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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Krankheit ausgebrochen war, mochte hier oben in den Wäldern eine große Zahl von Menschen davon betroffen gewesen sein, die dann übereinander hergefallen waren. Es hatte unlängst auch Berichte über wilde Hunde gegeben – war es möglich, dass die Krankheit sich nicht auf eine Spezies beschränkte? Einige der Opfer waren teilweise aufgefressen worden, an mindestens zwei der Leichen hatte man Bissspuren von menschlichen und tierischen Kiefern entdeckt.
    Rebecca vernahm eine leise Bewegung und hielt den Atem an. Hinter ihr, nahe der Tür, durch die sie hereingekommen war, schien ein sitzender Leichnam tiefer in die Polster zu sinken. Sie beobachtete ihn, wie ihr vorkam, eine Ewigkeit lang. Aber er rührte sich nicht mehr. Das einzige Geräusch war das des Regens draußen. Leichnam oder Opfer tragischer Umstände? Sie wollte es gar nicht wissen.
    Rebecca wich zurück, stieg über den Mann mit den weißen Augen hinweg, der jetzt endgültig tot war, und beschloss, die vordere Tür des Waggons zu probieren. Sie musste aus dem Zug heraus und den anderen mitteilen, was sie entdeckt hatte. Ihr schwirrte der Kopf von den Überlegungen, was als Nächstes zu geschehen hatte – die Öffentlichkeit musste informiert werden, es musste umgehend eine Quarantäne verhängt werden. Die Bundesbehörde musste ebenfalls eingeschaltet werden, die Centers for Disease Control and Prevention oder das United States Army Medical Research Institute for Infectious Desease oder vielleicht die Environmental Protection Agency, eine Organisation mit der Befugnis, alles dicht zu machen, um herauszufinden, was geschehen war. Es würde ein gewaltiges Unterfangen werden, aber sie konnte wirklich ihren Beitrag dazu leisten, konnte wirklich –
    Der Leichnam im hinteren Teil des Waggons bewegte sich von neuem, sein Kinn sank ihm auf die Brust, und alle Gedanken zur Rettung Raccoons flohen aus Rebeccas entsetztem Geist. Sie drehte sich um und rannte zur Verbindungstür. Ihr war ganz schlecht vor Angst. Sie wollte nur noch weg.
    Es dauerte nicht allzu lange, eine Waffe zu finden, und wie der Zufall es wollte, war Billy mit der Standard-MP, die er in einem Seesack unter einem der Sitze fand, absolut vertraut. Es war dasselbe Modell, mit dem seine Eskorte bewaffnet gewesen war. Dabei waren noch ein Ersatz-Clip und eine Schachtel mit 9x19-mm-Parabellum-Geschossen sowie ein Feuerzeug, ein weiteres nützliches Utensil. Man wusste ja nie, wozu man ein Feuer gebrauchen konnte.
    Er nahm die Sachen auf, steckte den Clip hinter seinen Gürtel und die Extrapatronen in seine Hosentaschen und wünschte, er hätte sein Drillichzeug anstatt der Zivilkleidung getragen. Jeans waren nicht sonderlich geeignet, um irgendwelchen Kram darin zu verstauen. Er sah sich nach einer Jacke um, entschied sich dann aber dagegen. Trotz Regen war es eine warme Nacht, und in einer nassen Jeans herumstiefeln zu müssen, würde schon schlimm genug sein. Die kleinen Taschen mussten eben genügen.
    Er stand, die Waffe in der Hand, an der Tür, die wieder hinaus in den Wald führte. Er sagte sich, dass es Zeit war, aufzubrechen – und doch ging er nicht. Seit diese sieben Schüsse gefallen waren, hatte er nichts mehr von dem S.T.A.R.S.-Kid gehört. Es waren erst ein paar Minuten vergangen, und falls der oder die Kleine in Schwierigkeiten steckte, war es für ihn nicht zu spät, um einzugreifen und –
    Bist du vollkommen übergeschnappt? , fuhr ihn seine innere Stimme an. Geh! Lauf, du Idiot!
    Ja, natürlich. Er musste los. Aber er bekam das Geräusch dieser Schüsse nicht aus dem Schädel, und er war zu lange einer von den Guten gewesen, um jemandem den Rücken zu kehren, der Hilfe brauchte. Außerdem hätte er eine zusätzliche Waffe bekommen, wenn der oder die Kleine tot war …
    „Ja, genau, das ist der Grund“, murmelte er, sich vollkommen bewusst, dass er nur nach kriminelleren Gründen suchte, um seine Entscheidung zu rechtfertigen. Er konnte nicht anders – er musste gehen und nachsehen.
    Innerlich stöhnend wandte sich Billy von der Tür – und damit von der Freiheit – und ging stattdessen in Richtung des vorderen Waggonteils. Er trat durch die erste Tür und zögerte in dem Verbindungszwischenraum einen Herzschlag lang, bevor er den Griff der zweiten Tür, die in den nächsten Waggon führte, umfasste. Das einzige Geräusch stammte vom Regen draußen, der sich zu einem regelrechten Unwetter auswuchs. So leise er nur konnte zog Billy die zweite Tür auf und schlüpfte

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