Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
leise, sowohl an sich selbst, als auch an Rebecca gewandt. „Wie konnten diese Leute nachts noch schlafen?“
    Rebecca blickte ihn ernst an, als habe sie darauf zwar eine Antwort, wüsste aber nicht, wie sie sich ausdrücken sollte. Schließlich seufzte sie und sagte: „Wenn man sich auf ein Fachgebiet spezialisiert, vor allem auf ein Gebiet, das lineares Denken verlangt, und einen sehr spezifischen Fokus auf ein einziges, winziges Detail richtet … Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber es ist beängstigend leicht, sich in diesem einen Teilbereich zu verlieren, zu vergessen, dass es außerhalb davon noch eine Welt gibt. Wenn man seine Tage damit zubringt, in ein Mikroskop zu schauen, umgeben von Zahlen und Buchstaben und Prozessen … Manche Leute gehen darin völlig auf. Und wenn sie von Anfang an instabil waren, dann kann der Ehrgeiz, dieses Detailgebiet zu verfolgen, die ganze Persönlichkeit eines Menschen übernehmen und alles andere bedeutungslos machen.“
    Steve erkannte, worauf sie hinauswollte, und war abermals beeindruckt, wie tiefgründig ihre Gedanken waren, wie präzise sie sich auszudrücken verstand …
    All das und dazu noch ein Lächeln, das ein Zimmer erhellen kann. Falls – nein, sobald wir hier raus sind, zieh ich nach Raccoon City. Oder ich finde zumindest heraus, ob sie einen Freund hat!
    Irgendwo im Gebäude ertönte ein Geräusch. Schritte. Steve rutschte vom Tisch und ging rasch zur Tür. Er lehnte sich hinaus in den Korridor und hörte Davids Stimme durch den leeren Block hallen.
    „Hier hinten!“, rief Steve zurück und behielt nervös die Gangbiegung im Auge, darauf wartend, dass David in Sichtweite kam, mit John und Karen, beide gesund und munter, neben ihm. Rebecca trat zu Steve, und ihr standen dieselbe Sorge, dieselbe Hoffnung in die sensiblen Zügen geschrieben.
    Instinktiv tastete er nach ihrer Hand und verspürte ein leichtes Kribbeln, als ihre Finger sich berührten. Er erwartete halb, dass sie ihre Hand zurückziehen würde – aber das tat sie nicht. Stattdessen lehnte sie sich gegen ihn, während sie seine Hand sanft festhielt, ihre Haut weich und warm auf der seinen.
    Johns dröhnende Stimme eilte ihm durch den Korridor voraus, laut und unüberhörbar amüsiert. „Zieht eure Klamotten an, Kinder, ihr kriegt Besuch!“
    Rasch ließ Rebecca Steves Hand los, doch der Blick, den sie ihm zuwarf, machte diesen Verlust mehr als wett – ein süßer, wehmütiger Ausdruck, der sein Herz einen Takt überspringen ließ. Aber es lag auch Reife darin, das Erkennen der Umstände, der Situation, in der sie sich befanden – und die Anerkennung von Prioritäten.
    Erst wieder, wenn wir hier raus sind, schien sie ihm zuzuflüstern.
    Er nickte leicht, und sie wandten sich um und warteten auf die anderen.

    ZWÖLF
    Rebecca konnte immer noch die Wärme von Steves Hand spüren, als David, John und Karen um die Ecke bogen. John grinste breit.
    „Sorry, dass wir so reinplatzen, aber wir dachten, ihr könntet ein paar Anstandswauwaus brauchen“, sagte er. „Geht doch nichts über junge Liebe, hab ich recht?“
    Als die drei in den Raum traten, bemühte sich Rebecca, die Röte zu unterdrücken, die ihr spürbar in die Wangen stieg, und auf einmal fühlte sie sich furchtbar unprofessionell. Alles, was sie getan hatten, war Händchen zu halten, und das auch nur für eine Sekunde – dennoch, sie befanden sich mitten in einem Einsatz auf feindlichem Gebiet, und schon ein Augenblick mangelnder Konzentration konnte ihren Tod bedeuten.
    John musste ihre Verlegenheit bemerkt haben. „He, nimm’s mir nicht übel“, sagte er, das Grinsen aus seinem Gesicht verbannend. „Ich will nur Stevie ein bisschen hochnehmen, war nicht so gemeint …“
    David warf John einen bösen Blick zu. „Ich glaube, wir haben Wichtigeres zu bereden“, sagte er. „Wir müssen den neuesten Stand der Dinge umreißen, und ich habe ein paar Sachen, die ich gern durchgehen würde.“
    Er wies mit dem Kinn auf das Tagebuch, das Rebecca immer noch in der Hand hielt. „Sie haben den Raum gefunden, aber nichts angefasst. Hast du noch irgendetwas entdeckt, das uns von Nutzen sein könnte?“
    Sie nickte, erleichtert über die Neuigkeiten und froh über den Themawechsel. „Es sieht aus, als gebe es insgesamt nur vier Trisquads. Der Eintrag, in dem das erwähnt wird, ist allerdings schon sechs Monate alt.“
    David wirkte halbwegs erleichtert. „Ausgezeichnet. John und Karen hatten vor Block D eine weitere

Weitere Kostenlose Bücher