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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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anderen schweigend zuschauten. Karen hatte es übel erwischt – unter ihren Augen lagen dunkle Ringe, und ihre Hautfarbe war nicht mehr einfach nur blass, sondern beinahe fahlgrau.
    „Es ist ziemlich entzündet … Guck mal nach oben. Jetzt nach unten. Links, rechts … Fühlt es sich an, als ob etwas darin reibt, oder ist es eher ein Brennen?“
    „Mehr ein Jucken eigentlich“, sagte Karen. „Wie ein Mückenstich hoch zehn. Aber ich hab’s die ganze Zeit gerieben, vielleicht ist es deshalb so rot.“
    Rebecca schaltete die Taschenlampe aus und runzelte die Stirn. „Ich sehe nichts. Das andere sieht auch gereizt aus … hat es ganz plötzlich angefangen zu jucken, oder hast du es vorher berührt?“
    Karen schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht mehr. Es fing einfach an zu jucken, glaube ich.“
    Ein jäher, geradezu entsetzter Ausdruck wischte plötzlich über Rebeccas Gesicht. „ Bevor oder nachdem du in Raum 101 warst?“
    David spürte, wie eine kalte Hand nach seinem Herzen griff.
    Auch Karen sah jetzt besorgt drein. „Danach.“
    „Hast du etwas angefasst, während du in dem Raum warst, irgendetwas?“
    „Ich weiß nicht –“
    Karens rote Augen weiteten sich, und als sie weitersprach, war ihre Stimme ein atemloses, zitterndes Flüstern. „Die Rollbahre. Da war ein Blutfleck auf der Rollbahre, und ich war in Gedanken – hab ihn berührt. Oh Gott, ich hab mir nicht einmal etwas dabei gedacht, er war trocken, und ich … ich hatte keine Wunde an der Hand und … o mein Gott , ich bekam Kopfschmerzen, gleich nachdem mein Auge angefangen hatte zu jucken –“
    Rebecca legte ihre Hände auf Karens Schultern und drückte sie fest. „Karen, hol tief Luft. Tief durchatmen, okay? Es könnte sein, dass dein Auge einfach nur juckt und du ganz normale Kopfschmerzen hast, also zieh keine voreiligen Schlüsse, wir wissen noch nichts Genaues.“
    Ihre Stimme war tief und beruhigend, ihr Gebaren ganz auf Karen ausgerichtet. Karen entließ einen zittrigen Atemzug und nickte.
    „Wenn ihre Hand nicht verletzt war …“, setzte John nervös an.
    Es war Karen, die ihm darauf antwortete, sie wirkte jetzt wieder gefasst, auch wenn ihre Stimme noch leicht bebte. „Ein Virus kann über die Schleimhaut in den Körper gelangen – Nase, Ohren … Augen, das habe ich gewusst. Ich habe es gewusst, aber nicht daran gedacht. Ich – habe mir einfach nichts dabei gedacht.“
    Sie sah zu Rebecca auf, und David erkannte, dass sie doch erhebliche Mühe hatte, ihre Fassung zu wahren. „Wenn ich infiziert bin – wie lange? Wie lange, bis ich … nicht mehr ich selbst bin?“
    Rebecca schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht“, sagte sie ruhig.
    David kam sich vor, wie von tosender Schwärze umhüllt, einer Wolke aus Sorge und Schuld, so gewaltig, dass sie ihm selbst das Denken unmöglich zu machen drohte.
    Meine Schuld. Meine Verantwortung.
    „Es gibt doch einen Impfstoff, oder?“, fragte John. Sein düsterer Blick sprang zwischen Karen und Rebecca hin und her. „Es gibt ein Gegenmittel. Sie müssen doch irgendwas hier haben für den Fall, dass sich jemand versehentlich damit infiziert, meint ihr nicht?“
    David verspürte einen plötzlichen Anflug verzweifelter Hoffnung. „Ist das möglich?“, fragte er Rebecca hastig.
    Die junge Biochemikerin nickte, erst langsam, doch dann eifrig. „Ja, das wäre möglich. Es ist wahrscheinlich, dass sie eines entwickelt haben …“
    Sie blickte David ernst und drängend an. „Wir müssen das Hauptlabor finden, wo sie das Virus synthetisiert haben, und zwar schnell. Wenn sie ein Heilmittel entwickelt haben, dann finden wir dort alles, was wir darüber wissen müssen …“
    Rebecca verstummte, und in ihrem besorgten Blick konnte David lesen, was sie unausgesprochen ließ: Falls es ein Heilmittel gab. Falls Dr. Griffith die entsprechenden Informationen nicht ebenfalls hatte verschwinden lassen. Und falls sie es rechtzeitig fanden.
    „Ammons Nachricht“, sagte Steve. „Darin stand, wir sollen das Labor zerstören – vielleicht hat er uns eine Karte hinterlassen oder irgendwelche Wegweiser.“
    David stand auf. Seine Hoffnung stieg. „Karen, fühlst du dich fit genug, um –?“
    „Ja“, fiel sie ihm ins Wort und erhob sich. „Gehen wir.“
    Ihre roten Augen glänzten wie unter innerem Feuer. Sie schien hin und her gerissen zwischen Verzweiflung und wilder Hoffnung. Es setzte David zu, sie so sehen zu müssen.
    Mein Gott, Karen, es tut mir so unendlich

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