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Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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hatte Mr. Bayliss über Ihre Anwesenheit informiert, aber offenbar fällt es ihm schwer, seine antrainierten Reflexe zu beherrschen. Ich bin sicher, er kann es kaum erwarten, sich zu entschuldigen.»
    Bayliss murmelte eine verlegene Entschuldigung und streckte die Hand aus. Nach einem Augenblick des Zögerns nahm Cooper sie und schüttelte sie einmal. Dann fuhr Bayliss mit seiner Geschichte fort.
    «Es war Anfang Januar, aber ich wusste nicht mit Sicherheit, ob er fort war oder nicht. Sie haben sich verdammte Mühe gegeben, Stillschweigen zu wahren.»
    «Warum stand dann sein Name auf den Computerlisten, die wir bekommen haben?»
    «Das dürfte nicht sein. Sind Sie sicher?»
    Cooper blätterte in seinem Notizbuch. «Hier haben wir ihn, Rowland, A. R. V.»
    «Das ist er nicht. Seine Initialen sind V. R. -Victor Robert.»
    «Daher die Ausflüchte von Major West; er wusste nicht, wie wir den Namen des Mannes herausgefunden und die Verbindung hergestellt hatten! Fahren Sie fort.»
    «Es gibt nicht mehr viel zu sagen. Er war fort; genau wie sein Pass, der Seesack, die Kleidung.»
    «Und Geld?»
    Bayliss schnaubte. «Das hat sie anfangs beruhigt – er hatte Scheckbuch und Karten dagelassen –, aber sie haben die Erbschaft vergessen, über eine Million!»
    «Eine Million!» Cooper und Fenwick erschraken beide; ein Mann, der über eine solche Summe verfügen konnte, war gefährlich.
    «Als sein Onkel starb, war er der Alleinerbe. Im Lauf der Jahre hatte der alte Mann ein Vermögen gemacht.»
    «Also hatte er einen Pass, Kleidung, Geld und verschwand, nachdem er einen Mann getötet hatte, der ihn nicht einmal angegriffen hatte. Kein Wunder, dass die Militärbehörden so nervös sind!»
    «Ja, und wenn die Presse Wind von der Geschichte bekommt, wird das äußerst peinlich. Aber das ist noch nicht das Schlimmste. Als ich sagte, dass er seinen Seesack mitgenommen hat, meinte ich: alles, auch seine Waffen.»
    «Wie, zum Teufel, hat er das geschafft?»
    «Das weiß niemand. Die Vorsichtsmaßnahmen sind sehr streng, besonders wo wir so viele Waffen haben. Den Büchern zufolge hat er seine Ausrüstung abgegeben, bis hin zu seiner Pistole und dem Messer, aber es heißt, sie sind nicht mehr da.»
    «Und wie sieht seine Standardausrüstung aus?» Coopers Stimme triefte vor Verachtung, und Bayliss fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut.
    «Das weiß ich nicht, aber ich kann Ihnen sagen, was er bevorzugt hat.» Die Liste war beängstigend: eine Browning High-Power Kaliber 9 Millimeter, mit Magazin, zehn Schuss, zuverlässig und treffsicher bis fünfzig Meter; eine Maschinenpistole Ingram MAC 10, Kaliber 11.4, eine Waffe mit kurzem Lauf und hoher Schussrate; Kampfmesser.
    «Noch etwas?»
    «Kann ich nicht sagen; das alles wäre leicht zu verstecken – die eine im Schulterhalfter, die andere in einer langen Tasche. Andere Waffen lassen sich nicht so leicht verbergen.»
    «Wenn er nun mitgehen lassen konnte, was er wollte, was könnte er sonst noch genommen haben?»
    «Einfach alles! Vielleicht noch ein Sturmgewehr, ein Präzisionsgewehr, Granaten – die Liste ist endlos. Was das Gewehr angeht, bevorzugte er das alte NATO 7.62 Millimeter; das hätte er genommen. Sehr treffsicher.»
    «Und das Präzisionsgewehr?»
    «Käme drauf an, was da ist – und er bräuchte passende Munition und Zielfernrohr. Aber wenn er die Wahl gehabt hätte? Das Accuracy International PM – L 96A1. Vic ist für alles ausgebildet, nicht nur als Scharfschütze. Was Sprengstoff angeht, sollte man annehmen, dass er – bei freier Auswahl – TNT oder C3/C4 genommen hat; Zünder, Sprengkapseln und so weiter, vielleicht sogar Zeitzünder und Elektronik.»
    «Eine gottverdammte Ein-Mann-Armee!» Cooper konnte nicht mehr an sich halten.
    «Das versuche ich Ihnen die ganze Zeit zu sagen, genau das ist er! Es spielt keine Rolle, welche Waffen er tatsächlich mitgenommen hat, ich habe Ihnen nur seine Favoriten genannt, aber wenn’s drauf ankommt, würde er alles nehmen. Er hat natürlich die Scharfschützenausbildung absolviert; das ist schon etwas Spezielles.»
    Mit jeder Minute hatte Fenwick es eiliger, etwas zu unternehmen, aber er wusste, dass übertriebene Hast katastrophale Folgen haben konnte. Und aus Bayliss musste sich noch das eine oder andere mehr über Rowland herausbekommen lassen.
    «Zeigen Sie mir Ihr Messer!» Deutlich sah er die klaffende Wunde an Katherine Johnstones Hals vor sich, wie ein groteskes zweites Lächeln.
    Bayliss wandte sich ab,

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