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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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verschmolzen. Die Masse widernatürlicher, aufgedunsener Dinger wuchs zu einem glitzernden Turm aus Schwärze. Sie formierten sich neu, nahmen Gestalt und Farbe an – und wurden wieder zu dem alten Mann, den sie am Tisch hatte sitzen sehen. Schockiert, ungläubig starrte Rebecca ihn an. Trotzdem sie wusste, dass er aus Hunderten, vielleicht Tausenden dieser ekelerregenden Geschöpfe bestand, konnte sie keine Lücken zwischen ihnen erkennen und hätte nicht gewusst, dass dies kein Mensch war, wenn sie es nicht selbst gesehen hätte. Die Farbe des Anzugs, die Form und Farbe des Körpers – der einzige Hinweis darauf, dass es sich nicht um einen Menschen handelte, war das seltsame Schimmern von Haut und Kleidung.
    Das Wesen streckte den Arm nach hinten, als sei es im Begriff, einen Baseball zu werfen, und stieß ihn dann schwungvoll nach vorne. Der Arm wurde länger, dehnte sich auf unmögliche Weise. Rebecca befand sich mindestens fünf Meter entfernt, aber die glänzende, nasse Hand wischte nur Zentimeter vor ihrem Gesicht durch die Luft.
    In ihrer Eile, das Weite zu suchen, stolperte Rebecca über ihre eigenen Füße und stürzte zu Boden, während der Arm wieder zurückschnalzte – und dann holte die Kreatur von neuem aus, um abermals zuzuschlagen.
    Die Pistole, du Närrin, schieß!
    Sie riss die Waffe hoch und feuerte. Die ersten beiden Schüsse gingen fehl, die dritte und vierte Kugel verschwanden im torkelnden Leib des Dings. Sie konnte sehen, wie sich dieses „Nicht-Fleisch“ kräuselte, als die Projektile einschlugen. Der Anzug und der Körper darin wallten ein wenig, als erblicke man die Gestalt durch Hitzeschleier, die an einem Sommertag vom Asphalt aufstiegen.
    Die Kreatur zögerte kaum, als sie ihren Arm ein weiteres Mal durch die Luft peitschen ließ. Rebecca duckte sich, aber die Hand berührte sie trotzdem, klatschte gegen ihre linke Wange. Sie schrie abermals, mehr wegen des bloßen Gefühls der Berührung auf ihrer Haut als infolge der Kraft, die hinter dem Schlag steckte – die Hand war kalt, schleimig und rau. Wie die Haut eines Haifischs, die in Teichschlamm getaucht worden war. Und bevor sie sich zurückzog, hieb sie noch einmal nach ihr, und diesmal schmetterte sie Rebecca die Neunmillimeter aus der Hand.
    Die Waffe schlitterte über den Boden davon und unter einen der Tische. Der alte Mann tat einen weiteren, schlingernden Schritt und war nun so nahe, dass sie seinem nächsten Schlag kaum noch entkommen konnte. Rebecca blieb gerade noch genug Zeit, um zu begreifen, dass sie so gut wie tot war, als …
    … Schüsse krachten.
    Bamm-bamm-bamm!
    Die Kreatur wankte nach hinten, und jemand feuerte wieder und wieder. Die unerwarteten Geräusche ließen Rebecca zusammenzucken, während sie sich aufrappelte. Die ersten paar Schüsse verschwanden in der Gestalt, wie zuvor, aber der Schütze hielt weiter drauf, fand das alte, schimmernde Gesicht des Monsters, seine glänzenden Augen. Dunkle Flüssigkeit spritzte aus plötzlich entstehenden Öffnungen innerhalb des Kollektivs. Egel wurden zerfetzt, und beim sechsten oder siebten Schuss begann sich das Mensch-Ding wieder in seine Einzelteile aufzulösen, und die kleinen, schwarzen Tiere schlängelten sich auf die zerbrochenen Fenster zu, kaum dass sie den Boden berührten.
    Rebecca schaute nach hinten zur Tür und sah Billy Coen in klassischer Schützenposition dastehen, beide Hände an der Waffe, sein Blick auf die Monstrosität geheftet, die lautlos auseinander fiel. Die Egel hielten weiter auf die Fenster zu, rutschten auf schleimigen Spuren über den splitterübersäten Boden und die fleckigen Wände hinauf, glitten mühelos über die gezackten Ränder zerbrochenen Glases und hinaus in die stürmische Nacht. Wie es schien, hatten sie ihren Angriff beendet.
    Ein seltsames, hohes Singen drang durch das Rauschen des Regens herein. Immer noch unter Schock stehend trat Rebecca ans Fenster. Sie war sorgsam darauf bedacht, den übrigen Egeln auszuweichen, die aus dem Waggon flohen. Sie holte sich ihre Waffe zurück, bevor sie hinaussah, um die Ursache dieses Singens zu lokalisieren. Billy kam zu ihr, allerdings ohne sich die Mühe zu machen, darauf zu achten, nicht auf die seltsamen Wesen zu treten. Unter seinen Stiefeln zerplatzten etliche davon mit feuchtem Geräusch.
    Im Licht eines Blitzes sahen sie es dann beide. Auf einem niedrigen Hügel westlich des Zuges stand eine einsame Gestalt. Ein Mann, seiner Größe und Schulterbreite nach zu urteilen. Er

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