Republic Commando 03 - True Colors
Institutionsneurose nannte Skirata das.
„Das Problem an Kriegen ist", sagte Fi schließlich, und seine Stimme klang plötzlich wie die eines Fremden, „dass sie einem vor Augen führen, was man wirklich erreichen kann, wenn man sich dahinter klemmt, und das macht den Frieden für Regierungen ziemlich unbehaglich, wenn er endlich erreicht ist. Man kann die Leute nicht einfach zurück in die Kiste stecken."
„Du weißt überhaupt nichts vom Frieden", meinte Atin. „Keiner von uns tut das."
Darman versuchte, die Stimmung zu heben. „Ordo hat ihm wieder Geschichten erzählt." Sull wartete noch immer ab. Darman fragte sich, ob er den ARC erschossen hätte, wenn es ihm befohlen worden wäre. „Nie einem Klon das Lesen beibringen."
„Ordo weiß auch nichts über den Frieden", meinte Atin.
Darman glaubte, genauso unwissend zu sein, aber er behielt sich das Recht vor, darüber nachzudenken. Wenn es darum ging, den Krieg zu gewinnen, dann musste sich jemand Gedanken darum gemacht haben, was danach mit der Armee geschehen würde.
„Glaubst du, Sev hat eine Freundin?", fragte Fi.
„Wenn, dann ist sie wahrscheinlich aus Galactic Citys Abteilung für Gewaltverbrecher geflohen." Darman gab seinem Bruder einen leichten Stoß. Komm schon, Fi, nicht drauf rumreiten. „Nicht dein Typ."
„Ich würd's einem Mädchen nie vorwerfen, wenn es eine Psychopathin ist." Fi bemühte sich sichtlich, sein anderes Selbst herauszukehren. „Man darf nicht zu wählerisch sein."
„Tja, so sehr ich es auch genieße, die Weisheiten von euch Philosophen in mich aufzunehmen. Ich habe noch andere Dinge zu tun." A'den bedeutete Darman aufzustehen. „Geh Sulls Ausrüstung holen. Er sagt dir, wo er sie vergraben hat. In der Zwischenzeit wird er mir alles erzählen, was er über Eyat weiß. Abgemacht, Sull?"
Der ARC antwortete mit einem Schulterzucken. „Damit du sie besser plattmachen kannst?"
„Falls du eine kleine Bekanntschaft in Eyat hast, die du retten möchtest, ist jetzt der Zeitpunkt, es zu sagen."
Sull schüttelte den Kopf. „Niemand. Komisch, nicht mal die Echsen erkennen mich jetzt wieder. Ich muss ja riesig Eindruck machen."
„Wirst du von Eyat berichten oder nicht?"
Sull schien sich noch unsicher. „Okay, aber da gibt's nichts, was ihr nicht schon von den Jungs wisst, die den Ort aufgebaut haben."
Auf seinem Weg Sulls Rüstung auszugraben, machte Darman einen Umweg, um Niner zu finden. Er stand unter einem Baum und blickte über die Böschung hinweg in die Ferne, die Finger in den Bund seines Bodys gehakt. Als Darman von hinten an ihn herantrat und ihm eine Hand auf die Schulter legte, drehte er sich nicht um.
„Rüstung an, Sarge. Wir müssen Sulls Ausrüstung finden."
Niner wandte sich um, und Darman hatte erwartet, einen Rest Ärger in seinem Gesicht zu sehen, aber er wirkte eher bestürzt, so als müsse er mit schlechten Neuigkeiten herausrücken.
„Okay.", sagte er gedankenverloren.
„Alles in Ordnung, vod'ika?"
„Kann ich dir eine Frage stellen?"
Das sah Niner überhaupt nicht ähnlich. Er redete sonst nie um den heißen Brei herum. Darman war verunsichert. „Also. klar, schieß los."
„Wenn du jetzt gehen könntest - wenn du einen Transporter nehmen und gehen könntest, wohin du willst, ohne Konsequenzen, sogar mit Etain zusammen - würdest du gehen?"
„Und die Armee verlassen?"
„Die Schwadron verlassen. Uns verlassen."
Darman überdachte die Vorstellung, und der Magen zog sich ihm zusammen. Das hier waren nicht die Männer, mit denen er im ersten Schub von vier Klonen zusammen großgezogen worden war: Jedes Mitglied von Omega war der einzige Überlebende seiner vorherigen Schwadron. Dennoch waren es seine Waffenbrüder. Männer, die genau wussten, was er dachte, wie er die Dinge sah, was ihn reizen konnte, was er gern aß, jedes kleinste Detail eines jeden Atemzugs, den er tat. Dieses Maß an Intimität würde ihn niemals mit jemand anderen verbinden - vielleicht nicht einmal mit Etain. Einen Tag ohne seine Brüder konnte er sich kaum vorstellen. Er war sich nicht sicher, wie sich das mit der vagen Vorstellung verbinden ließ, zusammen mit Etain eine Art häuslichen Segen zu erleben, den er nicht verstand und nur als flüchtiges Aufflackern kannte, aber er wusste, von seinen Brüdern getrennt zu werden, würde ein Loch in seine Seele reißen, das nie wieder heilen konnte.
Er hatte nie den Verlust von Vin, Jay und Taler bewältigt, mit denen zusammen er Theta Squad gebildet hatte und die
Weitere Kostenlose Bücher