Republic Commando 03 - True Colors
allein der nicht eingefassten Steine. zehn Millionen. Aber es ist Ihr Erbe." Er hörte sich wieder wie ein kleiner Junge an, und die Tatsache, dass es sich um Diebesgut handelte, bedachte er dabei gar nicht. „Das ist zu kostbar."
„Nimm es, Ordo. Es bereitet mir große Freude zu wissen, dass Mama Vau es nicht mehr haben kann und es sich in den Händen einer besseren Frau befindet."
Vielleicht war es nur Wutgeheul, aber Skirata hatte das Gefühl, den verhassten Eltern etwas Geliebtes zu rauben, war exakt das, was Vau wollte. Er hatte sich freiwillig von seinen Erzeugern losgesagt, und das stand in direktem Gegensatz zu Skirata, der tatsächlich ein Waisenkind war und die Familie über alles andere stellte. Er versuchte, den Männern, die ohne jede Mutter, ganz gleich ob gut oder böse, erschaffen worden waren, der bestmögliche Vater zu sein.
Wieder einmal lernte er von Ordo. Der Junge steckte voller Überraschungen.
„Das ist sehr großzügig von Ihnen, Sergeant Vau", sagte er und steckte die Nadel behutsam in die Tasche seines Unterhemds. Er konnte sehr gute Manieren an den Tag legen, ganz wie Skirata es ihn gelehrt hatte. „Vielen Dank. Ich versichere Ihnen, es wird immer einen besonderen Platz haben."
Es dauerte eine weitere Stunde, alle Gegenstände zu katalogisieren, und der Wert von manchen Dingen war immer noch nicht einzuschätzen, aber dennoch: Skirata konnte nun auf dreiundfünfzigeinhalb Millionen Credits blicken, Ordos Shroroni-Saphire nicht mitgerechnet, und die Hälfte davon in unregistrierten Wertpapieren, die überall in Credits umgewandelt werden konnten.
Während Vau schlief und Ordo das Schiff steuerte, bewunderte Skirata eine ganze Weile diesen Schatz und malte sich all die geheimen Unterschlüpfe, Fluchtwege und Neuanfänge aus, die man damit den Klonen, die beschlossen hatten, dass sie ihren Dienst für die Republik beendet hatten, kaufen konnte.
Er ermutigte niemandem zum Desertieren. Er befreite Sklaven. Soweit es ihn betraf, waren Männer, die sich nicht freiwillig zum Dienst gemeldet hatten, keinem Eid oder Vertrag verpflichtet.
Schließlich überließ er Vau, eingerollt wie ein Embryo und mit Mird als Nachtwache, seinem Schlaf und spazierte zu Ordo ins Cockpit.
Der hielt ihm die Juwelen besetzte Nadel entgegen. „Schau. In diesem Licht schimmern sie grün." Ihre Chemie schien ihn am meisten zu faszinieren. „Was soll ich mit ihnen tun, Kal'buir?"
Skirata zuckte mit den Schultern. „Wie Vau schon sagte, gib sie Besany."
„Sie sind gestohlen. Das kompromittiert sie."
„Ich denk mir was aus."
„Man kann damit eine Menge Land und eine sichere Basis kaufen. Wird Vau beleidigt sein?"
„Nicht solange Mama Vau sie nicht wieder trägt."
„Schlimm, seine Eltern so zu hassen. Aber andererseits tun Eltern ihren Kindern auch entsetzliche Dinge an, nicht wahr? Wie der armen Etain. Weggegeben an völlig Fremde." Ordo bedauerte die Jedi. Es war ein immer wiederkehrender Gedanke. „Ich habe Glück, einen Vater gefunden zu haben, der mich will. Wir alle."
Denkt er, ich wäre meinen eigenen Kindern ein schlechter Vater gewesen? Er spricht nie davon.
„Ich würde für dich töten, Sohn", erwiderte Skirata. „So einfach ist das."
Ordo war ein guter Junge. Ein wunderbarer Junge. Er konnte ein unbekanntes Schiff fliegen - sogar eine halsbrecherische Bergung damit veranstalten - nur aufgrund seiner Intuition und einem flüchtigen Blick ins Handbuch -und sich anschließend an die Abrechnung machen.
Skirata brachte vor Stolz und überwältigender Vaterliebe kein Wort heraus, während er sich zum Pilotensitz hinüberlehnte und Ordo umarmte. Ordo zwinkerte ihm offenbar zufrieden mit sich selbst zu und ergriff Skiratas Arm.
Vaterschaft war ein Segen. Sie wäre auch ein Segen für Darman, wenn für ihn die Zeit käme, das zu erleben, und Skirata verfügte jetzt über den Reichtum und bald auch über Ko Sais Technologie, um ihnen allen eine anständige Zukunft zu garantieren.
Aber Zukunft war für Mandalorianer ein brüchiges Konzept. Der nächste Morgen war für einen Soldaten keine Selbstverständlichkeit, und das Mando'a-Wort dafür - vencuyot - drückte eher Hoffnung als einen Zeitraum aus. Venku war ein guter, positiv besetzter mandalorianischer Name für einen Sohn. Er würde zu Darman und Etain wahrhaftig passen.
Ja, Venku. Das ist es: Venku.
„Ich habe dich nie offiziell adoptiert", sinnierte Skirata. Der Gedanke hatte ihn in den vergangenen Tagen immer öfter beschäftigt,
Weitere Kostenlose Bücher