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Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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und als er sich wieder umdrehte, hielt er ein Jagdmesser in der Hand.
    «Sergeant, nehmen Sie das, und bitten Sie die Forensik, es mit der Wunde an Katherine Johnstones Hals abzugleichen.»
    Das Messer verschwand in einer Plastiktüte.
    «So», sagte er, ging auf Bayliss zu und blieb Zentimeter vor ihm stehen. «Haben Sie mir noch etwas zu erzählen, von dem Sie glauben, dass ich es wissen sollte?»
    «Ich glaube, Sie wissen es bereits.» Bayliss sah müde aus und sehr traurig. «Vic war ein prima Kerl, Fenwick, einer der Besten. Und mein Freund. Wenn ich glauben würde …» Er machte eine Pause und rieb sich den Nasenrücken. «Wenn ich glauben würde, dass die Hoffnung besteht, Vic zu finden und nach Hause zu bringen, würde ich es selbst machen. Aber das ist ein frommer Wunsch. Irgendwas ist mit ihm passiert, und das hat ihn über die Grenze befördert.»
    «Die Grenze?»
    «Zwischen dem Töten, das Helden macht, und dem, das jene Mörder hervorbringt, die Sie suchen – und Sie sollten ihn besser finden. Sie müssen ihn aufhalten.»
    «Warum wir?»
    «Jetzt werde ich mal persönlich, Chief Inspector. Warum Sie? Ich könnte versuchen, ihn aufzuspüren, klar, aber was sollte ich dann mit ihm anfangen? . Ich glaube, er ist auf etwas fixiert. Der Himmel möge denen beistehen, die zwischen ihm und seinem Ziel sind.»
    «Danke!» Nun schwang doch leiser Sarkasmus in Fenwicks Ton mit.
    «Glauben Sie mir! Die Militärs könnten ihn finden – werden ihn dank Ihrer Hilfe vielleicht finden –, aber sie werden keine Gefangenen machen! Vic ist von der Ehrenlegion direkt in die Legion der Verdammten gewechselt. Für alle anderen ist der jetzt die verdammte Jagdbeute.»
    Fenwick musterte den Mann genau. Hinter dem Prahlen – scheinbar seine einzige Möglichkeit, mit dem Dilemma fertig zu werden, in dem er steckte – verbarg sich aufrichtige Sorge um den alten Freund. Er stellte die logische Frage: «Warum liefern Sie ihn ans Messer?»
    «Weil er wieder töten wird – ich weiß es. Er arbeitet auf irgendetwas Großes hin. Er ist ein Schauspieler, die Show ist ihm wichtig. Er wird nicht mit einem Autounfall aufhören.» Pause. «Und weil er die Chance auf einen Prozess hat, wenn Sie ihn finden – und darauf, dass seine Krankheit behandelt wird.»
    «Was bedeutet, dazu wird es nicht kommen, wenn der militärische Geheimdienst ihn vorher findet? Ist es das, was Sie sagen wollen?»
    «Sie sind ein großer Junge, Chief Inspector. Denken Sie selbst nach.»
    «Wenn Sie uns wirklich helfen wollen, Bayliss, müssen Sie uns alles erzählen, was Sie wissen. Bis jetzt haben Sie nur seinen Namen und Dienstgrad genannt und unseren Verdacht geschürt. Ich brauche mehr – zum Beispiel Tipps, wo er sich aufhalten könnte.»
    «Unmöglich zu sagen. Vergessen Sie nicht, er hat Geld.»
    «Bis jetzt stammen seine Opfer alle aus Sussex – ist es wahrscheinlich, dass er hier einen Unterschlupf hat, sagen wir, in Brighton?»
    «Möglich. Das hat den Vorteil, dass es an der Küste liegt. Aber ich würde auch in London suchen. Das wäre meine Vermutung. Dort fand die erste Entführung statt, oder? Und die Leiche wurde im Westen gefunden. In London wäre er flexibler – Südlondon, mit guter Anbindung an die M25. Er könnte in einem Hotel sein, aber das bezweifle ich. Wahrscheinlicher ist, dass er kurzfristig etwas gemietet hat. Er muss planen, seine Ausrüstung und sein Material irgendwo lassen, also wird er keine Unterkunft mit Zimmerservice wollen.»
    Cooper schrieb hektisch mit.
    «Transportmittel?»
    «Das wird er wechseln.» Bayliss dachte nach. «Mietwagen – Barzahlung, bei verschiedenen Firmen. Er könnte sich was richtig Schnelles gekauft haben, als Sicherheit, falls er plötzlich fliehen muss.»
    «In dem Fall bräuchte er eine Garage. Vielleicht ein kleines Haus, möglicherweise mit Carport. Welchen Namen könnte er benutzen?»
    «Seinen eigenen sicher nicht, und wir enthüllen bei unserer Arbeit Pseudonyme nicht unbedingt. Ich habe keinen blassen Schimmer! Er konnte sich immer den jeweiligen Umständen anpassen. Er könnte Identitäten wechseln wie Sie Ihre Jacketts.» Er sah unweigerlich zu Cooper, als er das sagte, verkniff sich aber jede scherzhafte Bemerkung.
    «Das kostet alles, selbst für einen Mann mit einer Million. Könnte er noch anderswo Geld versteckt haben?»
    «Nicht, dass ich wüsste; seine Konten sind alle gesperrt worden, und das Haus kann er nicht verkaufen. Aber ich schätze, er könnte das von dem alten Mann

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