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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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belügen … sie nicht täuschen.
    Und warum nicht? Du belügst und täuschst ihn doch auch. Wieso sollte er mit dir nicht das Gleiche machen?
    Hatte er ihr irgendetwas versprochen? Nein. Sie hatten sich über Stunden geliebt, einander in den Armen gehalten, eng umschlungen geschlafen. Er hatte zahlreiche Gelegenheiten gehabt, ihr zu sagen, dass er sie liebte und sich eine gemeinsame Zukunft wünschte. Nichts von beidem hatte er getan. Überhaupt hatte er ihr durch nichts zu verstehen gegeben, dass er Gefühle für sie hegte, die über Verlangen und vielleicht Zuneigung hinausgingen.
    Und Noah würde sie nicht belügen. Er mochte nicht
unbedingt der freundlichste Mensch von allen sein, aber er war ganz gewiss nicht bösartig oder grausam.
    Plötzlich fiel ihr wieder ein, was Jordan gesagt hatte, als Noah ihn bat, ihn für eine Weile zu vertreten. Jordan hatte erwidert, dass er erst mit ein paar Leuten sprechen müsste. Eden hatte sich gleich gefragt, mit wem er es wohl absprechen musste. Nun wusste sie es. Er hatte seine Verlobte gefragt.
     
    In einem Anflug von Verzweiflung sprang Eden aus der Fensterbank und begann zu packen. Ihre Abreise war für morgen geplant, doch sie würde dafür sorgen, dass sie noch heute zurückfuhren. Sie würde eine Erklärung verlangen, weshalb er sie so getäuscht hatte. Er sollte ihr sagen, warum er sie nicht liebte, was mit ihr nicht stimmte.
    Ohne dass sie es merkte, liefen ihr Tränen übers Gesicht, während sie achtlos Kleider in ihre Tasche stopfte. Dann plötzlich kam ihr ein Gedanke, und sie hielt inne. Musste Jordan wirklich erfahren, dass er sie wieder einmal verletzt, erniedrigt, ja, zerstört hatte?
    Wollte sie den Schmerz von vor sieben Jahren noch einmal durchleben? Nein, auf keinen Fall, schrie es in ihr. Sie könnte das kein zweites Mal ertragen.
    Ruhig und entschlossen packte Eden alles wieder aus. Seit sie erwachsen war, spielte sie eine Rolle, gab vor, jemand anders zu sein. Das hatte sie gegenüber Jordan getan, als er das erste Mal zu LCR kam, und sie würde es von nun an erst recht tun. Durch nichts ließe sie sich aus dem Gleichgewicht bringen. Sie konnte die kühle, selbstbewusste Frau sein, für die er sie anscheinend hielt. Sex zum reinen Vergnügen – ja, damit hatte sie kein Problem.
    Morgen, wenn sie wieder in Paris waren, würde sie ihm
die Devon-Akte geben. Hatte sie sich etwas vorgemacht, als sie dachte, dass es ihn tatsächlich interessierte, was mit Devon passiert war? Hatte sie Jordan Eigenschaften angedichtet, die er gar nicht besaß, weil sie hoffnungslos romantisch war und nur das Beste von ihm denken wollte? Na schön. Sie hatte ihre Lektion gelernt – die letzte. Morgen wurde das Rätsel gelöst. Jordan konnte Devon ein für alle Mal hinter sich lassen und neu anfangen.
    Bald käme Noah wieder, dann würde Jordan zurückkehren zu seiner Verlobten und seinem netten, normalen Leben – und Eden in die einsame, isolierte Welt, die sie sich erschaffen hatte.

21
    »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
    Ihre Miene war wie eingefroren, unnatürlich versteinert, aber immerhin kräuselte sich ihre Stirn nun leicht. »Natürlich. Mir geht es bestens.«
    Okay, sie blieb also dabei. Drei Bekundungen, dass es ihr gut ginge, ein eindeutig aufgesetztes Lachen sowie ein Kuss, der einen Pinguin zum Erfrieren gebracht hätte. Was, verdammt noch mal, war mit ihr los? Bisher hatte er geglaubt, Eden einigermaßen einschätzen zu können, und er hielt sie weder für launisch noch für verschlossen. Wenn sie wütend war, zeigte sie es deutlich.
    Als er ihr zum ersten Mal begegnete, musste er sich noch sehr anstrengen, um hinter die wunderschöne Maske blicken zu können, die sie der Welt präsentierte. Aber während der letzten paar Wochen war diese Maske verschwunden. Sie war offen, liebevoll, zärtlich gewesen, kurz: alles, was ein Mann sich von einer Frau wünschen konnte.
    Heute Abend war sie nicht minder schön als sonst, aber etwas fehlte. Energie … Lebendigkeit. Hatte er etwas Falsches gesagt oder getan?
    Bei dem Gedanken gebot Jordan sich energisch Einhalt. Exakt das war einer der Gründe, weshalb er ernste Beziehungen mied. Wer konnte schon die Frauen verstehen?

    »Möchtest du mehr Wein?«
    Sie schüttelte den Kopf und schenkte ihm ein unterkühltes Lächeln. »Nein, ehrlich gesagt, würde ich gern schlafen gehen, wenn du nichts dagegen hast.« Mit diesen Worten und ohne weitere Erklärung stand sie auf und ging.
    Jordan warf verärgert seine

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