Republic Commando 03 - True Colors
nicht. Deswegen werde ich so viel Credits anhäufen, wie ich nur kann."
Etain musste seine Entschlossenheit bewundern. Sie hatte keine Ahnung, dass er von Wut und Wunschdenken zu Berechnung und Taten übergegangen war. Die Macht hatte ihr nicht die Gesamtheit dieses Mannes gezeigt, nur die Schlagzeilen.
Venku trat erneut in ihrem Bauch, und sie legte ihre Hand darauf.
„Alles in Ordnung?", fragte Skirata sofort besorgt.
„Er tritt", erklärte sie.
„Ah, ein kleiner Limmie-Spieler. Meshgeroya. Was für ein schönes Spiel."
„ich glaube, er ist ständig wütend, weil ich ihn so viel mitmachen lasse."
Sie dachte daran, wie Ko Sai sie angesehen hatte, diese klinische Neugier, und verstand Skiratas anfänglichen Zorn. Auch ihr jagte es Angst ein.
Ordo und Mereel wechselten sich dabei ab, Skirata auf die Schulter zu klopfen, bevor sie sich für die Nacht in die Aay'han zurückzogen -vielleicht, weil es dort gemütlicher war. Vielleicht wollten sie aber auch über Skiratas Schatz wachen - und Skirata fläzte sich in einen Stuhl, seine Waffen rechts neben sich ordentlich auf einem kleinen Tisch abgelegt. Er legte sich nie ins Bett, wie Etain festgestellt hatte, seit seinen ersten Tagen auf Kamino nicht. Das konnte nicht gut sein für ihn. Kein Wunder, dass sich sein Knöchel so oft meldete.
„Ich werde noch etwas herumlaufen", sagte Etain und bedauerte, so viel Essen auf nüchternen Magen runtergeschlungen zu haben. „Damit sich das Abendessen setzt."
„Solltest du jetzt öfter tun. Essen und ruhen." Er öffnete ein Auge. „Beste Aussichten für das Baby."
Sie beschloss, aufs Ganze zu gehen. „Ich wollte dir noch sagen, dass ich von dir viel darüber lerne, was es heißt, Kinder zu haben. Du zeigst so viel Geduld mit Ordo. "
„Er ist mein Junge. Ich liebe ihn, auch in den Augenblicken, in denen er sich in einen Fremden verwandelt. Du wirst es verstehen, wenn du deinen das erste Mal im Arm hältst."
„Dein Liebling."
„Man kann keinen am liebsten haben. Aber er ist wahrscheinlich derjenige, den ich überbehüte, ja."
„Was wirst du tun, wenn dein Plan aufgeht und sie ... nun ja, von zu Hause weggehen?"
„Ich habe keine Ahnung, ad'ika." Skirata rieb sich mit beiden Händen müde das Gesicht. „Ich habe schon vor langer Zeit vergessen, Kal Skirata zu sein. Wahrscheinlich ist es besser, wenn er nie zurückkehrt."
Erlösung kam aus den seltsamsten Quellen. Vielleicht fand man sie leichter in den dunklen, extremen Lebenslagen, in denen es für einen Mann hieß, friss oder stirb. Etain durchstreifte die Heimstätte, die geräumiger war, als zunächst angenommen hatte - mehr eine Aneinanderreihung von Schanzen, denn ein Bauernhaus -, und als sie ihr Gesicht gegen den Transparistahleinsatz in einer der Wände legte, erkannte sie die Grasnarbe, die sich dicht an den Komplex schmiegte.
Es war der perfekte Ort, um spurlos zu verschwinden. Genau das, was sich Cuy'val Dar, Soldaten, die sich derart vom normalen Leben gelöst hatten, dass sie jederzeit daraus heraustreten konnten, unter einem sicheren Hafen vorstellen mussten. Ein abgelegenes, gut geschütztes Örtchen auf einem abgeschiedenen Planeten mit einer Bevölkerungszahl, die niedriger war als in den meisten Städten der Kernwelten.
In diesem Moment wurde ihr klar, dass dies nicht Rav Bralors Zuhause war.
Es war Skiratas. Dies war der Alterssitz, auf den Mereel angespielt hatte. Bralor betreute alles für ihn. Hätte sie hier gelebt, wären mehr äußere Zeichen eines echten Heims zu sehen gewesen - yaim'la, so hieß das Wort. Bewohnt, warm, vertraut. Das hier aber war eine Baustelle.
Etain stellte fest, dass sie im Kreis gelaufen war und nun wieder am Haupteingang stand. Sie schlug ihren Mantelkragen hoch, um sich gegen die Kälte zu schützen, und trat hinaus, um nachzusehen, ob die Aay'han noch da war - bei Nulls wusste man nie so genau - und erblickte Ordo und Mereel. Sie saßen am Rand der offenen Backbordluke und unterhielten sich im schwachen, gelben Licht des Frachtraums, wobei ihr Atem in Nebelschwaden in die Nachtluft stieg. Sie sind wirklich verrückt - es ist eiskalt hier draußen. Sie konnte ein paar Worte aufschnappen, bevor die beiden sie bemerkten.
Worum es auch gehen mochte, Ordo meinte, er wünschte, es nie angefangen zu haben, da es ihm das Herz brach, Buir'ika so zu sehen. Mereel versicherte ihm, Kal'buir würde es verstehen.
Buir'ika. Selbst mit ihrer oberflächlichen Kenntnis der mandalorianischen Sprache verstand sie,
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