Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen
Minuten“, korrigierte Griffith, und sein ganzes Gebaren wandelte sich von dem eines lächelnden alten Mannes in das eines Fanatikers. Seine Augen verengten sich in gefährlich genialer Angespanntheit. Er presste die Zähne zusammen. Dann sagte er: „Diese dummen, dummen Tiere mit ihrem lächerlichen T-Virus! Birkin mag ja ein Gehirn haben, aber die anderen sind Idioten. Sie treiben Kriegsspielchen, während ich ein Wunder kreiert habe!“
Er wandte sich um und gestikulierte in Richtung einer Reihe glänzender Sauerstofftanks neben dem Laboreingang. „Wissen Sie, was das ist, wissen Sie, was mir zu synthetisieren gelungen ist? Der Friede! Friede und die Erlösung von der Qual der Wahl für die gesamte Menschheit!“
David spürte, wie sein Herz heftiger zu schlagen begann. Ihm brach am ganzen Körper kalter Schweiß aus. Griffith schritt jetzt vor ihnen auf und ab, und sein Blick brannte in einem Feuer, das dem Wahnsinn näher war als der Genialität.
„In diesen Tanks befinden sich genügend meiner Viren, meiner Schöpfung, um in weniger als vierundzwanzig Stunden Milliarden von Menschen zu infizieren! Ich habe es geschafft, die Antwort zu finden, die Antwort für die jämmerliche, egoistische, selbstgefällige Brut, zu der die Menschheit verkommen ist – wenn ich mein Geschenk dem Wind übergebe, wird die Welt wieder frei sein. Sie wird neugeboren, ein schlichter, wunderbarer Ort für jedes Lebewesen, ob groß oder klein, alle werden sich nur noch auf ihren Instinkt stützen!“
„Sie sind wahnsinnig“, keuchte David. Ihm war klar, dass Griffith sie töten konnte, dass er sie töten würde , und dennoch konnte er seine Worte nicht zurückhalten. „Sie haben ja völlig Ihren gottverdammten Scheißverstand verloren!“
Das also ist der Grund, weshalb mein Team tot ist, warum all diese Menschen tot sind. Er will die Welt in solche Zombies wie Kinneson verwandeln. Und wie Steve!
Griffith knurrte ihn an, Speicheltröpfchen flogen von seinen Lippen. „Und ihr seid tot. Ihr werdet nicht dabei sein, wenn mein Wunder die Erde beglückt! Ich … ich verweigere euch mein Geschenk, euch beiden! Wenn morgen die Sonne aufgeht, wird Frieden herrschen, und ihr werdet nicht eine Sekunde davon erleben!“
Er wirbelte herum und wies Steve an: „Schaff sie in die Luftschleuse, los!“
Steve hob die Beretta und machte damit eine Bewegung in Richtung der offenen Luke, wo Karens lebloser Körper verkrümmt und blutig am Boden lag.
Er ist außerhalb meiner Reichweite. Kann die Waffe nicht rechtzeitig packen.
„Steve, los! Töte sie, wenn sie nicht gehen wollen!“
David und Rebecca betraten die Schleuse. Davids Körper war kalt, angespannt. Er musste etwas tun , sonst würde die Welt vom psychotischen Traum dieses Irren verseucht werden …
Steve warf die Tür zu. Sie waren gefangen.
SIEBZEHN
Griffith war außer sich. Er bebte vor Zorn, als die Luftschleusentür zuschlug. Sahen sie denn nicht, was zählte? War ihnen denn nichts anderes wichtig, als die Sorge um ihr eigenes armseliges, dummes Dasein?
Er starrte Steve an. Unkontrolliert entlud sich die Rage aus ihm und brachte ihn fast zum Erbrechen, zum … Töten .
„Richte die Pistole auf deine hässliches Visage und drück ab! Verrecke! Verrecke einfach!“
Und Steve hob die Waffe …
Rebecca schrie und schlug mit den Fäusten hilflos gegen das dicke Metallschott.
„Nein, nein, nein, nein –!“
BAMM!
Das Dröhnen des Schusses schnitt ihre Schreie ab. Steve stürzte auf der anderen Seite gegen die Tür und geriet gnädigerweise sofort aus ihrem Blickfeld.
Schon tot, er – war – schon – tot! Das war nicht mehr Steve!
„Grundgütiger …“, flüsterte David. Rebecca sah auf und begegnete durch das Sichtfenster Griffith’ wildem, gereiztem Blick. Und plötzlich lächelte der skrupellose Mörder. Es war ein strahlendes, triumphierendes Grinsen, das vor Zufriedenheit und schierer Boshaftigkeit troff. Die wütende Trauer, die Rebecca empfand, verwandelte sich beim Anblick dieses Lächelns. Sie starrte in diese tobenden blauen Augen und erkannte, dass sie noch nie zuvor wahren Hass verspürt hatte.
Du elender Scheißkerl!
Er hatte ihnen von seiner Vision erzählt, doch da war sie noch zu abstrakt, zu gewaltig gewesen, um ihr ganzes Ausmaß wirklich zu realisieren – eine Tragödie zu schrecklich und zu wahnsinnig, als dass Rebeccas Geist sie hätte erfassen können.
Und auch jetzt vermochte sie fast ausschließlich daran zu denken, dass er
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