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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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und mir die Details, weil ich nicht denke, dass sie dir weiterhelfen, aber ich gestehe, dass ich, als wir allein waren, binnen Minuten begriff, dass sie nicht annähernd so erfahren war, wie sie sich gab.«
    Zwar hätte sie ihn gern gefragt, woran er es erkannte, aber das musste die Ermittlerin Eden nicht wissen.
    »Was passierte dann?«
    »Wir hatten Sex. Danach ging ich ins Bad, um ihr einen Waschlappen zu holen, und als ich wiederkam, war sie fort.«
    Eine beinahe schmerzhafte Zärtlichkeit regte sich in Eden. Sie hatte geglaubt, dass er wütend auf sie war; dabei wollte er sie nur umsorgen. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals, und sie musste sich räuspern. Wieder richtete sie den Blick auf ihre Notizen. »Noah erwähnte, dass sie behauptete, sie hieße Mary. In Wahrheit kanntest du sie und ihre Familie, hattest sie jedoch mehrere Jahre nicht mehr gesehen?«
    »Ja, sie hatte sich sehr verändert. Selbst wenn sie mir ihren richtigen Namen gesagt hätte, hätte ich ihr vielleicht gar nicht geglaubt. Sie hatte eine komplette Wandlung durchgemacht.«
    »Hätte es etwas geändert?«
    »Was? Wenn sie mir gesagt hätte, dass sie Devon ist?«
    »Ja.«
    »Na, und ob! Egal, wie wunderschön sie geworden war, ich hätte sie niemals angefasst. Ich habe sie ja praktisch aufwachsen gesehen!«

    Diese Antwort bestätigte nur, was sie von Anfang an gewusst hatte. Nicht, dass sie sich einen Deut besser fühlte, weil sie recht gehabt hatte. Schließlich hatte sie sich in allem anderen geirrt.
    »Also, sie war fort. Was hast du danach getan?«
    »Ich bin losgegangen und habe sie gesucht.«
    Nun, das war eine echte Überraschung. Sie hatte schlicht unterstellt, er wäre wieder ins Bett gegangen. Eine wohlige Wärme durchfuhr sie bei dem Gedanken, dass er sie finden wollte.
    »Aber du konntest sie nicht entdecken?«
    »Nein. Als ich hinaus auf die Straße kam, sah ich ein Taxi um die Ecke biegen und dachte, dass sie bestimmt da drin sitzt. Ich nahm mir vor zu warten, bis es hell wurde, und dann bei der Taxizentrale nachzufragen, wohin sie gefahren war.«
    Eine weitere Wärmewelle überrollte sie. »Wozu solch ein Aufstand?« Die Frage hatte nichts mit dem Fall zu tun, aber sie hoffte inständig, dass er sie trotzdem beantwortete.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich hatte Fragen … eine Menge Fragen.«
    Das war es eigentlich nicht, worauf sie gehofft hatte, aber nachzuhaken würde ihn eventuell misstrauisch machen.
    »Und was hast du gemacht, nachdem sie weg war?«
    »Ich bin unter die Dusche gegangen und habe mich angezogen. Dann hörte ich meinen Anrufbeantworter ab. Ich erwartete einen Anruf vom Hauptquartier mit einem neuen Job. Der war auch auf dem Band, aber zusätzlich waren noch mehrere andere Nachrichten eingegangen … alle von Alise Stevens.«

    Eden zwang sich, bei der Erwähnung des Namens nicht zusammenzuzucken. Ihre Mutter und deren Grausamkeiten konnten ihr nichts mehr anhaben. Und Jordans Aussage bestätigte lediglich, was sie sich längst gedacht hatte.
    Sie sah auf ihre Notizen und dann wieder zu Jordan. »Das ist Devons Mutter, nicht? Was wollte sie dir so dringend sagen?«
    »Sie hatte nur die Nachricht hinterlassen, dass ich sie unbedingt zurückrufen solle, weil sie mir etwas Wichtiges mitzuteilen hätte.«
    Sein angewiderter Gesichtsausdruck wunderte sie. »Du scheinst die Frau nicht besonders zu mögen.«
    »Ich bin in meinem ganzen Leben keiner verschlageneren, selbstsüchtigeren Frau begegnet.«
    »Ach ja? Wie kommst du zu dieser Einschätzung?«
    »Na ja, es könnte wohl helfen, Devon zu verstehen, wenn ich dir einiges erkläre. Henry, Devons Stiefvater, war mein Pate. Meine Eltern waren seine besten Freunde gewesen. Als ich Alise zum ersten Mal sah, war ich erstaunt, dass sich so eine attraktive junge Frau in ihn verliebt hatte. Ich merkte allerdings schnell, dass Alise ihn nur aus einem einzigen Grund geheiratet hatte, und der hatte absolut nichts mit Liebe zu tun. Sie wollte das Prestige genießen, das ihr die Ehe mit einem hoch angesehenen Mann in Washington sicherte, der für die Regierung arbeitete. Henry ermöglichte ihr ein Leben, wie es für eine alleinerziehende Mutter, die nichts besaß außer äußerlicher Schönheit, nie denkbar gewesen wäre. Sobald sie verheiratet waren, machte sie ihm das Leben zur Hölle.«
    »Warum hat er sie nicht verlassen?« Die Frage stellte Eden sich schon seit Langem.
    »Wegen Devon.«

    Eden schluckte, und ihre Stimme klang zittrig und belegt. »Was meinst du

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