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Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen

Titel: Resident Evil - Sammelband 01 - Die Geburt des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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blasse bläuliche Licht nicht gewesen, das von dem verborgenen Teil ausging. Die Neunmillimeter in der Hand trat Rebecca um die Ecke …
    … und schrie auf. Sie schoss beinahe auf das leuchtende, schwebende Monster vor ihr, ehe sie erkannte, dass es nicht lebte.
    „Rebecca!“
    „Ich bin okay!“, rief sie zurück, auf die bizarre Kreatur starrend. „Bin nur auf eine kleine Überraschung gestoßen, das ist alles. Warte.“
    Sie trat näher an den mannshohen Probenzylinder heran, der mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt und von innen beleuchtet war. Es gab sogar vier dieser Röhren, die alle in einer Reihe standen, und ihr entsetzlicher Inhalt unterschied sich ein wenig voneinander. Die Dinge darin waren einmal menschlich gewesen, dann aber operativ verändert und mit fast hundertprozentiger Sicherheit mit dem T-Virus infiziert worden. Sie versuchte für Billy ein Statement zu formulieren, aber dieses Grauen entzog sich jeder Beschreibung. Widerlich missgebildete Gliedmaßen hingen von muskulösen, zusammengestückelten Leibern. Die fast unkenntlichen Gesichter zeigten bizarre Mienenspiele aus Qual und Blutgier. Der Anblick war zutiefst verstörend.
    Hinter dieser Reihe humanoider Monstrositäten befand sich eine Probenvitrine, die mit sehr viel kleineren Röhren gefüllt war. Rebecca beugte sich vor und sah, dass jedes Röhrchen einen toten Egel enthielt. Sie verzog angewidert das Gesicht und wollte sich gerade abwenden – als ihr auffiel, dass eines der Röhrchen sich von den anderen unterschied. Der Egel darin war … kein Egel.
    Sie schob die staubige Glastür beiseite, zog das betreffende Glasröhrchen heraus und hielt es in das schwache Licht. Die Verschlusskappe war zugeklebt oder -gelötet, und das Ding darin zwar geformt wie ein Egel, aber geschnitzt oder sonst wie von Hand in diese Form gebracht – und von einem tiefen Kobaltblau.
    Warum sollte jemand einen Egel fälschen und ihn dann …
    Rebecca blinzelte und erinnerte sich an dieses Papier, von dem Billy vorgelesen hatte: … willst du ein Blatt verstecken, leg es in den Wald. Willst du einen Schlüssel verstecken …
    Rebecca ging zurück zum Loch und hielt das Röhrchen so, dass Billy es sehen konnte. „Ich glaube, ich habe den Blattschlüssel gefunden“, sagte sie und warf es nach unten. „Oder den Egel schlüssel, sollte ich wohl besser sagen.“
    Billy fing es auf und betrachtete es. „Ich bin ziemlich sicher, dass dieses Ding in eine der Türen passt“, sagte er. „Komm wieder runter, wir probieren es aus.“
    „Die Kappe lässt sich nicht lösen“, begann Rebecca und verstummte, als Billy das Röhrchen neben dem Tisch zu Boden fallen ließ. Er grinste zu ihr herauf, dann sprang er vom Tisch und zerstampfte das Röhrchen unter dem Stiefelabsatz. Glas klirrte und knirschte, und einen Augenblick später hielt Billy den geschnitzten Gegenstand in die Höhe.
    „Kein Problem“, sagte er. „Komm schon.“
    Sie nagte an der Unterlippe und sah sich im Labor um. Da waren noch Aktenschränke, Papiere lagen herum …
    „Probier du es aus. Ich seh hier nach, ob ich noch eine Karte finden kann.“
    Billy furchte die Stirn. „Bist du sicher?“
    „Hast du Angst, allein zu gehen?“, konterte sie mit einem leichten Lächeln.
    „Ehrlich gesagt, ja“, sagte er, lächelte aber ebenfalls. „Okay. Ich bin gleich wieder zurück. Geh nicht zu weit, in Ordnung? Wenn du etwas brauchst, ruf mich.“
    Rebecca tippte gegen ihr Funkgerät. „Kein Problem.“
    Er blickte noch einen Moment lang zu ihr hoch, dann drehte er sich um und marschierte davon. Rebecca schaute sich noch einmal im Labor um und richtete ihr Augenmerk schließlich auf den größeren der beiden Schreibtische. „Okay, Marcus, mal sehen, ob du uns irgendetwas Nützliches hinterlassen hast“, sagte sie und ging zu dem Tisch. Sie ahnte nicht, dass sie sehr, sehr aufmerksam beobachtet wurde, als sie einen Packen Papiere aufnahm und zu lesen begann.
    Das darf nicht sein!
    Wütend ballte er die Fäuste. Die Kinder versuchten, ihn zu beruhigen, krochen über seine Schultern, aber er streifte sie ab und ignorierte ihr Bemühen.
    Rebecca las Dr. Marcus’ persönliche Aufzeichnungen. Sie hatte den Talisman gefunden, der in Dr. Marcus’ Allerheiligstes führte, und ihn Billy überlassen. Sie brauchten lediglich zur Straßenbahn zu gehen, vielleicht noch ein, zwei Schlösser zu knacken, und dann konnten sie verschwinden … Aber es schien, als wollten sie das Andenken an Dr. Marcus nicht

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