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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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er feststellte, dass er verlassen war. Es gab zwei geschlossene Kabinentüren entlang des schmalen Durchgangs, und auf jeder stand eine Nummer. Daraus und aus dem luxuriösen Dekor des Gangs schloss er, dass es sich um Privatabteile handelte.
    Er schob die erste Tür, 102, auf und fand dahinter ein kleines Schlafzimmer, hübsch ausgestattet und dankenswerterweise frei von Blut und Leichen. Leider gab es auch sonst kaum etwas, aber immerhin entdeckte er in dem winzigen Schrank ein Durcheinander persönlicher Dinge – Papiere, einen Packen Fotos, ein Schmuckkästchen.
    Er öffnete das Kästchen. Darin befand sich ein silberner Ring von ungewöhnlichem Design. Er sah aus wie ein einzelnes Teil eines dieser Ringsets, die man ineinander haken konnte, mit Kerben und Verzierungen in einem bestimmten Muster … Aber da er nicht auf der Suche nach Schmuck war, legte er den Ring zurück und machte sich auf den Weg zur nächsten Kabine.
    Als er die Tür zu 101 öffnete, verspürte er einen Anflug von Hoffnung. Am Boden lag, wie ein Geschenk, eine Schrotflinte. Billy nahm sie, klappte sie auf, und seine Hoffnung verwandelte sich in vorsichtige Freude. Es war eine Western mit übereinander gelagerten Läufen, geladen mit zwei Patronen vom Kaliber 12. Als er noch ein wenig suchte, fand er eine Handvoll weiterer Patronen, aber keine Schlüsselkarte.
    Magnetschloss hin oder her, mit dem Ding hier werden wir diese Tür schon aufkriegen , dachte er, beruhigt vom Gewicht der schweren Waffe, während er die Patronen in seine Hosentasche stopfte. Er war versucht, gleich loszugehen, um Rebecca zu suchen, beschloss aber, doch erst zu beenden, was er angefangen hatte.
    Am Ende des Gangs befand sich eine Tür, die wahrscheinlich zur oberen Etage des nächsten Waggons führte, und sie würde ihn dem vorderen Teil des Zuges näher bringen – umso schneller war er wieder bei der Kleinen. Das Alleinsein machte ihm keine Angst, das war es nicht, und es war noch nicht einmal die Sorge um Rebecca, obwohl er sich durchaus Sorgen um sie machte – es lag vielmehr daran, dass er zu lange in der Armee gedient hatte. Wenn er dort irgendetwas gelernt hatte, dann war es, dass es am schlimmsten war, im Kampf allein zu sein.
    Die Tür war nicht verschlossen und öffnete sich in einen leeren Salonwagen, einen außerordentlich schicken noch dazu. Rechts von Billy befand sich eine gut bestückte Bar aus poliertem Holz, kleine, elegante Tische reihten sich an beiden Wänden und ließen den breiten, mit teurem Teppich belegten Boden unter den tief hängenden Kronleuchtern frei. Wie schon im letzten Waggon fanden sich hier weder Blut noch Leichen. Billy schaute hinter die Bar, dann ging er auf die Tür auf der gegenüberliegenden Seite zu, wobei ihm seltsam unangenehm zumute war, als er die offene Fläche überquerte. Fest umklammerte er die Schrotflinte.
    Als er den Raum schon fast hinter sich gebracht hatte, krachte etwas auf das Dach.
    Das Geräusch war donnernd, gewaltig, und der Aufschlag so heftig, dass sich einer der Kronleuchter nahe der Bar löste und zu Boden stürzte, wo sein Glas zerbrach. Der Waggon schaukelte weiter über die Gleise und ließ Billy stolpern und beinahe hinfallen.
    Doch er blieb auf den Beinen und sah sich um. Wo der Kronleuchter gehangen hatte, war das Dach eingedrückt, das Metall verbogen – und während er hinsah, bohrten sich ein, zwei riesige Dinger hindurch, etwa zwei Meter voneinander entfernt, eines nach dem anderen.
    Billy starrte darauf, nicht sicher, was er da eigentlich sah. Die Dinger waren groß, spitz, zylindrisch und schienen zweigeteilt zu sein, in der Mitte halbiert. Sie sahen aus wie … Klauen?
    Sein Magen zog sich zusammen wie ein Knoten. Genau darum handelte es sich: um Klauen wie die einer riesigen Krabbe oder eines Skorpions. Und sie öffneten sich vor seinen Augen und enthüllten kräftig gezahnte Ränder. Die riesigen Zangen drehten sich nach innen und oben und fingen tatsächlich an, das Stahldach aufzusägen. Das Geräusch des zerreißenden Metalls klang wie ein schriller Schrei.
    Billy hatte genug gesehen. Er drehte sich um und rannte die letzten paar Meter zur Tür, die hinausführte. Kalter Schweiß war ihm ausgebrochen. Hinter ihm dauerte das Kreischen gequälten Metalls an, und er packte den Griff, zerrte daran …
    … doch die Tür war abgeschlossen.
    Natürlich.
    Er fuhr wieder herum – gerade rechtzeitig, um den Besitzer der gewaltigen Zangen durch den gezackten Einstieg, den er sich

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