dem Betäubungsschlaf holen können. Dann wissen wir, wie es um ihn bestellt ist. Wir gehen sowieso zurück nach Triple Zero, auch wenn die Leveler es nicht tut - wir müssen Corr treffen und die neue Schwadron formieren."
    „Wieso müssen sie ihn betäuben, wenn er im Koma liegt?"
    „Für den Fall, dass er aufwacht und anfängt, in dem Ding da rumzuzappeln."
    „Ah."
    „ Er kommt schon wieder auf die Beine."
    „Und was ist, wenn nicht? Was, wenn er im Koma bleibt? Was dann?"
    An diesem Punkt wurde es heikel. Es wurden andauernd Männer verwundet. Manche starben, und manche überlebten und wurden zu ihren Einheiten zurückgeschickt. Es war das erste Mal, dass Darman sich fragte, wie das alles so reibungslos vonstattengehen konnte.
    „Ich weiß nicht", erwiderte Niner. „Ich werde Sergeant Kal fragen."
    Darman wusste jedoch, weshalb er die Frage nicht schon zuvor gestellt hatte. Die Antwort war entsetzlich pragmatisch. Wenn es zu aufwendig war, einen Mann zu retten, galt er nicht als Priorität. Er starb.
    Darman dachte an das ganze chirurgische Fachwissen, das der Republik zur Verfügung stand, und wie viel in me-dizinischer Hinsicht möglich war - solange man keine Büchse Fleisch war wie sie.
    Ich dachte, wir seien teure Anlagegüter. Man sollte meinen, für unsere Reparatur würde ein bisschen mehr

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