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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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hindurch.
    Der unverkennbare Geruch traf ihn als Erstes. Sein Atem stockte, als er das Abteil in Augenschein nahm und die Körper zählte. Drei im Gang. Zwei ein Stück weiter auf der rechten Seite – und einer direkt links von ihm, im Sitz zusammengesunken. Und sie alle waren tot.
    Der Typ auf der Straße …
    Billy runzelte die Stirn, als er feststellte, dass jeder dieser Toten der Vollidiot hätte sein können, der vor den Jeep getreten war und den Unfall provoziert hatte. Er hatte nur einen kurzen Blick auf den Kerl erhascht, erinnerte sich aber, dass er gedacht hatte: Gott, sieht der Knilch krank aus!
    Vielleicht war einer dieser Menschen hier … aber nein, sie mussten seit Tagen tot sein. Billy trat auf den nächsten Leichnam zu, ging neben ihm in die Hocke und inspizierte die Wunden mit geübtem Auge, während er flach durch den Mund atmete. Der Bursche war schon eine ganze Weile tot. Ein Teil seiner rechten Wange fehlte, was den Eindruck erweckte, er grinse zu Billy empor: Die Ränder des zerrissenen Gewebes verfaulten bereits, waren schwarz vor Verwesung. Und doch hatte er ein, zwei Einschusslöcher in der Stirn, und eine Lache ganz frischen Blutes umgab seinen Kopf und Oberkörper wie ein roter Schatten. Billy berührte die Lache mit der Handkante, und sein Stirnrunzeln vertiefte sich noch. Das Blut war warm. Der nächste Tote, ein Zugbegleiter, sah in etwa genauso aus, nur befand sich eine seiner Wunden in der Kehle.
    Billy war kein Einstein, aber logisches Denken war ihm auch nicht völlig fremd. Das frische Blut konnte nur bedeuten, dass diese Menschen lediglich tot aussahen . Und die Tatsache, dass sie nun mit Löchern übersät waren, legte die Vermutung nahe, dass sie versucht hatten, dieses einzelne S.T.A.R.S.-Mitglied anzugreifen.
    Und das heißt, dass ich besser verdammt vorsichtig bin , dachte er und erhob sich. Jetzt schaute er zurück auf den Leichnam in dem Sitz, und seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Hatte sich der Mann bewegt, oder war es eine Täuschung des Lichtes? Wie auch immer, er würde machen, dass er hier wegkam.
    Billy eilte den Gang entlang, stieg über Leichen hinweg, versuchte, sie alle gleichzeitig im Auge zu behalten und verfluchte seine Entscheidung, diesen S.T.A.R.S.-Angehörigen zu suchen. Wenn er doch bloß kein Gewissen gehabt hätte, dann wäre er längst über alle Berge.
    Er schlüpfte durch die beiden Türen und hielt die Waffe schussbereit, als er den nächsten Waggon betrat. Es war kein Passagierwagen und dementsprechend nicht so hübsch ausstaffiert. Vom Eingang aus konnte Billy nur einen kurzen Gang sehen, der vor ihm eine Biegung machte, sowie zwei geschlossene Türen zu seiner Rechten, gegenüber ein paar Fenster. Er erwog, die Räume zu inspizieren, weil das vermutlich das Klügste war, was er hätte tun können – einem ungesicherten Bereich den Rücken zuzuwenden war gefährlich –, aber allmählich gelangte er zu der Überzeugung, dass sein Gewissen ihm den Buckel runterrutschen konnte. Er wollte nicht den ganzen Zug sichern, er wollte nur sehen, dass der oder die Kleine okay war – und dann verdammt noch mal die Kurve kratzen.
    Und wenn der oder die Kleine in den nächsten paar Minuten nicht aufkreuzt, steige ich trotzdem aus. Die Sache ist einfach zum Kotzen.
    „Zum Kotzen“ traf es nicht richtig, es beschrieb nicht einmal ansatzweise das dumpfe Entsetzen, das er im Bauch verspürte – aber er hatte gesehen, wie Angst selbst für die stärksten Männer zum Hemmschuh werden konnte. Deshalb zwang er sich, nicht über Monster und Dunkelheit nachzudenken. Es war besser, darüber zu lachen, es als bösen Traum abzutun und weiterzumachen.
    Er schob sich ganz leise den Gang hinunter, glitt an der Wand entlang, als der Gang nach rechts abbog und sich dort fortsetzte, vorbei an einer offenen Tür, hinter der ein Haufen umgekippter Kartons den Zutritt verwehrte. Wahrscheinlich ein Lagerraum. Zumindest gab es hier keine Toten. Allerdings hing der Geruch von Fäulnis in der Luft. Die wenigen noch heilen Fenster, die er passierte, spiegelten ihn als blassen Schatten wider, dahinter waren nur Schwärze und Regen. Mit Bestürzung nahm er zur Kenntnis, dass ein Teil des Glases der zerbrochenen Scheiben innerhalb des Waggons lag, über den dunklen Holzboden verstreut … Das hieß, dass jemand versucht hatte, herein zukommen, nicht hinaus. Unheimlich.
    Es sah aus, als führte der Gang vor ihm wieder nach links, unmittelbar hinter einer weiteren Tür mit der

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