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Reservierung for Lucky One (German Edition)

Reservierung for Lucky One (German Edition)

Titel: Reservierung for Lucky One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
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wirklich über diese Sache hinweg zu sein. Ganz im Gegensatz zu mir. Dafür ist sie zu frisch.
    Wir halten in Kaiserslautern. Einige Fahrgäste steigen zu und das Abteil füllt sich. Menschen schieben sich an mir vorbei und ich rutsche unruhig auf meinem Sitz hin und her. Henning beobachtet alles mit wachen Augen. Irgendwie ist er mir gar nicht mehr so unsympathisch wie zu Anfang unserer Reise. Er hat tolle Augen, die wie helle Sterne in der Nacht strahlen.
    »Was ist das für ein komischer Kasten, den du an deinen Koffer geschnallt hast?« Henning reißt mich aus meinen Gedanken und ich folge seinem Blick zu meinem Koffer. »Das ist meine Geige. Ich weiß auch nicht, warum ich sie mitgenommen habe.«
    »Machst du das beruflich? Spielst du in einem Orchester?« Seine Neugier scheint geweckt, doch ich winke ab.
    »Nein, ich spiele nur gelegentlich privat.«
    »Bist du ein weiblicher David Garrett?«
    Ich lache laut auf. »Da überschätzt du mich aber gewaltig.«
    Er sieht mich einen Moment lang ganz komisch an. »Dein Lachen gefällt mir, Lilly«, sagt er ganz spontan und ich werde rot, »du musst unbedingt für mich spielen.«
    Ich schaue mich hektisch um. »Hier ? Nein, das geht nicht.«
    Henning schüttelt den Kopf. » Nicht hier. In Paris.«

 
     
     
    Der Zug setzt sich wieder in Bewegung, der nächste Halt ist Saarbrücken. Verwundert stelle ich fest, dass Henning nachdenklich aus dem Fenster starrt. Überhaupt ist er in den letzten Minuten still geworden, seit die Sprache auf seine beendete Beziehung kam, vermutlich macht es ihm doch mehr zu schaffen, als er zugeben will.
    Ich will ihn nicht stören und mache meine ersten Reisenotizen. Schreibe über meinen überstürzten Aufbruch, dem ein B-E-T-R zugrunde liegt. Halte das Kennenlernen mit Henning Glück fest und den Schreck dem verschwundenen Fahrschein. Danach ziehe ich meinen Reader aus der Tasche und fange zu lesen an. Ich spüre Hennings Blick, doch ich ignoriere ihn.
    »Was liest du da?«
    »Emma«, antworte ich knapp.
    »Oh, Jane Austen.«
    »Du kennst es?« Ich bin ehrlich gesagt etwas baff.
    »Ja, was ist daran so ungewöhnlich?«
    »Nun ...«, ich stottere und suche nach Worten, »alle lesen Stolz und Vorurteil , dabei gibt es wesentlich bessere Bücher von ihr. Ich liebe Emma«, gebe ich errötend zu.
    Nickend stimmt Henning mir zu. »Ich liebe Sinn und Sinnlichkeit.«
    Überrascht lasse ich den E-Book Reader sinken. »Du liest Austen?«
    Sein tiefes Lachen hallt zu mir herüber und ich glaube , das ist der Moment, wo ich diesen nicht-siebzehnjährigen Skater in einem völlig neuen Licht sehe.
    »Ich gebe zu, ich bin über die Filme zu den Büchern gekommen, aber die Bücher haben mich dazu bewegt, Literatur zu studieren.«
    Ich bin erstaunt. Literatur. Wow. Das wäre auf der Liste das Letzte gewesen, was ich vermutet hätte und diese Liste ist ganz schön lang. Angefangen von Profisurfer, über Gitarrist in einer Boyband, bis hin zu Spieleentwickler bei Lego.
    »Du studierst wirklich Literatur? Das hätte ich nun wirklich nicht vermutet.«
    »Ja, aber nur neben meinem Job.«
    »Ha, wusste ich es doch, du studier st, wenn gerade keine Surfsaison ist.«
    Ein Lächeln breitet sich über sein Gesicht aus, es reicht bis zu seinen Augen, die sofort zu strahlen beginnen. Mein Gott, er sieht wirklich klasse aus.
    »Ja, gelegentlich surfe ich auch.«
    Oh Gott, habe ich das etwas gerade laut gesagt? Ich wollte es doch nur denken. Was ist mit meinem Kopf los?
    »Was machst du, wenn du nicht surfst und Austen liest?«, frage ich schnell, um die sen weiteren peinlichen Moment meines Lebens schnell hinter mich zu bringen.
    »Du meinst beruflich?«
    Ich nicke.
    »Ich entwickle Computerprogramme. Habe eine kleine Firma und arbeite meistens von zu Hause aus.«
    »Oh, wirklich? Ich auch«, schießt es aus mir heraus.
    »Echt? Was machst du?« Er setzt sich aufrecht hin und scheint neugierig.
    »Nichts Besonderes. Ich bin Designerin.«
    »Für Mode?« Sein Ton verrät mir, dass er das nicht für sehr wahrscheinlich hält.
    »Nein, ich designe Tapeten«, erwidere ich kleinlaut. Ich weiß, dass dies nicht besonders innovativ klingt, aber es macht mir Spaß und bringt genug Geld ein.
    »Du meinst dieses Papier, das sich einige Leute an die Wände hängen?«
    Ich nicke. »Genau, Tapeten. Ich habe Design studiert und mich schon während des Studiums selbstständig gemacht. Es gefällt mir und ich verdiene genug und ich muss nicht ...«
    »Aus dem Haus«, beendet er

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