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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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ihr, bis sein Mund nur noch Zentimeter vor ihrem war, und raunte: »Weißt du, dass ich dich will?«
    »Ja«, hauchte sie atemlos und war schon froh, überhaupt einen Ton herauszubekommen.
    »Normalerweise bekomme ich, was ich will.«
    Nun schmunzelte sie. »Habe ich in der Angelegenheit vielleicht auch ein Wörtchen mitzureden?«
    »Süße, du allein bestimmst. Ich möchte dich lediglich wissen lassen, dass ich dich so lange umwerben werde, bis du Ja sagst.«
    »Und rechnest du damit, dass du dich reichlich anstrengen musst?«
    »Das hängt ganz von dir ab.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, wandte Jordan sich ab und ging zur Minibar. »Möchtest du etwas trinken?«
    Sie hätte liebend gern einen kräftigen Schluck Hochprozentiges genommen, um ihre Nerven zu beruhigen. Allerdings war es erst kurz nach zehn am Morgen, folglich dürfte Jordan sich wundern, sollte sie einen doppelten Whisky verlangen. Deshalb sagte sie: »Ein Wasser, bitte.«

    Sie beobachtete, wie er ihr Wasser in ein Glas goss. Ein zufriedenes, sinnliches Lächeln umspielte seine Lippen. Er wusste, dass er bereits gewonnen hatte. Edens Stolz sagte ihr, sie sollte es ihm nicht so leicht machen. Aber bei diesem Mann war ihr Stolz ohnehin machtlos. Außerdem wollte sie keine Spielchen mit ihm spielen. Er begehrte sie. Endlich wollte Jordan Montgomery sie wirklich! Und trotz aller Hindernisse und der Warnungen, die durch ihren Kopf hallten, würde sie die zweite Chance nutzen, die sich ihr bot.
    Sie nahm das Wasserglas mit einem stummen Dank entgegen, nippte an der kühlen Flüssigkeit und zwang sich, wieder klar zu denken. Jordan war bereit, über Devon zu reden, wofür sie sich auf dem Weg hierher gewappnet hatte. Dann jedoch hatte er sie mit seinem Kuss völlig aus dem Konzept gebracht, sodass sie ihre Gedanken neu ordnen musste.
    Eden besann sich auf ihre innere Stärke, stellte ihr Glas ab und holte Notizblock und Stift aus ihrer schmalen Aktentasche. Sie würde so tun, als sprächen sie über eine Fremde, über eine Person, mit der sie rein gar nichts verband. Das hier war ein Fall, sonst nichts.
    Jordan ging es offenbar nicht anders. Auch er schien emotionale Distanz zu brauchen, denn der sinnliche Verführer war verschwunden, und an seiner Stelle saß Eden ein Mann mit einer Mission gegenüber. »Fangen wir mit dem an, was du über Devon weißt. Was hat Noah dir erzählt?«
    Eden war froh, dass sie sich Noahs Informationen aufgeschrieben hatte. Andernfalls hätte sie womöglich viel mehr gesagt, als sie wissen sollte – und das schwerlich erklären können.

    Zudem war ihr recht, dass sie in ihre Notizen sehen konnte statt in Jordans Gesicht. »Ich weiß, dass Devon Winters zuletzt am sechsten April vor sieben Jahren gesehen wurde und dass du denkst, du warst der Letzte, der sie vor ihrem Verschwinden sah.« Sie blickte nicht zu ihm auf, damit er es bestätigte. »Sie erlitt an dem Abend ein emotionales Trauma.«
    »Ja, und dafür übernehme ich die volle Verantwortung. Sie war ein junges Mädchen, voller Idealismus. Ich hätte die Maskerade durchschauen müssen.«
    »Warum hast du nicht?«, fragte sie unwillkürlich, und wollte sich am liebsten auf die Zunge beißen.
    Jordan rieb sich die Stirn und seufzte leise. »Tja, was soll ich sagen? Ich war einfach scharf auf sie. Ich kam gerade von einem Auftrag zurück, der nicht gut gelaufen war und bei dem einige gute Männer ihr Leben gelassen hatten. Ich hatte seit fast zwei Tagen nicht geschlafen, und die Drinks, die ich mir reinschüttete, stiegen mir geradewegs zu Kopf. Ich hätte überhaupt nicht dorthin gehen sollen, aber ich wollte einfach nicht allein sein. Bescheuert, ich weiß. Und sie war …«
    Er schloss für einen Moment die Augen, und als er sie wieder öffnete, sah Eden die bitteren Vorwürfe, die er sich machte. »Das sind alles bloß Ausreden. Fakt ist, sie war wunderschön. Weil sie auf dieser Veranstaltung war, mich ansah, als wäre ich ihre Lieblingseiscreme, und ein sehr knappes, fast durchsichtiges Kleid trug, nahm ich blöderweise an, sie wäre erfahren.« Er stieß einen tiefen, bedauernden Seufzer aus. »Eine dämliche, egoistische Schlussfolgerung, wie mir beinahe sofort klar wurde.«
    Eden merkte auf. »Sofort? Dann hast du die Sache abgebrochen, als du …«

    Jordan lehnte sich zurück und schaute über Eden hinweg ins Leere, als hätte er jenen Abend vor sieben Jahren noch deutlich vor Augen. »Nein. Das ist das Erbärmlichste an der ganzen Geschichte. Ich erspare dir

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