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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Brustkorb des verbliebenen Engelgothen mit einer Substanz beschoss, die im Grunde genommen nichts anderes als superwirksames Napalm war. Der bösartige Mistkerl ging in Flammen auf und kreischte so laut, dass Reavers Trommelfelle schmerzten.
    Irgendwie gelang es der Kreatur, die Flammen zu löschen und das Feuer zu erwidern, indem sie ein langes peitschenartiges Seil aus Elektrizität schwang. Reaver schaffte es, sich mit einem Sprung zu retten, rollte sich auf dem Boden ab und sprang gleich wieder auf. Er rief ein Elementarschwert herbei und schlug damit zu. Die Klinge, die die Fähigkeit besaß, die natürlichen Elemente in ihrer Umgebung zu nutzen, nahm die Kraft des Meeres an und schlug mit der Gewalt einer Flutwelle auf das bösartige Wesen ein.
    Der Körper des Engelgothen wurde zurückgeschleudert und krachte gegen eine dekorative Säule, die in eine Million Stücke und einen Staubregen zersprang.
    Der Lärm eiliger Schritte gesellte sich zum Klang des Stöhnens des Engelgothen, und dann waren auch schon Ares, Than und Limos da.
    »Was ist hier los?«, fragte Ares, aber Reaver gab dem Krieger keine Gelegenheit, weitere Fragen zu stellen. Er packte den widerlichen Engelgothen bei der Kehle und knallte ihn gegen eine andere Säule.
    »Was habt ihr mit Harvester gemacht?«
    Das Ding lächelte, und seine verfaulenden Lippen gaben den Blick auf geschwärzte Zähne frei. »Sie … wird … leiden.«
    »Erkläre das.« Als der ehemalige Engel nichts erwiderte, knallte Reaver ihn erneut gegen die Säule. »Wo ist sie?«
    Der Engelgothe erschauerte und verwandelte sich. Reavers Faust umklammerte staubige Asche. Ein Prickeln in Reavers Nacken ließ ihn herumwirbeln.
    Der riesige gefallene Engel, den Reaver zusammen mit Gethel gesehen hatte, materialisierte sich. Er war von Kopf bis Fuß in schwarzes Leder gekleidet, und sein kahler Schädel leuchtete in der Sonne. Er hatte seine schwarzen ledrigen Schwingen ausgebreitet; an deren Enden saßen scharfe Knochenspitzen. Er ignorierte Reaver demonstrativ und marschierte auf die Villa zu, wobei seine mit Nägeln besetzten Stiefel laut auf den Steinplatten krachten.
    Thanatos stellte sich dem Neuankömmling in den Weg. »Wer zum Teufel bist du?«
    »Hallo, Reiter. Ich bin Revenant.« Das kalte Lächeln des Mannes hätte einen Menschen auf der Stelle zu Eis gefrieren lassen. »Ich bin eure neue Wache.«

27
    Reseph wachte in einem Bett auf, und er brauchte eine Minute, bis ihm klar wurde, dass er sich nicht in Jillians Haus befand und zum Klang krähender Hähne und meckernder Ziegen aufgewacht war. Stattdessen vernahm er das vertraute Rauschen von Meereswellen, die an einen Strand schlugen.
    Ares’ griechisches Paradies.
    Er legte die Stirn in Falten. Er war schon eine ganze Weile hier, oder nicht? Aber er war nicht bei Sinnen gewesen. Warum fühlte er sich dann jetzt so gut? So normal. Was war los? Und wo war Jillian? War sie wirklich hier gewesen oder hatte er sie nur in seinen Halluzinationen gesehen?
    Vorsichtig stand er auf und berührte die halbmondförmige Narbe an seinem Hals, um seinen Panzer anzulegen, da er keine Kleidung finden konnte. Trotz der Tatsache, dass er diese Rüstung nun schon seit Tausenden von Jahren trug, fühlte sich das kalte Metall diesmal seltsam auf seiner Haut an, nachdem er sie so lange nicht mehr getragen hatte.
    Er verließ das Schlafzimmer und fand seine Geschwister draußen, zusammen mit Reaver und einem fremden gefallenen Engel.
    »Wer ist das?« Alle bis auf den Fremden betrachteten ihn argwöhnisch, als ob er eine scharfe Granate wäre.
    »Offensichtlich«, antwortete Ares, »ist dies Harvesters Nachfolger. Revenant.«
    Oh, Scheiße. »Hat sie aufgehört?« Nach allem, was Pestilence ihr angetan hatte, konnte er ihr das nicht verdenken.
    Der Mann trat vor. »Sie wurde gefeuert.«
    »Weswegen?«, fragte Reaver mit herrischer Stimme. »Weil sie die Regeln für Wachen gebrochen hat?«
    »Schlimmer. Rechnet nicht damit, sie noch einmal wiederzusehen.« Revenant musterte Reseph von oben bis unten. »Du siehst gut aus, wenn man bedenkt, dass du deinen lächerlichen kleinen Verstand verloren hast.«
    Reseph lächelte. »Du siehst gut aus für jemanden, der in ungefähr zwei Sekunden seinen Kopf verlieren wird.«
    Reaver stellte sich zwischen Reseph und das Arschloch. »Reseph, wie geht es dir?«
    Alle Blicke konzentrierten sich auf ihn. Oh Mann, das war unangenehm. Er hatte eine Zeit vor sich, in der er kriechen und um Verzeihung bitten

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