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Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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neu –, und verfluchte im Stillen die Widersprüche. Er hakte nach, aber der Mann rückte nicht von seiner neuen Erinnerung ab.
    Also wurde die revidierte Fassung an die Autovermietungen gefaxt. Drei Stunden später saß Fenwick im gemütlichen Büro der Zweigstelle Richmond eines überregionalen Autoverleihers. Ihm gegenüber die Filialleiterin, eine gepflegte Fünfzigjährige im geblümten Kleid. Sie hatte darauf bestanden, sich selbst der Polizei zu widmen, und Maureen, ihre attraktive junge Assistentin, mit einer wegwerfenden Handbewegung hinausgeschickt.
    «Also, Inspector, Sie interessieren sich für diesen Mann», sie klopfte mit einem lackierten Fingernagel – Fenwick schätzte, dass mehr Farbschichten darauf waren als auf einer durchschnittlichen Hauswand – auf das Fax, «und Sie glauben, dass er im April einen silbergrauen BMW gemietet hat. Was möchten Sie wissen?» Die überkronten Zähne blitzten auf, als sie lächelte.
    Von einer niederschmetternden Vorahnung erfüllt, erkannte Fenwick eine hartnäckige Geltungssucht in der Frau: Sie nutzte die polizeilichen Ermittlungen als Chance, wieder einmal im Mittelpunkt zu stehen, wo das Schicksal sie ansonsten für eine Nebenrolle vorgesehen hatte. Im Geiste stand die Frau schon im Rampenlicht, von Trockeneisnebel umweht, und das nur, weil sie eine Karte aus ihrem Aktenschrank gezogen und Fenwick sowie dem jungen Constable, der im hinteren Teil des Raumes saß und sich Notizen machte, Tee zubereiten ließ.
    «Ich glaube, der Constable hat Ihnen bereits erklärt, Madam, dass wir den Mann auf diesem Bild und das Auto suchen, das er unseren Informationen zufolge im April gemietet hat; es war ein neuer BMW, Metalliclackierung, möglicherweise silbergrau.»
    «Gewiss, Inspector. Und ich bin Mrs. Court, Marjory Court, nennen Sie mich einfach Marjory.»
    Fenwick wartete gespannt. Sie verstand.
    «Nun denn, Maureen und ich sind überzeugt davon, dass wir den Mann, den Sie suchen, im April hier in diesem Büro hatten! Im April haben wir viele BMWs vermietet – an die fünfzig Mietverträge. Natürlich ist das, was Ihnen sicher klar ist, nicht der typische Durchschnitt, aber wir bedienen hier eine spezielle Klientel.» Wieder eine dramatische Pause, während deren sie rhythmisch auf eine imaginäre Bremse trat.
    Fenwick kommentierte ihre Exklusivität mit einem knappen Nicken.
    «Zehn von den Wagen hatten eine Metalliclackierung, also lassen wir die anderen außer Acht, ja? Von den zehn sind sieben mit Kreditkarte und drei bar bezahlt worden.» Gekonnt fächerte sie die braunen Karteikarten mit ihren kleinen, feisten Händen auf und machte es sich auf dem dick gepolsterten Stuhl bequemer und zog die drei Karteikarten näher zu sich, die seit Beginn des Gesprächs neben ihrer rosa Schreibtischunterlage gelegen hatten.
    «Jetzt lassen Sie mich sehen: Mrs. Emily Kenn hatte für drei Tage einen 5er BMW – eine Geschäftsreise. Nein? Nein, richtig, Nächster: Mr. J. A. Smith. Der hatte denselben Wagen für zwei Wochen, zahlte bar, brachte das Auto nach vier Tagen zurück. Wir haben ihm über den Restbetrag einen Scheck ausgestellt. Unsere Buchhalter in der Zentrale könnten herausfinden, wo er eingelöst worden ist. Zuletzt Mr. Arthur Bain; eine Woche. Bar. Keine weiteren Einzelheiten. Das wär’s.»
    Mit einer ausladenden Geste reichte sie ihm die Karteikarten, und er las die beiden Namen voller Erwartung noch einmal.
    «Können Sie mir mehr Informationen über diese Kunden besorgen?»
    « Mehr Informationen, Inspector? Was fehlt Ihnen denn noch? Sie haben alles: Name, Anschrift, Telefonnummer, Marke und Alter des Autos – ja, da, dieser kleine Code ist meine Erfindung. Ich habe der Zentrale vorgeschlagen, ihn landesweit zu verwenden, und sie denken ernsthaft darüber nach. Das wäre ein großer Schritt. Sie sehen hier auch Kilometerzahl, Zustand des Autos bei der Rückgabe, ob es Beschädigungen aufwies …»
    Fenwicks Ungeduld wuchs. «Mich interessieren Einzelheiten des Führerscheins, die Nummer, die dort genannte Adresse, Telefonnummer zu Hause, alles, was uns weiterhelfen könnte. Natürlich auch eine Kopie des Mietvertrags, wegen der Unterschrift.»
    «Ich verstehe, aber in dem Fall müssen Sie die Computerunterlagen einsehen, und ich versichere Ihnen, diese Karten sind weitaus besser und stürzen nie ab wie diese verfluchten Maschinen.» Die Frau drehte sich schwungvoll mitsamt ihrem Stuhl und rief schneidend durch die Tür: «Maureen! Die Herren

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