Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
dauern“, sagte Billy. „Wir sollten zusammenbleiben.“
    „Dann brauchen wir doppelt so lange. Und ich würde diesen Zug lieber verlassen, bevor er ankommt – wo immer er auch hinfahren mag.“
    So ungern er allein durch den Zug streifen wollte, noch weniger wollte er sie allein herumspazieren lassen. Aber ihrer Logik konnte er nicht widersprechen.
    „Ich fange hinten an und arbeite mich vor“, sagte sie. „Sie nehmen die obere Etage. Wir treffen uns dann vorne.“
    Herrisches kleines Ding, was? , dachte er, behielt es aber für sich. In nicht allzu ferner Zukunft mochte sie das Einzige sein, was ihn davor bewahrte, jemandes Mittagessen zu werden.
    „Und ich werde Sie erschießen, wenn Sie irgendwelche Dummheiten versuchen“, ergänzte sie. Billy wollte darauf etwas erwidern, dann sah er das Funkeln in ihren Augen. Sie meinte es nicht Ernst. Nicht ganz jedenfalls.
    Sie wies mit einer Kopfbewegung auf seine Waffe. „Brauchen Sie Munition für das Ding?“
    „Ich habe noch genug“, sagte er. „Sie?“
    Sie nickte, dann ging sie zur Tür. Als sie dort anlangte, drehte sie sich nach ihm um.
    „Danke“, sagte sie und machte eine vage Geste in Richtung des hinteren Teils des Waggons. „Ich bin Ihnen was schuldig.“
    Bevor er antworten konnte, war sie fort. Billy blickte ihr einen Moment lang nach, reichlich erstaunt über ihre Bereitschaft, sich den Gefahren des Zuges allein zu stellen. War er in ihrem Alter auch so tapfer gewesen?
    Das nennt sich „Verleugnung der eigenen Sterblichkeit“, wenn man so jung ist , dachte er. Ja, er hatte auch geglaubt, ewig zu leben. Aber wenn man zum Tode verurteilt wurde, sah man die Dinge auf einmal ein bisschen anders.
    Er nahm sich einen Augenblick Zeit, sich im Speisewagen umzuschauen, und sah stirnrunzelnd auf die zerquetschten, flüssigen Überreste von ein paar Dutzend dieser Egel, während er einen raschen Blick hinter die kleine Bar und unter die Tische warf. An der vorderen Seite des Raumes war eine abgeschlossene Tür. Aber nach einem kurzen Tritt und einem flüchtigen Blick wusste er, dass sich dahinter nur eine leere Servicenische mit einem Loch im Dach befand. Er hielt sich nicht länger hier auf. Ihre beste Chance bestand wohl darin, die Leichen des Zugpersonals zu durchsuchen.
    Er ging die Treppe hinunter, blieb an ihrem Fuß kurz stehen und blickte in Richtung des hinteren Teiles des Zuges, bevor er weiterging. Rebecca Chambers schien in der Lage zu sein, auf sich selbst aufzupassen. Er war besser beraten, wenn er auf seinen eigenen Arsch Acht gab.
    Zurück durch die Doppeltür, durch den ersten Passagierwagen, der immer noch leer war – und tief Luft geholt, bevor es in den zweiten ging.
    Ein schneller Blick in die Runde, um sicherzugehen, dass niemand herumlief, dann die Treppe hinauf, ohne einen Blick auf den Mann zu werfen, den er getötet hatte. Er hatte nicht zum ersten Mal getötet, aber das war etwas, woran man sich nie gewöhnte, nicht wenn man ein Gewissen hatte.
    Der Geruch traf ihn, noch ehe er die obere Etage erreicht hatte, und er wurde langsamer, atmete flach. Wie ein Gemisch aus Meerwasser und Verwesung stank es. Als er oben anlangte, entdeckte er die Quelle und musste bittere Galle hinunterschlucken.
    Jetzt wissen wir, wo sie herkamen.
    Er trat auf einen Absatz am oberen Ende der Treppe, von dem es direkt rechts von ihm in einen Korridor ging, der ein paar Meter weiter wieder nach rechts abbog – und in der linken Ecke des Absatzes hing vom Boden bis zur Decke ein Gespinst aus etwas, das aus Hunderten von leeren Eisäcken zu bestehen schien. Sie bildeten so etwas wie ein Spinnennest, nur waren diese Säcke schwarz und feucht und schimmerten im Licht einer halb verdeckten Wandlampe. Sie schwankten leicht, weil der Zug auf den Schienen hin und her schaukelte, und wirkten dadurch beinahe lebendig. Aber zumindest waren sie leer. Billy hoffte bei Gott, dass er nicht auf das stoßen würde, das diese Eier gelegt hatte.
    Er entfernte sich von dieser Ecke, trat auf Fäden des glitzernden Materials, das sich über den edlen Teppich des Gangs erstreckte, und fragte sich beiläufig, ob der Jeepunfall denn wirklich so segensreich gewesen war. Natürlich wollte er nicht sterben, auf keine Art, aber ein nettes, sauberes Erschießungskommando war ihm dann doch tausend Mal lieber, als von gestaltwechselnden Egeln verschlungen zu werden.
    Lass das, Soldat. Reiß dich zusammen!
    Richtig. Er ging den Korridor entlang und entspannte sich ein wenig, als

Weitere Kostenlose Bücher